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07. März 2022

Martin Härter: Weitere Studien zur Integrierten Versorgung wünschenswert

Prof. Martin Härter, Direktor Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, kommentiert im Deutschen Ärzteblatt, Ausgabe 7, die Ergebnisse der 10-Jahres-Evaluation der populationsbezogenen integrierten Versorgung „Gesundes Kinzigtal“ (INTEGRAL), die im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde.

Härter erklärt, dass die die Versorgung im Kinzigtal seit Beginn einen starken Fokus auf die Stärkung und Einbindung von Patientinnen und Patienten und Bürgerinnen und Bürgern gelegt habe, dies aber nicht Teil der Evaluation gewesen sei. Bei den untersuchten Indikatoren habe man sich stark auf prozessbezogene, häufig auch pharmakotherapeutische Versorgungsaspekte fokussiert, in der Annahme, dass diese durch die integrierte Versorgung gut zu steuern seien. „Durch die Überlappung der Versorgung mit dem in Baden-Württemberg parallel bestehenden Hausarztvertrag könnten sich allerdings mögliche Störeffekte ergeben“, vermutet er.

Gleichbleibend hohes Qualitätsniveau bei weniger Kosten im Kinzigtal
Außerdem habe man bei INTEGRAL alle Versicherten der beteiligten Krankenkassen, unabhängig von einer Teilnahme an spezifischen Versorgungsprogrammen in die Analysen eingeschlossen. Daher müsse auch die Erwartung an die erzielbaren Effekte relativiert werden. Umso wichtiger sei das Ergebnis der Evaluation, dass die Versorgung im Gesunden Kinzigtal offenbar gleichbleibend auf hohem Qualitätsniveau erbracht werden und dennoch unter den Bedingungen des Shared-Savings-Vertrag 5 bis 7 % der jährlichen Versorgungskosten einsparen könne.

Aus Härters Sicht seien für die Weiterentwicklung integrierter Versorgungsmodelle weitere Studien aus versorgungswissenschaftlicher Perspektive unbedingt wünschenswert.

Den vollständigen Diskussionsbeitrag lesen Sie auf der Webseite des Deutschen Ärzteblatts.

Mehr zu der Evaluation und zu weiteren Analysen zu Gesundes Kinzigtal lesen Sie in unserem Hintergrundartikel.