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16. Dezember 2011

OptiMedium 12/2011

Zusammenarbeit zwischen Medizinern und Pflegefachkräften nutzt Bewohnern von Pflegeheimen Das Jahr der Pflege neigt sich dem Ende zu. Die von Gesundheitsminister Bahr angeschobene Pflegereform bleibt allerdings ausgesprochen vage in der Aussage, wie eine qualitativ hochwertige und bezahlbare Pflege der Zukunft aussehen soll. Wie dagegen eine intersektorale und interdisziplinäre Zusammenarbeit aussehen kann, zeigt sich im Kinzigtal. […]

Zusammenarbeit zwischen Medizinern und Pflegefachkräften nutzt Bewohnern von Pflegeheimen

Das Jahr der Pflege neigt sich dem Ende zu. Die von Gesundheitsminister Bahr angeschobene Pflegereform bleibt allerdings ausgesprochen vage in der Aussage, wie eine qualitativ hochwertige und bezahlbare Pflege der Zukunft aussehen soll. Wie dagegen eine intersektorale und interdisziplinäre Zusammenarbeit aussehen kann, zeigt sich im Kinzigtal. Eine aktuelle Auswertung der GKV-Routinedaten belegt, dass dort sowohl die Versorgung pflegebedürftiger Heimbewohner als auch die Kosteneffizienz stetig verbessert werden, u. a. durch das Programm ÄrztePlusPflege. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen Medizinern und Pflegefachkräften lassen sich gesundheitliche Veränderungen von den Bewohnern der kooperierenden stationären Pflegeeinrichtungen früher und besser erkennen und dokumentieren. Zu der integrierten und fachübergreifenden Versorgung gehören monatliche Visiten der Hausärzte, eine erweiterte Rufbereitschaft der Ärzte auch in die Abendstunden hinein, die gerontopsychiatrische Versorgung der Patienten durch einen Facharzt sowie eine verbesserte Medikation der in das Programm eingeschriebenen Heimbewohner. Dadurch unterbleiben z. B. unnötige Notarzteinsätze und vermeidbare Krankenhauseinweisungen. Den Erfolg hinsichtlich Qualität, Inanspruchnahme und Wirtschaftlichkeit weisen aktuelle Evaluationen nach, u. a. der frisch erschienene Zwischenbericht der PMV-Forschungsgruppe zur Integrierten Versorgung in Gesundes Kinzigtal. Danach ist der Anteil von Demenzpatienten, die 2008 mehr als 180 DDD Psycholeptika erhalten, im Kinzigtal mit 7,3% signifikant geringer als mit 11,2% in einer nach Alter und Geschlecht standardisierten Vergleichsgruppe aus Baden-Württemberg. Zudem ist die Zahl der Krankenhauseinweisungen der Heimbewohner der beiden beteiligten Krankenkassen in der Region zwischen 2007 und 2010 um knapp 25% zurückgegangen.

Entwicklung Krankenhaus-Fälle im Kinzigtal

Der Rückgang der Krankenhausfälle bei den Heimbewohnern hat eine direkte Auswirkung auf die Verbesserung des Deckungsbeitrages. Dieser wird für 2010 prognostiziert mit 1.245 € pro Heimbewohner der beiden beteiligten Krankenkassen. Damit ist der Deckungsbeitrag erstmals deutlich positiv. Um den Erfolg zu verstetigen, sind weitere qualitätssteigernde Maßnahmen beschlossen worden, u. a. soll es ab 2012 einen Facharztnachmittag in den kooperierenden Pflegeheimen geben und der häufig anzutreffenden Multimedikation im Alter soll durch einen Qualitätszirkel mit Falldarstellungen und externer Unterstützung durch Prof. Dr.  Wehling, geriatrischer Internist und Pharmakologe vom Universitätsklinikum Mannheim, begegnet werden.

     
BrandeinsDer Optimierer, unter diesem Titel berichtet das Hamburger Wirtschaftsmagazin Brandeins in Heft 11/2011 über unseren Vorstand Helmut Hildebrandt und die Integrierte Versorgung in unserem Leuchtturm-Projekt Gesundes Kinzigtal in Südbaden.
 

 

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