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08. April 2015

OptiMedium April 2015

Schwerpunkte unserer Ausgabe sind: Interview mit Dr. Nick Goodwin zur neuen Dynamik in der Entwicklung Integrierter Versorgung. Möglichkeiten der Förderung für regionale Gesundheitsnetzwerke. Programm zur Nikotinentwöhnung vor OP-Termin gestartet – weitere Krankenkasse im Boot. Präventionsgesetz: Neuer Schub für die Betriebliche Gesundheitsförderung? Leitungsposition: OptiMedis sucht Verstärkung.


Ohne Moos nix los! Welche Fördertöpfe können Arztnetze und Verbünde nutzen?

Die Förderung von Arztnetzen durch die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) nach §87b Absatz 2 kommt nur schleppend voran. Ob und inwieweit das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz dies ändern wird, bleibt abzuwarten. Doch Arztnetze müssen nicht allein auf die KVen hoffen, wenn sie Fördermittel für das Anschieben innovativer Projekte oder den Aufbau neuer Versorgungsstrukturen benötigen. Netzen und anderen Verbünden steht eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten jenseits der KV offen. Aktuell ist natürlich der Innovationsfonds in aller Munde. Die genaue Ausgestaltung des Fonds und die Kriterien sind allerdings noch nicht bekannt.

Darüber hinaus lohnt auch der Blick in die Länder. Einzelne Bundesländer wie Niedersachsen fördern Gesundheitsregionen mit bis zu 100.000 Euro. Das Land will damit die wohnortnahe Gesundheitsversorgung und die Gesundheitsförderung stärken. Hierzu werden innovative Gesundheitsprojekte über die Kommunen bis Ende 2017 gefördert.

Die Länder sind aber auch Ansprechpartner, wenn es um die EU-Fördermitteltöpfe für Soziales (ESF) und Regionalentwicklung (EFRE) geht. Das NRW-Gesundheitsministerium kofinanziert mit Mitteln des EFRE innovative Projekte im Gesundheitswesen, die die sektorübergreifende gesundheitliche und pflegerische Versorgung, die bedarfsgerechte Versorgung im Quartier oder telemedizinische Anwendungen optimieren. Hierfür stellt das Land bis 2020 knapp 40 Mio. Euro zur Verfügung.

Weiterhin können Arztnetze auch Partner bei Förderprogrammen des Bundes, insbesondere des Forschungsministerium (BMBF), werden. So werden z. B. im Kinzigtal derzeit im Rahmen des Projektes „Selbstbestimmt und sicher“ Ambient Assisted Living-Anwendungen für ältere Patienten in der häuslichen Umgebung erprobt. Das BMBF gibt regelmäßig neue Forschungsförderprogramme bekannt, die auch für den Versorgungs- und Medizin-Sektor infrage kommen.

Im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020, das alle forschungs- und innovationsrelevanten Förderprogramme der Kommission zusammenfasst, werden bis zum Jahr 2020 Förderprogramme u.a. zu den Themen Gesundheit, demografischer Wandel und Wohlergehen ausgeschrieben. Dabei spielt der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (ITK) eine wichtige Rolle. Hier gilt allerdings: große Fördersummen, große Aufwendungen.

Neben den Gebietskörperschaften bieten auch Stiftungen interessante Förderprogramme im Gesundheitswesen, z. B. die Robert-Bosch-Stiftung mit dem Förderprojekt PORT (Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung). In diesem Programm sollen lokale Gesundheitszentren, wie vom Sachverständigenrat in seinem letzten Gutachten vorgeschlagen, gefördert werden.

Diese Fördertöpfe bieten Netzen und anderen Verbünden im Gesundheitswesen neue Chancen. Dem stehen aber auch Herausforderungen entgegen. Viele Netze haben keine oder nur wenig Erfahrung mit Förderprogrammen. Wo finde ich das richtige Programm für mein Projekt? Mit wem kann ich kooperieren? Wie beantrage ich die Mittel? Wie hoch ist die Ko-Finanzierung? Worauf muss ich bei der Projektumsetzung zu achten? Wie weise ich die korrekte Verwendung der Mittel nach?

Es gibt eine Vielzahl von Fragen, auf die wir in einem praxisnahen Workshop im Rahmen des 10. Kongresses für Gesundheitsnetzwerker Antworten geben wollen. Der Workshop „Ohne Moos nix los! Welche Fördertöpfe bieten Ärzten und Gesundheitsnetzen neue Chancen“ findet am Mittwoch, den 29. April (15:45-17:15 Uhr) statt.
Wir werden Ihnen dort einen Überblick über die verschiedenen Fördermöglichkeiten geben. Dr. Bernadette Klapper, Stellv. Bereichsleiterin Gesundheit und Wissenschaft bei der Robert-Bosch-Stiftung, wird über die Förderprogramme ihrer Stiftung berichten. Reinhard Hammerschmidt, Senior-Berater mit Schwerpunkt auf ITK-Anwendungen im Gesundheitswesen, wird darstellen, welche Anforderungen Netze bei Förderprogrammen erfüllen sollten. Er wird hierbei insbesondere auf seine Erfahrungen mit EFRE und anderen EU-Programmen eingehen.
Hier gelangen Sie zum Programm und zur Anmeldung des 10. Kongresses für Gesundheitsnetzwerker. Ihre Fragen zum Workshop beantwortet Ulf Werner (u.werner@optimedis.de).