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22. Juli 2022

Aufbruch im Gesundheitswesen: SCIANA-Netzwerk veröffentlicht gesundheitspolitischen Appell

Fairness und Patienteninteressen als Kompass: Die deutschen Vertreter*innen des internationalen Netzwerks „SCIANA- The Health Leaders Network“, in dem Führungspersonen aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens zusammengeschlossen sind, rufen gemeinsam zu einem transparenten, interessengruppenübergreifenden Diskurs hin zu einer wegweisenden Gesetzgebung in der aktuellen Legislaturperiode auf. Das größte Veränderungspotential sehen sie in der Vergütungssystematik und den Möglichkeiten der digitalen Transformation.

Einen deutlichen Schritt in Richtung einer gelebten gleichberechtigten Versorgung für alle – mit diesem Ziel wenden sich die Unterzeichnenden des Apells in Richtung Gesundheitspolitik. Statt rückständiger Instrumente, einer überbordenden Regulierung und dem Ignorieren von Handlungsbedarfen, fordern sie eine Gesetzgebung, die konsequent auf das Ziel einer sektorenübergreifenden und eng am Nutzen der Bürger*innen ausgerichteten Gesundheitsversorgung in regionalen Netzwerken ausgerichtet ist.

Foto: Sciana/Katrin Kerschbaumer
Vergütungssystematik und digitale Transformation im Mittelpunkt

Das größte Veränderungspotential sehen die Expert:innen aus dem SCIANA-Netzwerk, darunter Dr. Oliver Gröne (stellv. Vorstandvorsitzender von OptiMedis), in zwei zentralen Bereichen des Gesundheitswesens: der Vergütungssystematik und den Möglichkeiten der digitalen Transformation. Eine zukunftsorientierte Vergütungssystematik müsse sich am Grundsatz der Fairness orientieren und Ziel- und Qualitätsparameter stärker berücksichtigen. Dafür sollten beispielsweise die Eigenverantwortung von Bürger*innen, die Ausrichtung an regionalen (und sozialen) Bedarfen, eine adäquate Vergütung in Gesundheitsberufen sowie die Perspektive auf Renditechancen unter dem Gemeinwohlaspekt gefördert werden.

Mit Blick auf die digitale Transformation empfehlen die SCIANA-Vetreter:innen im Rahmen einer umfassenden, übergeordneten Strategie auf Evidenzbasierung zu setzen. Außerdem sei eine breite, sachkundige Auseinandersetzung anzustoßen und das Verständnis für digitale Medizin in der Bevölkerung zu fördern. „Diese Vermittlungsaufgabe muss besonders auf regionaler Ebene verankert werden, in Schulen und Bildungseinrichtungen, in Apotheken, Arztpraxen aber auch in Amtsstuben. Gelingen wird dies dadurch, dass die Bürger*innen den Nutzen unmittelbar erfahren“, heißt es im Appell.


Foto: Sciana/Katrin Kerschbaumer
Über SCIANA

SCIANA ist ein Netzwerk, das Führungskräfte und Schlüsselpersonen aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens zusammenbringt, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen auf dem Gebiet der Gesundheit und Gesundheitsversorgung anzugehen. Dabei orientiert sich SCIANA an den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). SCIANA ist eine Initiative der Robert Bosch Stiftung gemeinsam mit der Health Foundation in Großbritannien und der Careum Stiftung in der Schweiz in Kollaboration mit der Dialogplattform Salzburg Global Seminar. Das Netzwerk bietet seinen Mitgliedern aus Deutschland, Großbritannien und der Schweiz Zeit und Freiraum, sich über ihre Erfahrungen angesichts drängender Herausforderungen wie der finanziellen Belastung im Gesundheitssystem, der Zunahme chronisch Erkrankter, des demografischen Wandels und von Migration auszutauschen. Zudem erarbeiten die Teilnehmenden neue, innovative Lösungsansätze für die Gesundheitsversorgung und Gesundheitspolitik, die das Potenzial haben, einen sichtbaren und langfristigen Wandel anzustoßen.

Mehr erfahren unter: www.sciananetwork.org