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02. Mai 2011

OptiMedium 05/2011

Sehr geehrte Damen und Herren, die Gesundheitswelt schaut derzeit gespannt nach Berlin, wo die Regierungskoalition an einem neuen Versorgungsgesetz arbeitet. Zum Thema neue Versorgungsformen bleiben die Vorschläge noch recht vage. Dabei stellt sich doch gerade in Regionen mit der Tendenz zur Unterversorgung ganz besonders die Frage: Wer kann den Hut aufsetzen, um vor Ort mit […]

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Gesundheitswelt schaut derzeit gespannt nach Berlin, wo die Regierungskoalition an einem neuen Versorgungsgesetz arbeitet. Zum Thema neue Versorgungsformen bleiben die Vorschläge noch recht vage. Dabei stellt sich doch gerade in Regionen mit der Tendenz zur Unterversorgung ganz besonders die Frage: Wer kann den Hut aufsetzen, um vor Ort mit einer guten Kooperation über alle Disziplinen hinweg neue Vernunft in die Versorgung einzuführen, wenn nicht lokale Ärztenetze und mit ihnen zusammen gebildete Gesundheitsverbünde? Höchste Zeit, dass die Verbünde, die hier die Innovationsführerschaft innehaben, ein gemeinsames politisches Sprachrohr bilden. Zusammen mit dem NAV haben rund 20 Verbünde sich auf den Weg gemacht und OptiMedis wird sich hier auf Basis seiner Erfahrungen und der aktuell sieben Kooperationsverbünde und ihren 470 Ärzten maßgeblich einbringen. Wie die gute und produktive Zusammenarbeit von uns mit der KBV den Verbund-Gedanken fördern kann, wird die KBV-Messe in den nächsten Tagen zeigen. Gemeinsam mit dem KBV-Vorsitzenden Dr. Köhler und dem stv. Vorsitzenden des NAV (und gleichzeitig langjähriger Kooperationspartner von uns als Vorsitzender von Qualität und Effizienz in Nürnberg) Dr. Wambach wird der Unterzeichner den Eröffnungstrialog der Messe bestreiten.

Meinungsbildung ist eines – überzeugen, was innovative Versorgungsprojekte zu leisten im Stande sind, kann man nur durch entsprechende Ergebnisse. Der jüngste Bericht über die Evaluation des Gesunden Kinzigtales liefert hierfür einen wichtigen Beitrag. Noch aktueller sind die Auswertungen der Managementprogramme und Einzelinterventionen im Kinzigtal. Während im Bundesgebiet die Krankenhausfallzahlen für den Bereich der Psychischen Erkrankungen um fast 10% von 2004-2009 anstiegen, erreichen wir im Kinzigtal mit unseren Kriseninterventionslösungen eine Absenkung um 2,3 %. Bei den Programmteilnehmern unseres Herzinsuffizienzprojekts schlagen sich die Erfolge sogar schon in der Verbesserung ihrer Überlebensrate nieder. Über immerhin zwei Jahre nach Programmstart verstarben von unseren schwerkranken Patienten (NYHA Stadium III und IV) nur knapp 11% während es bei den nicht von uns gemanagten Patienten gleichen Schweregrades glatt 20% waren. Mit Projekten, wie dem MediFalter als Blister-Lösung versuchen wir weiter, zu einer effizienteren und besseren medikamentösen Versorgung beizutragen.

Überzeugen wir damit auch die Patienten vor Ort? Unsere ärztlichen Partner berichten von steigenden Zahlen von Versicherten, die sich aktiv wegen der Programme von Gesundes Kinzigtal dort eingeschrieben haben und zum Teil sogar dafür mit ihren ganzen Familien die Krankenkassen wechseln. Mit einer Empfehlung für ein Buch, das unter dem Titel „„Better Doctors, Better Patients, Better Decisions: Envisioning Health Care 2020“ und in der deutschen Vorveröffentlichung unter „Aufbruch in das Jahrhundert des Patienten“ diese Woche in der Bundespressekonferenz vorgestellt wird, endet deshalb dieses OptiMedium und greift damit noch einmal die Gedanken unserer Vision 2015 auf.

Ich wünsche Ihnen spannende Lektüre

Helmut HildebrandtIhr Helmut Hildebrandt

 

PS: Unser Diskussionsforum zur Vision 2015 ist nach wie vor geöffnet und wir freuen uns über Beiträge unter www.optimedis.de/forum