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25. August 2015

Erstes Praxisnetz in Deutschland nach Stufe II anerkannt

Das Medizinische QualitätsNetz Ärzteinitiative Kinzigtal ist das erste deutsche Praxisnetz, welches die zweite Stufe bei der Anerkennung als Praxisnetz nachgewiesen hat.

MQNK aus Baden-Württemberg erbringt Nachweis für höchste Anerkennungsstufe

Pressemitteilung vom 26. August 2015

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Haslach. 26. August 2015. Das Medizinische QualitätsNetz Ärzteinitiative Kinzigtal e. V. (MQNK) ist das erste deutsche Praxisnetz, welches die Stufe II bei der Anerkennung als Praxisnetz nachgewiesen hat. Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hat das MQNK entsprechend der Rahmenvorgabe der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) nach § 87b Absatz 4 SGB V anerkannt. „Die gemeinsam mit uns in der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal aufgebauten Struktur- und Prozessinnovationen tragen zu einer verbesserten, wohnortnahen Gesundheitsversorgung in der Region bei. Wir sind stolz, dass die KVBW diese Leistung anerkennt“, betont Martin Wetzel, Vorsitzender des MQNK-Vorstands.

Nachweis hoher Standards in der Versorgung

Das MQNK erhielt im Jahr 2014 die Anerkennung als förderungswürdiges Praxisnetz nach der Basis-Stufe. Jetzt hat es auch die höchste Anerkennungsstufe gegenüber der KVBW nachweisen können. Nach der KBV-Rahmenvorgabe müssen in der Stufe II hohe Standards bei den drei Versorgungszielen dokumentiert werden. So ist bei den Versorgungszielen „Patientenzentrierung“ und „Kooperative Berufsausübung“ u. a. eine elektronische Fallakte und der Datenaustausch auf elektronischem Wege nachzuweisen. Die Haus- und Fachärzte sowie Psychotherapeuten des Netzwerkes verfügen – als Teil und Gründer der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal – seit 2008 über eine zentrale elektronische Patientenakte. Seit 2012 kooperiert man hierzu mit der Compugroup Medical Deutschland AG und hat die Arztnetzsoftware „CGM NET“ im Kinzigtal mitentwickelt. Die Software bietet nicht nur eine zentrale elektronische Patientenakte, sondern umfasst auch mehrere digitale Behandlungspfade zu verschiedenen Krankheiten wie Osteoporose und chronische Herzinsuffizienz. Mithilfe der zentralen elektronischen Patientenakte können alle behandelnden Mediziner und Psychotherapeuten auf Patientendaten wie Diagnosen, Befunde oder Medikamentenpläne datenschutzkonform und sicher zugreifen. Die im Kinzigtal entwickelten Behandlungspfade gewährleisten eine koordinierte und standardisierte Therapie innerhalb des Netzes.

Das dritte Versorgungsziel, „Verbesserte Effizienz“, erfordert u. a. eine Qualitätsmanagement-Zertifizierung der Praxen und das Einbeziehen der Patientenperspektive. Die Leistungspartner im Kinzigtal lassen sich überwiegend nach dem Qualitätsmanagement der Kassenärztlichen Vereinigungen (Qualität und Entwicklung in Praxen – QEP) zertifizieren. Und die Patientenperspektive wird durch eine regelmäßig stattfindende standardisierte Befragung zur Patientenzufriedenheit sowie die Kooperation mit Selbsthilfegruppen gewährleistet. „Wir erwarten neben der ideellen Anerkennung zukünftig auch eine finanzielle Förderung durch die Kassenärztliche Vereinigung, um die überdurchschnittliche medizinische Versorgung im Interesse unserer Patienten zu erhalten“, fordert Wetzel. Laut GKV-Versorgungsstärkungsgesetz müssen die Kassenärztlichen Vereinigungen anerkannte Praxisnetze gesondert vergüten.

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