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24. Juni 2011

OptiMedium 06/2011

Rückenwind aus der Schweiz Zürich,  16.6.2011, Jahrestagung des Forums Managed Care. Zum wiederholten Mal hat OptiMedis die Ehre, die Ergebnisse des Gesunden Kinzigtals zu präsentieren und erntet viel Aufmerksamkeit und Zustimmung. Drei Vorteile sahen Schweizer Versicherer wie Netze in dem Kinzigtal –Modell: Die Langfristigkeit mit dem Anreiz in Prävention und Lebensstiländerungen sowie in den Aufbau […]

Rückenwind aus der Schweiz

Zürich,  16.6.2011, Jahrestagung des Forums Managed Care. Zum wiederholten Mal hat OptiMedis die Ehre, die Ergebnisse des Gesunden Kinzigtals zu präsentieren und erntet viel Aufmerksamkeit und Zustimmung. Drei Vorteile sahen Schweizer Versicherer wie Netze in dem Kinzigtal –Modell: Die Langfristigkeit mit dem Anreiz in Prävention und Lebensstiländerungen sowie in den Aufbau von Infrastruktur zu investieren, die Datenverfügbarkeit mit der Fähigkeit, diese unter dem Aspekt der optimalen Intervention zu analysieren und an ihnen zu lernen sowie die Populationsorientierung statt der Rechnung über die Einschreibung.

Wenngleich sich die Schweizer Bedingungen nicht in allen Bereichen 1:1 auf Deutschland übertragen lassen und einige Schwächen noch umfassen, so lassen doch die wirtschaftlichen  Ergebnisse von sechs der ältesten etabliertesten Praxisnetze aufhorchen: In den Jahren 2006 bis 2009 liegen die Einsparungen im Schnitt bei 13%, wobei das schlechteste Netz bei 8%, das beste Netz bei 20% liegt. Hierbei muss allerdings erwähnt werden, dass in der Schweiz aufgrund von Risikoselektion vor allem jüngere und gesündere Patienten eingeschrieben werden. Geht man davon aus, dass die Effekte bei älteren und morbideren Patienten (die z.B. im Gesunden Kinzigtal die Mehrheit darstellen) größer ausfallen, dann wird deutlich, dass im Kinzigtal ausgehend von einer für 2009 prognostizierten Kostenreduktion von 5,99% noch viel Luft nach oben ist! Dieser Vergleich macht deutlich, welches Potential im Bereich Managed Care liegt und welche Effekte langfristig von professionell gemanagten Systemen zu erwarten sind. Eine Kurzpräsentation der Ergebnisse der Schweizer Studie können unter hier heruntergeladen werden. Eine ausführlichere Veröffentlichung kann bei  den Autoren bestellt werden.

PS: Die Erfolgsrechnung für die Netze ist extrem aufwändig, produziert vielfältige Fragen und Unsicherheiten und ist für die Netze notwendigerweise eine „Blackbox“. Auch die von der CSS präferierte Zwillingsmethode (drei Methoden mit doch recht unterschiedlichen Ergebnissen waren verglichen worden) ist in sich vielfältig kritisierbar – dies beginnt z.B. in der Frage der Zwillingsauswahl, der Rechnungsweise über mehrere Jahre, der Incentivierung bzw. Disincentivierung von präventiven Interventionen und endet noch lange nicht bei der Frage der Risikoselektion und ihrer kalkulatorischen Eliminierung.

PPS: Nach wie vor wird in der Schweiz heftig über die Umkehrung des Regelversorgungssystems zwischen National- und Ständerat und Parteien und Verbänden – und demnächst vielleicht in einer Volksabstimmung – diskutiert. Über 50% der Bevölkerung sind schon heute in einem selektivvertraglichen Modell organisiert – die Managed Care Initiative will jetzt Selektivverträge zur Regel und die bisherige Normalform zur Sonderregelung machen.