OptiMedium Dezember 2022

EDITORIAL

Liebe Leser:innen,

das Jahr 2022 war vor allem durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und seine grausamen Auswirkungen geprägt. Die Gespräche mit einer ukrainischen Delegation von Gesundheitsexpert:innen im November in Hamburg haben uns noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie dringend die Menschen vor Ort unsere Hilfe brauchen – zunächst bei Sofortmaßnahmen, aber auch bei einem nachhaltigen Wiederaufbau der Gesundheitsversorgung. Deshalb haben wir eine Spendenaktion gestartet und wenden uns mit der Bitte an Sie, selbst zu spenden und unseren Aufruf zu teilen.

Mit Ihren Spenden wollen wir zunächst die Grundversorgung des Gesundheitssystems wiederherstellen – erst im durch das Massaker im Frühjahr 2022 bekannt gewordenen Butscha und dann in weiteren Gemeinden rund um Kiew. Mehr Informationen zur Spendenaktion und darüber, wie und wo wir Ihre Spende in der Ukraine einsetzen, erfahren Sie unter www.optimedis.de/ukraine.

MEHR CHANCEN AUF GUTE GESUNDHEIT: MIT DEM „STARTERPAKET GESUNDHEITSKIOSK“ ZUM VORREITER WERDEN

Im Gesundheitswesen stand in diesem Jahr das Thema „Gesundheitskiosk“ im Vordergrund. Schon 2017 in Hamburgs Stadtteilen Billstedt und Horn von uns gemeinsam mit Partnern gestartet, ist das niedrigschwellige Versorgungsmodell in diesem Jahr zum viel diskutierten Politikthema geworden. Während der Referentenentwurf zum geplanten Gesetz noch gespannt erwartet wird, wurden bereits weitere Kioske eröffnet, zuletzt in einer ländlichen Region, dem Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen. Hier stellen wir gemeinsam mit der regionalen Stiftung Landleben die Trägergesellschaft Gesundes Landleben GmbH. Mehr dazu lesen Sie hier.

Damit auch Sie schon jetzt loslegen und Ihre Region oder Ihren Stadtteil zum Vorbild für eine faire und nachhaltige Gesundheitsversorgung machen können, haben wir ein „Starterpaket Gesundheitskiosk“ entwickelt. Es liefert allen, die einen Kiosk etablieren möchten, wie zum Beispiel Kommunen, Sozialverbände, Krankenhäuser oder Krankenkassen, auf einer Online-Plattform die wichtigsten Anleitungen – von der Analyse über die Finanzierung bis zum Betrieb eines Gesundheitskiosks.

Nutzen Sie noch bis Ende des Jahres unser Early-Bird-Angebot unter www.gesundheitskiosk.de und profitieren Sie von Infos zu den aktuellen Entwicklungen. Kurz nach Veröffentlichung des Referentenentwurfs wird das erste Webinar stattfinden.

LETZTE PLÄTZE SICHERN: ERGEBNISORIENTIERUNG IM GESUNDHEITSWESEN

Für alle, die das Thema Ergebnisorientierung mit uns tiefer beleuchten und über den bundesweiten Tellerrand blicken möchten, haben wir gute Nachrichten: Nach dem im vergangenen Jahr gestarteten „Berliner Aufruf für mehr Patientennutzen im Gesundheitswesen“ setzen wir die hochkarätig besetzte Veranstaltungsreihe „Ergebnisorientierung im Gesundheitswesen“ gemeinsam mit der B. Braun-Stiftung am 17. Januar 2023 fort. Jetzt hier anmelden.

Wir wünschen Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr! Bleiben Sie zuversichtlich und lassen Sie uns in 2023 wieder gemeinsam viele Kräfte bündeln, um mehr „Gesundheit für Jeden“ zu ermöglichen.

Helmut Hildebrandt und Oliver Gröne (OptiMedis-Vorstand)

 

ThemenüberBLICK

Spendenaktion

Jetzt mit Spenden helfen: So verbessern wir die Gesundheitsversorgung in der Ukraine

Regionale Versorgung

Gesundheitskiosk aufbauen: Jetzt mit unserem „Starterpaket“ professionell loslegen

Impuls-Treffen: Auf dem Weg zu einer Gesundheitsregion für den Kreis Borken?

Innovationspreis für die Gesundheitslots:innen im Gesunden Werra-Meißner-Kreis

DAK-Pflegereport 2022: OptiMedis analysiert ambulante und stationäre Pflegesituation

OptiMedis entwickelt Standort- und Transformationskonzept für die Kliniken Südostbayern

Forschung & Innovation

Neues „Horizon Europe“-Forschungsprojekt bringt Gesundheitstechnologien in die Versorgung

Termine

Publikationen

Medienberichte

Spendenaktion

 

Jetzt mit Spenden helfen: So verbessern wir die Gesundheitsversorgung in der Ukraine

 

An Heiligabend dauert der russische Angriffskrieg auf die Ukraine genau 10 Monate an – mit fatalen Folgen für die Gesundheitsversorgung im Land. Die Menschen in der Ukraine brauchen dringend finanzielle Hilfe – für Sofortmaßnahmen mit Blick auf den Winter und für den nachhaltigen Wiederaufbau der Strukturen im Gesundheitswesen. Deshalb haben wir im engen Austausch mit ukrainischen Expert:innen aus dem Bereich Gesundheitsversorgung eine Spendenaktion ins Leben gerufen.

Build back better: Soforthilfe und nachhaltige Entwicklung

Die Dynamik des 2018 eingeleiteten Gesundheitsreformprozesses und der Dezentralisierung der Primärversorgung in der Ukraine ist durch den russischen Angriffskrieg seit Februar 2022 entscheidend gebremst worden. Die gezielte Zerstörung ziviler Infrastruktur inklusive der Gesundheitseinrichtungen macht viele der initialen Fortschritte zunichte. Das ukrainische Gesundheitsministerium hat sich zu einer Wiederaufbaustrategie nach dem Prinzip „build back better“ bekannt, also einer Kombination aus Notfallmaßnahmen und der Fortsetzung der Reformstrategie.

Für die Reformstrategie hat sich eine ukrainische Expert:innengruppe bereits 2018 an uns und „Gesundes Kinzigtal“ gewandt – mit dem Ziel, das populationsbezogene integrierte Versorgungsmodell in ukrainischen Distrikten umzusetzen. Die Zusammenarbeit ist in den letzten Jahren intensiver geworden und mündete in einem Besuch einer ukrainischen Delegation bei uns in Hamburg am 10. November 2022.

Ziel unserer Aktion ist, ein Soforthilfeprogramm mit langfristiger Zusammenarbeit bei der ukrainischen Reform der Primärversorgung zu kombinieren. Das spendenfinanzierte Soforthilfeprogramm soll die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Infrastruktur in der Primärversorgung mildern, die Grundversorgung sicherstellen und damit die Voraussetzungen für die Weiterführung des Reformprozesses sichern. Über die Aufnahme der Ukraine und der Republik Moldau in den europäischen Integrationsprozess und andere internationale Hilfsprogramme soll der weitere Reformprozess ab 2023 finanziert werden. Gemeinsam mit unseren ukrainischen Partnern beteiligen wir uns an diesem Prozess.

Wo starten wir und wie werden die Spenden eingesetzt?

Auch mit Blick auf den beginnenden Winter möchten wir so schnell und unbürokratisch wie möglich helfen. Mykhailyna Skoryk-Sharivska, die stellvertretende Bürgermeisterin von Butscha, hat uns dafür eine Liste von dringend benötigten Materialien geschickt. In Butscha, der Stadt, die traurige Bekanntheit durch das Massaker im Frühling dieses Jahres erlangt hat, starten wir mit der Aushändigung der spendenfinanzierten Materialien. Da die Lage in vielen anderen Gemeinden und Städten ganz ähnlich aussieht, möchten wir auch dort helfen. Daher gilt: Mehr Spenden helfen mehr Menschen vor Ort.

Alle weiteren Infos zur Spendenaktion finden Sie unter www.optimedis.de/ukraine.

Werden Sie Teil unserer Aktion, indem Sie spenden oder unseren Aufruf teilen! Nutzen Sie dafür gerne unsere Grafik.

Regionale VErsorgung

 

Erster von vier ländlichen Gesundheitskiosken in Thüringen eröffnet

 

Anfang November wurde im Beisein von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Prof. Dr. Edgar Franke, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit, der erste Gesundheitskiosk Thüringens in Urleben eröffnet. Träger ist die im Oktober 2022 von der Stiftung Landleben und OptiMedis gegründete Gesellschaft „Gesundes Landleben“.

Die gemeindeübergreifende Stiftung Landleben und der angeschlossene Verein Landengel e.V. bauen seit vielen Jahren ein Gesundheits-, Pflege- und Versorgungsnetzwerk in der Dorfregion Seltenrain auf. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) in Thüringen werde dafür vier Gesundheitskioske in Holzbauweise realisiert. Die Bevölkerung kann sich in den Kiosken zu gesundheitlichen und sozialen Belangen beraten lassen und muss dank Telemedizin für Untersuchungen nicht mehr weit fahren. Der erste der vier Gesundheitskioske wurde Anfang November feierlich von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow eröffnet: „Die Sicherung und Fortentwicklung der Gesundheitsversorgung insbesondere im ländlichen Raum sind wichtige Hausaufgaben von Politik und Gesellschaft. Das Konzept Gesundheitskiosk betrachte ich dabei als einen wichtigen Baustein. Hier wird nicht nur Digitalisierung durch die Nutzung von Telemedizin aktiv umgesetzt, sondern auch ganz analog gegen Einsamkeit und das Gefühl des ‚Abgehängtseins‘ gearbeitet. Dass sich Thüringen in diesem Bereich zudem als Vorreiter präsentiert und neue Wege geht, freut mich noch dazu.“

Ein Vorzeigeprojekt, in dem Versorgung neu gedacht wird

Der oft weit entfernte Zugang zu Gesundheits- und Pflegedienstleistungen und die schlechtere mobile Anbindung an gesundheitliche Versorgung bei gleichzeitig alternder Bevölkerung vermindert die Lebensqualität auf dem Land – so auch in Thüringer Dorfregionen. Zusätzlich fehlen Ansprechpartner:innen, die bedarfsgerecht informieren und helfen. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit, Prof. Dr. Edgar Franke, hob in seinem Grußwort hervor, dass in Urleben ein Vorzeigeprojekt entstehe, dass die gesundheitliche Versorgung in einer ländlichen Region verbessere. „In vielen Bereichen muss die gesundheitliche und pflegerische Versorgung neu gedacht werden“, so Franke. „Das gilt besonders in ländlich geprägten Regionen, in denen der Weg zum nächsten Arzt weit und die Mobilität begrenzt sind.“ Die Gesundheitskioske werden deshalb als neue, ergänzende Funktion an den zentralen Bushaltestellen der beteiligten Gemeinden umgesetzt. Weitere Projektstandorte sind im Gespräch.

Die Gesundes Landleben GmbH als Träger der Kioske

Gründer der Gesellschaft „Gesundes Landleben“ sind die Stiftung Landleben und OptiMedis. Während die Stiftung für das Vorhaben bereits Kräfte vor Ort gebündelt und Kooperationen gestartet hat, bringt OptiMedis viel Erfahrung im Betrieb von Gesundheitsnetzwerken sowie wichtige Learnings aus der Umsetzung des Gesundheitskiosk-Konzepts im städtischen Kontext von Hamburg Billstedt/Horn mit. Gemeinsam entwickeln die Partner das Konzept für die Bedarfe vor Ort weiter – insbesondere mit Blick auf bestehende Strukturen und neue digitale Möglichkeiten.  So soll in den nächsten Jahren im Unstrut-Hainich-Kreis eine Umgebung geschaffen werden, in der die Menschen vor Ort bestmöglich versorgt sind und Ärzt:innen und Therapeut:innen entlastet werden. Patient:innen sollen beispielsweise unnötige Transportzeiten und -kosten erspart und partnerschaftliche Strukturen zwischen allen an der Versorgung Beteiligten hin zu einem großen Netzwerk ausgebaut werden. Vorbild sind die bereits bestehenden Gesundheitsnetzwerke Gesunder Werra-Meißner-Keis oder Gesunder Schwalm-Eder-Kreis+.

Weitere Infos unter www.gesundes-landleben.de

GESUNDHEITSKIOSK AUFBAUEN: JETZT MIT UNSEREM „STARTERPAKET“ PROFESSIONELL LOSLEGEN

Gesundheitsversorgung für alle Menschen zugänglich machen, egal wie alt, krank oder gebildet sie sind, bleibt eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Gesundheitskioske werden dabei eine große Rolle spielen, weil sie gut umzusetzen sind, die Menschen vor Ort wirklich erreichen, Gesundheit fördern, die Gesundheitsversorger merklich entlasten und nicht zuletzt auch politisch gewollt sind. Mit unserem „Starterpaket Gesundheitskiosk“ können Sie in Eigenregie effizient und professionell in die Umsetzung gehen.

Schritt für Schritt zum Gesundheitskiosk

Wer einen Kiosk etablieren möchte, ob beispielsweise als Kommune, Sozialverband, Krankenhaus oder Krankenkasse, muss einige strategisch wichtige Schritte beachten. Das „Starterpaket Gesundheitskiosk“ liefert Ihnen auf einer übersichtlich gestalteten Online-Plattform die wichtigsten Anleitungen – von der Analyse über die Finanzierung bis zum Betrieb eines Gesundheitskiosks. Damit können Sie schon kurzfristig mit interessierten Krankenkassen starten bzw. bei dem erwarteten bundesweiten Start an vorderster Stelle mit dabei sein.

Early-Bird-Angebot sichern und am Live-Webinar teilnehmen

Nutzen Sie noch bis Ende des Jahres unser Early-Bird-Angebot! Wer früh bucht, profitiert außerdem von Infos zu aktuellen Entwicklungen: Kurz nach Veröffentlichung des Referentenentwurfs zum Gesetz (angekündigt für das erste Quartal 2023) findet ein Live-Webinar statt, bei dem
Dr. h. c. Helmut Hildebrandt den Entwurf kommentiert.

Sprechen Sie uns gerne an: Wir geben Ihnen eine Demovorführung, beantworten Ihre Fragen und erstellen ein personalisiertes Angebot. Alle Infos finden Sie auf unserer Starterpaket-Seite.  

Impuls-Treffen: Auf dem Weg zu einer Gesundheitsregion für den Kreis Borken?

 

40 Vertreter:innen des Gesundheits- und Sozialbereiches im Kreis Borken diskutierten Mitte November zusammen mit Politiker:innen, Kreis und Krankenkassen mögliche Wege zur Umsetzung einer regionalen, koordinierten Initiative für Prävention, Gesundheitsförderung und Versorgungsoptimierung. Eingeladen hatten das Gesundheitsförderungsnetzwerk reges:BOR der Fachhochschule Münster und OptiMedis.

Mit dem Thema „Gesundheit neu denken – von Gesundheitsförderung und Prävention bis hin zur Erhaltung und Verbesserung der Gesundheitsversorgung im Kreis Borken“ leitete Prof. Marcellus Bonato, Seniorprofessor am Fachbereich Gesundheit der FH Münster, die Veranstaltung ein und berichtete über die erfolgreichen fünfjährigen Aktivitäten der lokalen Vernetzungspartner von reges:BOR. Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, OptiMedis-Vorstandsvorsitzender, stellte die Aussagen der Koalitionsvereinbarung in Nordrhein-Westfalen zur Errichtung von fünf Gesundheitsregionen vor und beschrieb Wege zur Entwicklung einer „Gesundheitsregion“ als eine auf Prävention, Gesundheitsförderung und Versorgungsoptimierung ausgerichtete, regional koordinierte Initiative. Ihr Ziel sei die Besserung des Gesundheitszustands und der Gesundheitschancen der Bevölkerung im Sinne eines längeren gesunden Lebens mit dem Ergebnis einer Entlastung der zukünftig knapper werdenden Fachkräfte und einer geringeren Steigerung der Kosten für die Verantwortungsgemeinschaft.

Fachkräftemangel, ungleiche Gesundheitschancen und Qualitätsprobleme machen sich bereits bemerkbar

Vertreter:innen aus Kliniken, Gesundheitsversorgung, Pflege, Ärzteschaft, Sozialverbänden, Bildungsträgern, dem kommunalen Bereich und der Politik berichteten über die Herausforderungen, die sich auch im Kreis Borken schon zeigen. So machen sich der Fachkräftemangel, die ungleichen Gesundheitschancen sowie die Informations- und Qualitätsprobleme – trotz der jährlichen Ausgaben von rund 1,9 Milliarden Euro – für die Bevölkerung in vielfacher Weise bemerkbar.

In drei Workshops berichteten die Teilnehmer:innen von teilweise bürokratischen Erschwernissen für ein längeres gesundes Leben für alle Bewohner:innen des Kreises. Sie stellten jedoch auch die vielen vorhandenen Aktivitäten vor und welche Verbesserungen – ob nun für Kinder und Jugendliche, Menschen mit chronischen Erkrankungen oder auch für Hochbetagte – mit zum Teil wenig aufwändigen Investitionen erreicht werden könnten. Dafür brauche es eine Organisation oder Institution, die neutral und dem Ziel der Gesundheitsverbesserung verpflichtet sei und einen ausreichenden Hebel zur Verbesserung einsetzen könne. Da sowohl im Land wie auch in der Koalitionsvereinbarung im Bund derartige Initiativen als Ziele aufgenommen worden sind, bildete sich Optimismus. Jedenfalls, so die Teilnehmer:innen, habe der Kreis Borken aufgrund der Netzwerkerfahrung und den vielen Interessenten an einer Zusammenarbeit eine bessere Ausgangslage als viele andere Kreise.

Wie geht es weiter?

Der Impuls ist gemacht, ein ausführlicher Bericht über die Veranstaltung wurde allen Interessierten zugesendet. Eine Reihe der anwesenden Einrichtungen haben bereits ihr Interesse an einer gemeinsamen koordinierten Initiative „Gesundheitsregion“ zum Ausdruck gebracht. Michael Heistermann als Vertreter der Kreisverwaltung versprach die weitere Befassung mit dem Thema. Das Netzwerk reges:BOR sowie OptiMedis haben zugesagt, sich mit ihren Erfahrungen als Sparringspartner für eine Startphase zur Verfügung zu stellen.

Innovationspreis für die Gesundheitslots:innen im Gesunden Werra-Meißner-Kreis

 

Ein Grundstein des Gesundheitsnetzwerks Gesunder Werra-Meißner-Kreis sind die quer über den Landkreis verteilten Gesundheitslots:innen. Sie bieten – unter anderem in Apotheken – eine besonders niedrigschwellige, langfristig angelegte Gesundheitsberatung mit Fokus auf Gesundheitsförderung an. Diese wichtige Arbeit der Lots:innen wurde jetzt mit dem 1A-Award ausgezeichnet.

„Wir sind überzeugt davon, dass die Menschen noch besser über ihre eigene Gesundheit Bescheid wissen müssten, um langfristig gesünder zu leben. Das gilt für den Einzelnen, aber im Großen gesehen auch für den ganzen Werra-Meißner-Kreis“, sagt Jasmin Sieland, die als Gesundheitsmanagerin die rund 30 aktiven Gesundheitslots:innen im Netzwerk betreut. So haben das auch die Juror:innen gesehen, die das Angebot der Gesundheitslots:innen mit dem 1A-Award 2022 in der Kategorie „Apotheke“ ausgezeichnet haben. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, die uns darin bestärkt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Steven Renner, Geschäftsstellenleiter der Gesunder Werra-Meißner-Kreis GmbH.

Durch das besondere Beratungsangebot können sich die örtlichen Apotheker:innen u. a. von den Dienstleistungen der Online-Apotheken absetzen. Hauptsächlich beraten die Lots:innen in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Entspannung. Sie werden auch mithilfe des „DIGILO“ (Digitaler Gesundheitslotse), den der Gesunde Werra-Meißner-Kreis bereitstellt, über die Angebote der Region informiert und vermitteln die Menschen an die entsprechenden Expert:innen. „Und es geht auch darum, dass in den Beratungen individuelle Gesundheitsziele erarbeitet werden, die der Einzelne für sich erreichen möchte“, ergänzt Jasmin Sieland.

Über den 1A-Award

Der 1A-Award folgt der Unternehmens-Philosophie von 1 A Pharma und wird in Kooperation mit der Medical Tribune, dem Deutschen Apotheker Verlag („Deutsche Apotheker Zeitung“ und „PTAheute“) für Verbesserungen der medizinischen Versorgung in Deutschland verliehen. Die Auszeichnung geht an erfolgreiche Projekte oder Initiativen, die zu einer innovativeren, effizienteren, besseren, günstigeren oder nachhaltigeren medizinischen Versorgung geführt haben. Quelle: www.1a-award.de/der-preis

Weitere Infos unter www.gesunder-wmk.de/gesund-leben/gut-beraten

 

DAK-Pflegereport 2022: OptiMedis analysiert ambulante und stationäre Pflegesituation

 

Für den frisch erschienenen DAK-Pflegereport „Häusliche Pflege – das Rückgrat der Pflege in Deutschland“ hat OptiMedis GKV- und SPV-Routinedaten der DAK 2017 bis 2020 ausgewertet. Im Fokus stand die Situation pflegender Angehöriger. Geleitet wurde die Untersuchung von Prof. Dr. Thomas Klie.

Die Analysen zeigen, dass im Jahr 2020 insgesamt 63 Prozent der Pflegebedürftigen ausschließlich oder anteilig von Angehörigen gepflegt wurden, davon haben sich 50 Prozent ausschließlich selbst organisiert. 13 Prozent haben Kombileistungen genutzt, sie wurden also teilweise von einem ambulanten Pflegedienst versorgt. Ein weiteres Ergebnis: Viele Pflegebedürftige sind nur zeitweise auf eine stationäre Versorgung angewiesen – beispielsweise nach einem Krankenhausaufenthalt, zur vorübergehenden Entlastung pflegender Angehöriger oder zur Bewältigung von Krisensituationen in der Häuslichkeit. Zu beobachten ist aber, dass sich in drei von vier Fällen unmittelbar bzw. mittelbar an die Kurzzeitpflege dauerhaft ein Pflegeheimaufenthalt anschließt.

Viele Krankenhausfälle sind vermeidbar

Die DAK-Daten zeigen auch, dass viele Krankenhausfälle von Pflegebedürftigen vermeidbar gewesen wären. So fielen im Jahr 2019 bei den Pflegebedürftigen der DAK rund 316.900 Krankenhausfälle an. Davon wurden 202.000 Krankenhausfälle als prinzipiell pflegesensitiv eingestuft. Von diesen wiederum ließen sich 81.400 Krankenhausfälle (für die Versicherten mit dem Pflegegrad 2-5) bei einer optimierten Unterstützung als tatsächlich vermeidbar einstufen. Allein für die DAK-Pflegebedürftigen ergibt sich daraus ein Brutto-Vermeidungspotenzial von bis zu 350 Mio. Euro pro Jahr. Hochgerechnet auf alle gesetzlich Versicherten würden sich sogar vermeidbare Krankenhauskosten von bis zu zirka 3,6 Mrd. Euro ergeben. Ein Schatz, der aber nur zu heben wäre, wenn gleichzeitig kräftig in eine bessere primärmedizinische Versorgung, in ein Case und Care Management von Pflegekräften sowie in eine sektorenübergreifende Vernetzung investiert werden würde.

Grundlage der Einordnung als pflegeheimsensitive Krankenhausfälle ist das Innovationsfonds-Projekt „Be-darfsgerechte Versorgung von Pflegeheimbewohnern durch Reduktion Pflegeheim-sensitiver Krankenhaus-fälle“, an dem OptiMedis beteiligt war (mehr Informationen unter www.pflegeheim-sensitive-krankenhausfaelle.de).

Weiterführende Informationen

Hier geht es zum DAK-Pflegereport und zur begleitenden Pressemeldung
Hier finden Sie alle Infos zu unserem Bereich der Versorgungsforschung.

OptiMedis entwickelt Standort- und Transformationskonzept für die Kliniken Südostbayern

 

Spezialisierte Zentren, Ambulantisierung, enge Vernetzung und digitale Innovationen – OptiMedis hat zusammen mit der Geschäftsführung der Kliniken Südostbayern (KSOB) ein medizinisches Standort- und Transformationskonzept entwickelt, das nun in die Umsetzung geht. Es trägt den Namen „KSOB 2.0“ und beinhaltet Zukunftsstrategien für die sechs Standorte, die Antworten auf den regionalen Bedarf sowie die aktuellen Herausforderungen wie Personalmangel und Demografie und die gesundheitspolitischen Entwicklungen liefern. Ziel ist die Implementierung einer umfassenden Gesundheitsinfrastruktur.

Grundlage des Konzepts war die Analyse der Krankenhauskapazitäten durch das Analytik-Team von OptiMedis aus den §21 KHEntgG-Daten, zugänglichen Regionaldaten und den weiteren zur Verfügung gestellten internen Daten. Der Fokus der Analysen lag auf der Bettenoptimierung, der Bündelung verschiedener medizinischer Leistungsgruppen sowie der Steuerung ambulant-sensitiver Krankenhausfälle.

Schwerpunkt auf Ambulantisierung und Spezialisierung

Das vom Aufsichtsrat über mehrere Sitzungen hinweg jeweils begleitete und einstimmig verabschiedete sowie mit regionaler Öffentlichkeit und Politik diskutierte Konzept sieht vor, dass aus sechs Kliniken drei Akutkliniken, werden, die an den anderen Standorten mit spezialisierten und ambulanten Leistungsangeboten ergänzt werden. Der Standort Berchtesgaden wird zum Beispiel zur Fachklinik für Orthopädie mit Rehabilitation, Akutgeriatrie und geriatrischer Rehabilitation sowie ästhetischer Chirurgie. Am Standort Freilassing entsteht ein Gesundheitscampus mit ambulant vernetzten Leistungsangeboten sowie Kurzzeitpflege und tagesklinischer Versorgung. Zentralstandort für die Notfallversorgung im Berchtesgadener Land wird die neue Zentralklinik in Bad Reichenhall sein. In Traunstein, dem Hauptstandort der Kliniken Südostbayern als Haus der Schwerpunktversorgung, werden künftig onkologische, komplex erkrankte und traumatologisch zu versorgende Patient:innen mit allen erforderlichen, auch roboterassistierten Techniken betreut. Außerdem wir ein landkreisübergreifendes somatisches, psychosomatisches und operatives Kinderzentrum eingerichtet. In der Kreisklinik Ruhpolding entsteht ein Schmerztherapiezentrum mit stationärer Schmerztherapie, Schmerzambulanz, Tagesklinik und Schmerzpraxis. Die Kreisklinik Trostberg wird weiterhin Grundversorger sein und bietet zusätzlich spezialisierte orthopädische und altersmedizinische Versorgung an (vgl. auch den Artikel in f&w 11/2022 zur Neuausrichtung der KSOB).

Telemonitoring für chronisch kranke Kinder und für Pflegeheimbewohner:innen mit Covid-19

Auch im nächsten Jahr wird OptiMedis weiter mit den Kliniken Südostbayern zusammenarbeiten. Zwei Projekte sind in Diskussion, zum einen zur Telemonitoring-Versorgung chronisch kranker Kinder, zum anderen zur Ausstattung von Pflegeheimen mit einem Vitaldaten-Monitoring zur Vermeidung unnötiger Krankenhausaufenthalte.

Weitere Infos zu unseren Leistungen unter: www.optimedis.de/krankenhaeuser

Forschung & Innovation

 

Neues „Horizon Europe“-Forschungsprojekt bringt Gesundheitstechnologien in die Versorgung

 

Für viele Gesundheitssysteme sind die Zulassung und eine Preis-/Nutzenbewertung innovativer Gesundheitstechnologien eine Herausforderung. Das von „Horizon Europe“ geförderte Projekt ASCERTAIN (Affordability and Sustainability improvements through new pricing, Cost Effectiveness and ReimbursemenT models to Appraise iNnovative health technologies) soll innovative Gesundheitstechnologien einschließlich Arzneimitteln in Europa besser und schneller zugänglich machen. Es startet im Dezember 2022 und richtet sich an Patient:innen, Ärzt:innen, Kostenträger, politische Entscheidungsträger:innen und Hersteller.

Die Erasmus-Universität Rotterdam arbeitet dabei mit neun Konsortialpartnern zusammen, darunter OptiMedis. Über vier Jahre entwickeln die Projektpartner neue Vergütungsmodelle für innovative Therapie- und Versorgungsformen. Neben den teuren Krebstherapien, bei denen Erfolgsparameter in die Vergütungsmodelle integriert werden, soll auch die Vergütung digitaler Lösungen bewertet werden. OptiMedis leitet das Arbeitspaket „Dissemination and Exploitation“ und ist daneben dafür verantwortlich, Ansätze zur Integration der Klimaauswirkung der Versorgung in die Vergütungsmodelle zu integrieren.

Hintergrundinfo: „Horizon Europe“ ist das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation für die Jahre 2021 bis 2027. Weitere Partner im ASCERTAIN-Projekt sind: Comenius Universität Bratislava, Gesundheit Österreich GmbH, Universität Oslo, Association Internationale de la Mutualité, Nuromedia GmbH, European Hematology Association, Myeloma Patients Europe AISBL und Chino SRL. Hier geht es zur Pressemitteilung.

 

Prof. Dr. Gerd Glaeske ist am 27. Mai 2022 im Alter von 77 Jahren verstorben. Wir trauern um einen wertvollen Freund, ein langjähriges Mitglied im Aufsichtsrat von OptiMedis und einen engagierten Unterstützer der populationsorientierten Integrierten Versorgung. Viele Jahre lang hat Gerd Glaeske die Arbeit von OptiMedis begleitet, unterstützt und mit viel Engagement und guten Ideen bereichert. Wir danken dafür und werden ihn und seine Leidenschaft für ein sozial gerechteres Gesundheitswesen und eine patientenorientierte Pharmazie sehr vermissen.

Veranstaltungstipp

 

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