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27. April 2012

25% weniger Krankenhauseinweisungen bei Heimbewohnern

Pressemitteilung vom 27. April 2012

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Anhänge zu dieser Pressemitteilung:

Datenblatt mit Hintergrundinformationen zur Datenbasis:

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Infografik 1 finden Sie hier

Infografik 2 finden Sie hier

Infografik 3 finden Sie hier

 

Integrierte Versorgung erhöht Lebensqualität Pflegebedürftiger und reduziert Kosten
Haslach/Hamburg, 27. April 2012. In der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal sank die Zahl der Krankenhauseinweisungen bei Heimbewohnern um über 25%. Dies belegen aktuelle Auswertungen der Abrechnungsdaten der Versicherten der AOK und LKK Baden-Württemberg für die Jahre 2007 bis 2010 [Grafik 1]. „Eine verbesserte ambulante Versorgung in den Heimen verhindert unnötige und für die Bewohner sehr belastende Krankenhauseinweisungen“, sagt Dr. Brigitte H. Stunder, Allgemeinärztin aus Zell a. Harmersbach. Die sinkenden Krankenhausfallzahlen wirken sich auch positiv auf die Kosten aus: Der Deckungsbeitrag ist im Jahr 2010 mit 1.313 € pro Versicherten erstmals deutlich im Plus, wohingegen er im Jahr 2007 noch fast minus 3.000 € betrug [Grafik 2]. „Die aktuellen Resultate zeigen, wie schnell die Integrierte Versorgung zu substanziellen Erfolgen führen kann, zum Nutzen sowohl der Versicherten als auch der Kassen“, betont Helmut Hildebrandt, Vorstand OptiMedis AG und Geschäftsführer Gesundes Kinzigtal GmbH.

Seit Beginn der Intervention im Jahr 2005 reduziert sich ebenfalls die Zahl der Verordnungen unnötiger Medikamente, wie die externe Begleitforschung belegt. Danach ist der Anteil von Demenzpatienten, die innerhalb von sechs Monaten mehr als 180 Tagesdosen (DDD) Psycholeptika verordnet bekommen, im Kinzigtal mit 7,3% signifikant geringer als mit 11,2% in einer nach Alter und Geschlecht standardisierten Vergleichsgruppe aus Baden-Württemberg [Grafik 3]. „In den letzten Jahren haben wir viel Wert darauf gelegt, den Patienten die individuell angepasste Dosis von erforderlichen Medikamenten zu geben. So ist es uns auf der Basis von leitlinienorientierter Medikation gelungen, das mit einer Psycholeptika-Verordnung verbundene Sturz-Risiko für Kinzigtaler Demenzpatienten deutlich zu senken“, betont Dr. Stunder.

Kooperation von Medizinern und Pflegern verbessert die Versorgung

Das 2009 gestartete Programm ÄrztePlusPflege hat maßgeblichen Anteil an der verbesserten Versorgung pflegebedürftiger Heimbewohner, von denen derzeit 117 in das Programm eingeschrieben sind. Indem die Mediziner und Pflegefachkräfte eng zusammenarbeiten, lassen sich gesundheitliche Veränderungen der Bewohner in den kooperierenden stationären Pflegeeinrichtungen früher und besser erkennen und dokumentieren. Das Programm umfasst monatliche, leitliniengestützte Visiten der Hausärzte, eine erweiterte Rufbereitschaft der Ärzte auch in die Abendstunden hinein, die gerontopsychiatrische Versorgung der Patienten durch einen Facharzt sowie eine verbesserte Medikation der in das Programm eingeschriebenen Heimbewohner. Gesundes Kinzigtal vergütet den ärztlichen Mehraufwand mit einer Pauschale von 40 € pro Quartal und eingeschriebenen Heimbewohner.

Ein weiterer Programmbaustein sind regelmäßige Fortbildungen der Pflegefachkräfte zu den Themen palliativmedizinische Versorgung, altersgerechte Medikation oder Fitness- und Funktionsgymnastik. Die Pflegeeinrichtungen erhalten hierfür eine jährliche Aufwandsvergütung in Höhe von 50 €. „Mithilfe der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Ärzten können wir gesundheitliche Krisen bei den Heimbewohnern besser einschätzen und auf diese angemessener reagieren. In Notfällen wählen wir nicht gleich die 112, sondern die Rufnummer des behandelnden Hausarztes“, betont Silke Boschert, Hausleitung Alfred-Behr-Haus in Haslach. Ein sektorübergreifender Qualitätszirkel arbeitet seit 2005 an der stetigen Verbesserung der medizinischen und pflegerischen Versorgung alter Menschen und an der Intensivierung der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure im Kinzigtal. Zur Mitarbeit im Qualitätszirkel sind alle Haus- und Fachärzte sowie Heim- und Pflegeleitungen aus dem Kinzigtal eingeladen. „Eine besondere Verbesserung erhoffen wir uns in den kommenden Monaten von intensiven Gesprächen und Vereinbarungen mit der Heimaufsicht und dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen, um Fachkräften in Pflegeheimen ein höheres Maß an Sicherheit zu geben, die Medikation der Patienten entsprechend ihres Gesundheitszustandes optimaler anzupassen und dies rechtssicher zu gestalten“, so Dr. Stunder.

Infografik 1:

 

Infografik 2:


         
Infografik 3:


Die Info-Grafiken können honorarfrei unter Angabe der Bildquelle OptiMedis AG abgedruckt werden.

Die Pressemeldung, Informationen zur Datenbasis und die druckfähigen Info-Grafiken können Sie herunterladen unter www.optimedis.de/newsroom/pressemitteilungen.

Über die Gesundes Kinzigtal GmbH und das Medizinische Qualitätsnetz Ärzteinitiative Kinzigtal e. V.

Die Gesundes Kinzigtal GmbH ist eine Gemeinschaftsgründung der OptiMedis AG und des Medizinischen Qualitätsnetzes Ärzteinitiative Kinzigtal e.V. (MQNK). Sie koordiniert und steuert die medizinische Gesamtversorgung für alle 31.000 AOK/LKK-Versicherten der Region Kinzigtal, für alle medizinischen Diagnosen und über alle Leistungserbringer hinweg. Grundlage ist ein in 2005 mit der AOK Baden-Württemberg abgeschlossener Vertrag zur Integrierten Versorgung. Diesem Vertrag hat sich die LKK Baden-Württemberg 2007 angeschlossen.

Der Erfolg ist langfristig angelegt: Ziel ist, heute mehr in die Prävention zu investieren und Ver-sorgungsprozesse intelligent zu steuern, um langfristig die Gesundheit auf einem hohen Level zu halten, die Lebensqualität der Patienten zu steigern und unnötige Kosten zu vermeiden. Die Gesellschaft finanziert sich über ein auf den Deckungsbeitrag bezogenes Einsparcontracting, verdient also nur dann, wenn sich der Gesundheitszustand der Bevölkerung messbar verbessert.

Weitere Informationen unter www.gesundes-kinzigtal.de.

Über die OptiMedis AG:

Die OptiMedis AG ist eine Management- und Beteiligungsgesellschaft, die sich auf den Aufbau und den Betrieb innovativer medizinischer Versorgungssysteme spezialisiert hat. Gemeinsam mit Leistungsanbietern und Krankenkassen entwickelt sie maßgeschneiderte Lösungen für die Integrierte (Voll-)Versorgung ganzer Populationen und setzt dabei auf enge Vernetzung, Prävention und erfolgsabhängige Vergütung. Zusätzlich betreibt OptiMedis datengestützte Real-Life-Versorgungsforschung und macht sie für Integrierte Versorgungsmodelle nutzbar.

Weitere Informationen unter www.optimedis.de.

Pressekontakt:

OptiMedis AG
Ulf Werner
Borsteler Chaussee 53
22453 Hamburg
Telefon: 040 / 22 62 11 49 – 51
Mobil: 0177 / 300 62 82
Fax: 040 / 22 62 11 49 – 14
E-Mail: u.werner@optimedis.de