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12. April 2016

OptiMedium April 2016

Wie sieht die erste Förderbekanntmachung für den Innovationsfonds aus? Warum können Kinzigtaler Ärzte ihre Vergütung zukünftig selbst bestimmen? Wieso schielen Schweizer Ärzte in den Schwarzwald? Und wie gestaltet sich die IT-Vernetzung von Pflege und Hausarztpraxen im Kinzigtal? Die Antworten darauf und vieles mehr lesen Sie in unserem aktuellen Newsletter.


IT-Vernetzung zwischen Pflegedienst und Hausarztpraxen startet im Kinzigtal

ITK-Netzstruktur im Rahmen des EU-Projektes Beyond Silos ITK-Netzstruktur im Rahmen des EU-Projektes Beyond SilosPflegedienste und Hausärzte im Kinzigtal sollen zukünftig die relevanten Daten eines gemeinsam behandelten Patienten austauschen können. Gesundes Kinzigtal testet hierzu in diesem Jahr die ITK-Vernetzung zwischen den digitalen Patientenakten der Pflegedienste und der Hausarztpraxen. Der Pflegedienst erfährt so beispielsweise, welche Therapien oder Medikamente der behandelnde Arzt verordnet hat, während der Arzt auf einen Blick die Pflege- inklusive Wunddokumentation des Patienten einsehen kann. Mithilfe der IT-Vernetzung werden die Kommunikations- und Versorgungsprozesse zwischen Pflegediensten und Praxen automatisiert und beschleunigt. Der Knotenpunkt für den Datenaustausch ist die im Kinzigtal mitentwickelte zentrale digitale Patientenakte „CGM NET“.

Die am Projekt beteiligten Pflegedienste und Praxen versprechen sich von der neuen Netzinfrastruktur eine effizientere Pflegedokumentation, ein besseres Wundmanagement und das Vermeiden von Informationslücken, um schnellere und fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Patienten und ihre Angehörigen erhalten durch die intensive Koordination zwischen Arzt und Pflegern mehr Sicherheit im Alltag. Bisher konnten 35 Patienten, die ambulant gepflegt werden, eingeschlossen werden. Es ist geplant, 50 Probanden einzuschließen. Neben dieser Interventionsgruppe werden auch 50 Patienten als Kontrollgruppe bei einem der kooperierenden Pflegedienste, deren Pflegekräfte weiterhin auf herkömmlichen Wege dokumentieren, ausgewählt. Mithilfe der begleitenden Evaluation soll herausgefunden werden, ob die Verschlechterung des Pflegegrades oder die Einweisung in ein Pflegeheim verzögert werden können. Die Ergebnisse werden für 2017 erwartet. Bei Erfolg sollen weitere Pflegedienste und Praxen hinzukommen, die die im Rahmen des Projektes entwickelte sektorübergreifende ITK-Infrastruktur nutzen können.

Die ITK-Vernetzung findet im Rahmen des europäischen Projektes Beyond Silos statt. Das Projekt wird von der Europäischen Union ko-finanziert. Neben Gesundes Kinzigtal sind sechs weitere Pilot-Regionen, unter anderem aus Großbritannien und Italien, an dem Projekt beteiligt, die ebenfalls integrierte Vernetzungslösungen zwischen Medizin, Pflege oder Sozialdiensten implementieren und auswerten. Die europäischen Projektpartner lernen dabei voneinander, wie sie ihre Versorgungs- und Kommunikationsprozesse neu organisieren können. Kooperationspartner im Kinzigtal sind neben den Leistungspartner-Praxen der Ambulante Pflegedienst „adamo“, der DRK-Kreisverband Wolfach, die Empirica GmbH und AscelonCare.