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29. März 2017

Gesundheitsnetzwerker-Preis für „MyDoks – Patient Empowerment durch eine gemeinsam geführte Patientenakte“

Das Projekt „MyDoks – Patient Empowerment durch eine gemeinsam geführte Patientenakte“ wurde heute in Berlin mit dem Preis für Gesundheitsnetzwerker in der Kategorie „Idee“ ausgezeichnet.


Jury fördert Projekt zum Zugriff von Patienten auf ihre elektronische Patientenakte

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Hamburg, Hausach, Witten. 29.03.2017 Das Projekt „MyDoks – Patient Empowerment durch eine gemeinsam geführte Patientenakte“ wurde heute in Berlin mit dem Preis für Gesundheitsnetzwerker in der Kategorie „Idee“ ausgezeichnet. Die Gesundes Kinzigtal GmbH, die bei dem Projekt durch die OptiMedis AG und die Universität Witten-Herdecke unterstützt wird, erhält für die geplante Umsetzung ein Preisgeld von 7.500 Euro, gestiftet von der Berlin-Chemie AG.

Im Rahmen von MyDoks sollen Patienten in Deutschland erstmals Zugriff auf ihre von Ärzten geführte elektronische Patientenakte bekommen. „Viele Patienten wünschen sich mehr Einblick in ihre medizinischen Daten wie etwa Laborwerte, Befunde und Medikation oder die Karteikarten-Einträge ihres Arztes. Sie wollen besser über ihren Gesundheitszustand informiert sein“, berichtet Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, Geschäftsführer der Gesundes Kinzigtal GmbH und Vorstand der OptiMedis AG. Und auch aus gesundheitswissenschaftlicher Sicht sei der Zugang zu den eigenen Daten sinnvoll, um die Eigenverantwortlichkeit und das Selbstmanagement – insbesondere bei chronisch kranken Patienten – zu stärken. Die Juryvorsitzende Gudrun Schaich-Walch, Staatssekretärin a. D., lobte den Ansatz von MyDoks, das Empowerment von Patienten zu fördern.

MyDoks knüpft an das 2010 in den USA gestartete Open Notes-Projekt an, bei dem mittlerweile zwölf Millionen Patienten Einsicht in ihre elektronische Patientenakte haben. Sie wissen genau Bescheid über ihre Diagnosen und ihre Medikation und können sämtliche Einträge ihres Arztes lesen. Prof. Dr. Tobias Esch, Fakultät für Gesundheit an der Universität Witten/Herdecke, hat das Open Notes-Projekt in den USA wissenschaftlich begleitet: „Die Ergebnisse in den USA sind beeindruckend. Die Evaluation hat gezeigt, dass sich sowohl klinische Ergebnisindikatoren wie gerade auch Patientenaktivierung und -einbeziehung deutlich verbessert haben. Außerdem war das Vertrauen der Patienten in ihre Ärzte durch die Nutzung der Open Notes deutlich gestiegen sowie die Gesundheitskompetenz ganz generell.“ Und auch von den Ärzten wurde das Projekt gut angenommen. „Keiner der Ärzte hat sich nach Ablauf des Studienzeitraums dafür entschieden, die Open-Notes-Praxis zu beenden, obwohl sie zu Beginn skeptisch waren“, erläutert Esch, der auch das Projekt MyDoks von Anfang an als Projektpartner begleitet hat.

MyDoks soll der Bevölkerung im Kinzigtal eine bisher in Deutschland nirgendwo gewährleistete Transparenz ermöglichen. Sobald die dafür erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt werden, soll das Projekt umgesetzt werden, wobei die im Kinzigtal bereits bestehende praxisübergreifende, elektronische Patientenakte als Basis dienen wird. Wie beim Online-Banking werden sich die Patienten in ein geschütztes Portal einloggen und dort ihre Daten und die Einträge ihrer Ärzte einsehen können. „Das Gesundheitswesen denkt immer noch viel zu sehr von den Einrichtungen aus. Wir dagegen sind fest davon überzeugt, dass die Patienten selber viel intensiver das Geschehen mitbestimmen müssen. Erst damit schaffen wir das therapeutische Bündnis auf Augenhöhe, das wir in einer Gesellschaft des längeren Lebens notwendigerweise brauchen“, betont Hildebrandt und kündigt die Ausweitung der Lösung auf weitere Regionen an.

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Ein Bild von der Preisverleihung finden Sie in unserem Newsroom unter Pressebilder.

Über die Gesundes Kinzigtal GmbH:

Die Gesundes Kinzigtal GmbH ist eine Gemeinschaftsgründung der OptiMedis AG und des Medizinischen Qualitätsnetzes Ärzteinitiative Kinzigtal e.V. (MQNK). Sie koordiniert und steuert die medizinische Gesamtversorgung für 33.000 Versicherte der Region Kinzigtal, für alle medizinischen Diagnosen und über alle Leistungserbringer hinweg. Grundlage ist ein im Jahr 2005 mit der AOK Baden-Württemberg abgeschlossener Vertrag zur Integrierten Versorgung. Diesem Vertrag hat sich die SVLFG (vormals LKK Baden-Württemberg) ein Jahr später angeschlossen. Im Jahr 2016 wurde der Vertrag mit der AOK unbefristet fortgeführt und vereinbart, dass Gesundes Kinzigtal ab 2017 die ambulante vertragsärztliche Vergütung selbst bestimmen kann. Seit Mitte 2016 können Versicherte der Techniker Krankenkasse an den Versorgungsprogammen im Kinzigtal teilnehmen.

Weitere Informationen unter www.gesundes-kinzigtal.de.

Über die OptiMedis AG:

Die OptiMedis AG ist eine Management- und Beteiligungsgesellschaft, die sich auf den Aufbau und den Betrieb innovativer Versorgungssysteme spezialisiert hat. Gemeinsam mit Leistungsanbietern und Krankenkassen entwickelt sie maßgeschneiderte Lösungen für die Integrierte (Voll-)Versorgung ganzer Populationen und setzt dabei auf enge Vernetzung, Prävention und erfolgsabhängige Vergütung. Zusätzlich betreibt die OptiMedis AG datengestützte Real-Life-Versorgungsforschung und macht sie für Integrierte Versorgungsmodelle nutzbar. Die OptiMedis AG ist Gesellschafter der Gesundes Kinzigtal GmbH.

Weitere Informationen unter www.optimedis.de.

Über die Universität Witten/Herdecke:

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.400 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

Weitere Informationen unter www.uni-wh.de.