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28. April 2017

OptiMedium April 2017

In dieser Ausgabe lesen Sie u. a. Neues zur Gründung von OptiMedis-COBIC UK sowie der ab 2018 deutschlandweit erstmals in Gesundes Kinzigtal erprobten Direkthonorierung für ärztliche Leistungspartner. Außerdem hat die OptiMedis AG mit der Erstellung einer Potenzialanalyse für die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH begonnen, während das im Januar gestartete Innovationsfonds-Projekt "Gesundheit für Billstedt/Horn" bereits international Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

schon seit längerer Zeit richtet sich unser Blick nicht nur auf die Verbesserung des deutschen Gesundheitssystems sondern auch auf das Ausland. Wir sind international bestens vernetzt und engagieren uns in mehreren Ländern für die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung. So haben wir nach OptiMedis Nederland nun auch in Großbritannien ein Joint Venture gegründet – OptiMedis-Cobic UK. Gemeinsam mit unseren Kollegen in England werden wir die Entwicklung und Umsetzung von populationsorientierten, integrierten Versorgungsmodellen im britischen National Health Service vorantreiben. Dabei orientieren wir uns – wie auch bei unseren Projekten in Deutschland – immer an der Prämisse „value“ statt „volume“. Mehr dazu lesen Sie in unserer Rubrik „Internationales“.

Und auch aus Deutschland gibt es Neues zu berichten. Die Umsetzung unseres Projekts in den beiden Hamburger Stadtteilen Billstedt und Horn schreitet sehr gut voran und mit unseren Kooperationspartnern im Saarpfalzkreis hoffen wir, schon bald eine dritte Region aufbauen zu können. Eine ganz neue Dimension der populationsorientierten Integrierten Versorgung könnte jetzt aber ein Projekt in der Rhein-Neckar-Region bieten. Dort prüfen wir aktuell die Frage, ob wir mit der Metropolregion Rhein-Neckar und lokalen Netzwerken eine digital integrierte Gesundheitsvollversorgung in einem Gebiet mit etwa 2,4 Millionen Menschen realisieren können. Welches die nächsten Schritte sind, lesen Sie hier.

All diese Projekte erfordern auch Kapazitäten im Bereich der Versorgungsforschung. Deshalb haben wir unsere Abteilung Health Data Analytics, in der wir sowohl unsere eigenen Projekte als auch externe analysieren, weiter ausgebaut. Welche Möglichkeiten wir haben, z.B. GKV-Routinedaten oder ambulante klinische Daten mit unserer hoch entwickelten Business Intelligence-Lösung zu verarbeiten, lesen Sie in unserer druckfrischen Broschüre „Aus Daten Mehrwert schaffen: Analyse von Versorgungs- und Gesundheitsdaten“.

Den Ausbau der nationalen und internationalen Projekte und der Versorgungsforschung verantworten seit kurzem neben mir die beiden neuen Vorstandsmitglieder der OptiMedis AG, Dr. Oliver Gröne und Dr. Alexander Pimperl. Ihre Erfahrungen und neuen Schwerpunkte stellen wir Ihnen weiter unten ausführlich vor.

Außerdem lesen Sie in dieser Ausgabe u.a.: Gesundes Kinzigtal führt 2018 Direkthonorierung für ärztliche Leistungspartner ein, MyDoks-Projektkonzept mit Gesundheitsnetzwerker-Preis ausgezeichnet und Verbesserte Geburtshilfe für Schleswig-Holstein: OptiMedis-Gutachten veröffentlicht.

Eine kurzweilige Frühlingslektüre wünscht

Helmut Hildebrandt  

Ihr Helmut Hildebrandt

 
Aus den Regionen  

Aus den Regionen

   
Integrierte Versorgung für Großregion Rhein-Neckar: OptiMedis erstellt Potenzialanalyse  
   
MyDoks-Projektkonzept mit Gesundheitsnetzwerker-Preis ausgezeichnet  
Hamburger Projekt begeistert Gäste der International Foundation of Integrated Care  
Geburtshilfe in strukturschwachen Regionen: OptiMedis-Gutachten veröffentlicht  
Gesundes Kinzigtal: Deutlich seltener ins Krankenhaus  
 
Internationales  

Internationales

   
Gründung von OptiMedis-COBIC UK  
Deutsch-russische Konferenz in Hamburg: Value-based Healthcare for Regions  
   
 
Neues von OptiMedis  

Neues von OptiMedis

   
Analytik von Versorgungsdaten: Wie aus Daten Wert entsteht  
Vorstand für die Wachstumsstrategie im In- und Ausland erweitert  
Siebtes OptiMedis Get together in Berlin  
Ein Buch als „Weckruf für das Gesundheitswesen“  
 
Termine  

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Presseschau  

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Publikationen  

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Aus den Regionen

Integrierte Versorgung für Großregion Rhein-Neckar: OptiMedis erstellt Potenzialanalyse

Deprivationsstatus in der Metropolregion Rhein-NeckarDarstellung des Deprivationsstatus in der Metropolregion Rhein-Neckar, Messung der regionalen Deprivation. Die regionale Deprivation wird über den „German Index of Multiple Deprivation“ (GIMD) erhoben, ein Maß der räumlichen Deprivation auf Gemeinde- und Kreisebene. Quelle: Dr. Werner Maier, Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen, Helmholtz Zentrum MünchenIm Rhein-Neckar-Gebiet könnte schon bald eine umfassende, populationsorientierte Integrierte Versorgung entstehen. Die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und die OptiMedis AG arbeiten ab sofort intensiv zusammen und beschäftigen sich mit der Frage, inwiefern sich eine digital integrierte flächendeckende Gesundheitsvollversorgung mit Erfolgshonorierung in einer Großregion wie der Rhein-Neckar-Region realisieren ließe. Dort leben – im Schnittpunkt der Länder Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz – etwa 2,4 Millionen Menschen.

Im ersten Schritt werden die Partner eine regionale Potenzialanalyse durchführen. Diese umfasst die Erhebung und Auswertung verschiedener Gesundheitsindikatoren sowie Gespräche mit relevanten Stakeholdern, um Bedarfe und Interessenslagen zu ermitteln. Hierbei spielt auch der Deprivationsstatus der Region eine Rolle, der in der Abbildung links gezeigt wird.

Parallel erfolgt die Ansprache der Krankenkassen, Landesregierungen sowie dann in der Folge aller weiteren Stakeholder in der Region. Vorstand und Regionalausschuss der MRN haben für diese Arbeit bereits grünes Licht gegeben. Die ersten Ergebnisse der Arbeit sollen schon auf der Digital Health Conference im Rahmen des Digital Gipfels 2017 am 12. Juni 2017 diskutiert werden.

Die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH ist ein Zusammenschluss von dem Verband Region Rhein-Neckar, dem Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar und der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH. Gemeinsames Ziel ist, die Region Rhein-Neckar bis 2025 als eine der attraktivsten und wettbewerbsfähigsten Regionen Europas bekannt zu machen. Hierzu gehört auch die Förderung digitaler Vernetzung und integrierter Gesundheitsversorgung.

 

Gesundes Kinzigtal führt 2018 Direkthonorierung für ärztliche Leistungspartner ein

Ab Januar 2018 wird in Deutschland erstmals eine Alternative zum etablierten Vergütungssystem über die Kassenärztlichen Vereinigungen erprobt. Dann werden die vertragsärztlichen Leistungen und das entsprechende Budget für die eingeschriebenen AOK-Versicherten der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal vollumfänglich an die Managementgesellschaft Gesundes Kinzigtal GmbH ausgegliedert. Die Partner – die Gesundes Kinzigtal GmbH, das Medizinische Qualitätsnetz Kinzigtal (MQNK) und die OptiMedis AG – haben ein eigenes Vergütungsmodell entwickelt, das vor allem auf Vereinfachung, Vertrauen und Transparenz setzt. Es umfasst alle budgetierten Leistungen innerhalb der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung sowie alle nicht budgetierten Einzelleistungen.

Der Kinzigtal-Fallwert: Einfacher geht es nicht

Pro Arzt wird für jedes neue Quartal ein durchschnittlicher individueller Fallwert über die letzten vier Quartale gebildet. Für jedes neue Quartal wird für jeden Arzt ein durchschnittlicher KV-Fallwert aus den vergangenen vier Quartalen errechnet. Auf diesen Durchschnittswert werden pauschal zehn Prozent aufgeschlagen. Er bildet den arztindividuellen Kinzigtal-Fallwert, der durch jeden Patientenkontakt im neuen Quartal – Arzt wie nicht-ärztliche Praxisassistentin – ausgelöst wird. Zusätzliche Vergütungen für bestimmte Leistungen wie z.B. gezielte Prävention, die die an der Integrierten Versorgung teilnehmenden Ärzte früher schon erhalten haben, kommen auch weiterhin dazu.

Ein großer Vorteil der neuen Lösung ist, dass die praxisindividuelle Pauschale keiner neuen Abrechnungsziffer oder zusätzlicher Behandlungsdokumentation bedarf. Die Abrechnung läuft durch Datenweiterleitung an die Gesundes Kinzigtal GmbH automatisiert ab. Neue Abrechnungsziffern, Fallzahlbegrenzung oder Abstaffelungsregelungen gibt es bei dem Vergütungsmodell nicht. „Wir wollen vermeiden, dass unsere Ärzte bei der Behandlung an wirtschaftliche Vorgaben denken müssen, anstatt sich auf den Patienten zu konzentrieren“, erläutert Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, Vorstand der OptiMedis AG und Geschäftsführer der Gesundes Kinzigtal GmbH. Ein solch extrem vereinfachtes Modell der Direkthonorierung sei aber nur in einem Netzwerk möglich, dass auf Zusammenarbeit, Qualitätsbewusstsein und persönlichen Einsatz der Leistungspartner ausgerichtet ist. „Die nötige Transparenz über die tatsächlich erbrachten Leistungen und die Wahrung der Versorgungsstandards ermöglichen unter anderem die gemeinsam genutzte elektronische Patientenakte, die Auswertungen des Controllings sowie die Evaluation“, ergänzt er.

MyDoks-Projektkonzept mit Gesundheitsnetzwerker-Preis ausgezeichnet

Preis für Gesundheitsnetzwerker 2017v.l.n.r. Prof. Dr. Dr. Alexander P. F. Ehlers, Prof. Dr. Tobias Esch (Universität Witten-Herdecke), Dr. h. c. Helmut Hildebrandt (OptiMedis AG), Ingo Meyer (Gesundes Kinzigtal) und Gudrun Schaich-Walch bei der Preisverleihung in Berlin.Die Eigenverantwortlichkeit und das Selbstmanagement von Patienten stärken – für diesen Ansatz des Projektes MyDoks gab es bei der Verleihung des Preises für Gesundheitsnetzwerker (Kategorie „Idee“) in Berlin besonderes Lob von der Juryvorsitzenden Gudrun Schaich-Walch. Deutschlandweit soll Patienten im Rahmen des Projektes „MyDoks – Patient Empowerment durch eine gemeinsam geführte Patientenakte“ erstmals der Zugriff auf ihre medizinischen Daten und die Einträge ihrer Ärzte ermöglicht werden. Basis für die Umsetzung wird die im baden-württembergischen Kinzigtal bereits praxisübergreifend eingesetzte elektronische Patientenakte sein. Der Startschuss für das mit 7.500 Euro Preisgeld prämierte Vorreiter-Projekt fällt, sobald die erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt werden. MyDoks wurde von der Gesundes Kinzigtal GmbH, der OptiMedis AG sowie der Fakultät für Gesundheit an der Universität Witten/Herdecke initiiert. „Wir konnten uns im Nachgang an die Preisverleihung über großes mediales Interesse freuen – auch das spiegelt wider, wie dringend die Themen Transparenz und Digitalisierung im Gesundheitswesen vorangetrieben werden müssen. Das Projekt bietet große Chancen die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken und sie endlich aktiv am Geschehen als Souverän ihrer Daten zu beteiligen“, betont Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, der die Lösung langfristig auch für andere Regionen zugänglich machen möchte.

Hamburger Projekt begeistert Gäste der International Foundation of Integrated Care

Ansell webDr. med. André Ansell (li.) stellte dem internationalen Besuch die Stadtteilklinik SKH vor. Anfang des Jahres hat der Aufbau eines innovativen, patientenorientierten und sektorenübergreifenden Gesundheitsnetzwerks in zwei benachteiligten Stadtteilen von Hamburg mit einer entsprechend hohen Deprivation begonnen: Billstedt und Horn. Die Verwirklichung einer regionalen Integrierten Versorgung nach dem OptiMedis-Modell in einer großstädtischen, multikulturellen Region mit einem durchschnittlichen Sterbealter der AOK-Versicherten von 71 bzw. 75 Jahren (im Unterschied zu anderen Stadtteilen von Hamburg mit bis zu 87 Jahren) weckt inzwischen auch Interesse im Ausland.

Gemeinsam mit Projektleiter Alexander Fischer hatten die Vorstandsmitglieder der International Foundation for Integrated Care (IFIC) die Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild von den anstehenden Herausforderungen und der bereits begonnenen Netzwerkarbeit zu machen. Empfangen wurden sie von Dr. Gerd Fass, der in seine chirurgisch-unfallchirurgische und orthopädische Praxis nach Mümmelmannsberg (Stadtteil Billstedt) eingeladen hatte. Der Vorsitzende des Ärztenetzes Billstedt/Horn e. V. berichtete eindrücklich von den Schwierigkeiten in dem benachteiligten Stadtteil und hob die Chancen einer verbesserten Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung mithilfe der gestarteten Projektarbeit hervor. Anschließend gewährten Dr. med. André Ansell und Maurice Emmerich den Gästen Einblick in die SKH Stadtteilklinik Hamburg in Mümmelmannsberg. Das vorgestellte Klinik-Konzept der wohnortnahen Betreuung mit erweiterter hausärztlicher, kurzstationärer Versorgung in Kombination mit soziokultureller Expertise machte die internationale Delegation neugierig.

Fass webDr. med. Gerd Fass (li.) im Gespräch mit dem IFIC-Vorstand.

Die Experten zeigten sich begeistert von dem Engagement der Ärzte, der OptiMedis AG und ihrer Partner für das gemeinsame Ziel, die Gesundheitschancen der Bewohner von Billstedt und Horn verbessern. Die verschiedenen Maßnahmen und insbesondere das Vorhaben, einen Gesundheitskiosk als niedrigschwellige Beratungsstation für Patienten in das Netzwerk zu integrieren, könnten aus ihrer Sicht – auch über Deutschlands Grenzen hinaus – zum Vorbild für viele weitere sozial benachteiligte Stadtteile avancieren.

Weitere Informationen zum Projekt INVEST Billstedt/Horn und der zur Umsetzung gegründeten Gesundheit für Billstedt/Horn UG finden Sie hier.

Weitere Informationen zur IFIC finden Sie unter www.integratedcarefoundation.org. Die nächste Konferenz durch die Foundation ausgerichtete Konferenz findet vom 8. bis 10. Mai in Dublin statt. Dort wird auch das Projekt INVEST Billstedt/Horn vorgestellt. Mehr dazu hier.

Geburtshilfe in strukturschwachen Regionen: OptiMedis-Gutachten veröffentlicht

Die Lage der Geburtshilfe in Schleswig-Holstein, insbesondere auf den Inseln und Halligen in den Kreisen Nordfriesland und Ostholstein, ist bundesweit diskutiert worden. Dass Frauen zur Geburt mittlerweile von allen Inseln auf das Festland fahren müssen, wurde vorwiegend unter Risikogesichtspunkten gesehen, Qualitätsgesichtspunkte spielten eine untergeordnete Rolle. Vor diesem Hintergrund hat die OptiMedis AG im Auftrag des schleswig-holsteinischen Sozialministeriums einen Maßnahmenkatalog zur „Verbesserung der Situation der Geburtshilfe in Schleswig-Holstein“ entwickelt. Ziele sind, die Zahl der natürlichen Geburten zu erhöhen, Risikogeburten und problematische Ereignisse zu verringern und die Versorgung für die schwangeren Frauen insgesamt zu verbessern. Als Ursache-Wirkungsmodell zu problematischen Outcomes in der geburtshilflichen Versorgung bewährte sich dabei ein sog. Ishikawa Diagramm aus der Qualitätsmanagementdiskussion.

FischmodellUrsache-Wirkungsmodell zu problematischen Outcomes in der geburtshilflichen Versorgung © OptIMedis AG 2016

Abgestimmt auf die identifizierten Problemursachen wurde ein Bündel von Maßnahmen entwickelt, das an den entsprechenden Stellen in der Versorgungskette ansetzt und so eine deutliche Optimierung der Gesamtversorgung verspricht. Entscheidend ist dabei die koordinierte und institutionalisierte Zusammenarbeit von Hebammen, Frauenärzten, Rettungsdiensten, Krankenhäusern sowie den Kreisen und ihren Frühen Hilfen. Hierzu schlägt die OptiMedis AG u.a. eine „Vernetzungsagentur Geburtshilfe“ vor, die dem Gemeinsamen Landesgremium nach §90a SGB V fachlich zugeordnet werden könnte. Sie soll die Versorgung vor Ort steuern, Kommunikations- und Austauschprozesse zwischen den Akteuren etablieren und durch einen Beirat begleitet werden.

Partnerschaftsmodell Mutter-Hebamme-Arzt

Die Kommunikation zwischen Hebammen und Gynäkologen soll nach Vorstellung der OptiMedis AG konkret durch eine formalisierte Vereinbarung zur gegenseitigen, strukturieren Information im gesamten Verlauf der Schwangerschaft verbessert werden. Zusätzlich sollte eine gemeinsame Patientenakte und ein elektronischer Mutterpass eingeführt werden. Auch die Anbindung an geburtshilfliche Abteilungen sollte intensiviert werden. So könnte z.B. mit Hilfe telemedizinischer Lösungen verhindert werden, dass Schwangere bei Problemen, die abgeklärt werden müssen, jedes Mal in weit entfernte Kliniken fahren müssen.

Die Hebammen sollten aus Sicht der OptiMedis AG die Rolle von Case Managern für die Schwangeren übernehmen: Sie arbeiten dabei eng zusammen mit Gynäkologen, werden früh integriert, aktiv informiert, entscheiden in Abstimmung mit den anderen Akteuren über die Versorgung in kritischen Situationen und begleiten die Frauen ggf. zur Geburt. Zudem empfiehlt die OptiMedis AG die Rufbereitschaftsoptionen der Hebammen auszuweiten und die Finanzierung hierfür zu klären.

Sektorübergreifender Finanzierungsfonds Geburtshilfe

Für die geplanten Maßnahmen schlägt die OptiMedis AG einen sektorübergreifenden Finanzierungsfonds Geburtshilfe vor. Er soll ausschließlich für die zusätzlich sicherzustellenden Aufgaben, d.h. nur jenseits der in den Sektoren geregelten Zuständigkeiten, eine stabile und nachhaltige Finanzierung organisieren. Ziel ist, dass der Fonds sich nach einigen Jahren aus privaten Spenden, sozialem Investment sowie dem Return aus dem geschaffenen Nutzen zugunsten der Krankenkassen weitgehend selbst finanziert. Die nötige Finanzierung durch Landkreise und Land sollte im Vergleich zum Beginn der Umsetzung dementsprechend deutlich geringer sein.

Die Grundlagen für die Maßnahmen bildeten Befragungen der Experten, wie Frauenärzte, Hebammen oder Geburtskliniken, vor Ort sowie Interviews mit weiteren Experten. Im zweiten Schritt wurden die Versorgungsdaten z. B. zur Geburtenentwicklung, zu Rettungseinsätzen oder zur Versorgung durch Hebammen qualitativ und quantitativ analysiert. Die Maßnahmen diskutierte die OptiMedis AG mit Runden Tischen in der Region.

Die Studie, die auch für andere Regionen in der Situation der Schließung von geburtshilflichen Stationen mit zu geringen Geburtenzahlen interessant sein dürfte, wurde von Dr. Eva Català y Lehnen (Dipl. Gesundheitsökonomin, Dipl. Betriebswirtin), Dr. h. c. Helmut Hildebrandt (Gesundheitswissenschaftler) und Ulf Werner (Dipl. Sozialwissenschaftler) verantwortet. Die Erarbeitung erfolgte mit Unterstützung durch Dagny Misera (Dipl. Betriebswirtin), Olga Brüwer (MSc Healthcare Policy, Innovation and Management) und Avila Wambach (Juristin) sowie Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Louwen (Professor für Geburtshilfe und Perinatologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pränatal- und Geburtsmedizin).

Sie wurde erstellt für das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung, Schleswig-Holstein (Vergabenummer ZB-80-15 0733000-4122.1)

Das Gutachten finden Sie hier zum Download.

Gesundes Kinzigtal: Deutlich seltener ins Krankenhaus

Die Vermeidung unnötiger stationärer Behandlungen ist eine gesamtgesellschaftlich lohnende Herausforderung: Denn abgesehen von der hohen individuellen Belastung für den Patienten und sein soziales Umfeld, kostet jeder Tag im Krankenhaus die Krankenkasse pro Patient einen mindestens dreistelligen Beitrag. Die Integrierte Versorgung Gesundes Kinzigtal setzt hier seit Jahren an und kann in ersten Auswertungen zeigen, dass die Zahl an vermeidbaren Krankenhausaufenthalten in der Region Kinzigtal im Vergleich zu Deutschland gesamt sinkt.

Grundlage der Bewertung vermeidbarer Krankenhausaufenthalte ist ein Krankheitskatalog mit ICD-10-Diagnosen zu ambulant-sensitiven Krankenhausfällen (ASK) entwickelt von Frau Prof. Leonie Sundmacher im Rahmen eines Delphi-Verfahrens. Der Katalog definiert Erkrankungszustände, bei denen eine stationäre Behandlung durch eine effektive Behandlung im ambulanten Sektor vermeidbar gewesen wäre oder zumindest auf einen geringeren Anteil hätte reduziert werden können. Diese „effektive Behandlung im ambulanten Sektor“ umfasst sowohl eine wirksame Behandlung akuter Erkrankungszustände als auch einen umsichtigen Umgang mit chronischen Beschwerden.

Sinkender Trend bei vermeidbaren Krankenhausaufenthalten

Basierend auf einer Kernliste von 22 Diagnosegruppen des Krankheitskatalogs und mittels Altersstandardisierung auf die deutsche Standardbevölkerung 2011 hat die OptiMedis AG die Anzahl der jeweiligen Krankenhausfälle mit entsprechender Entlass-, beziehungsweise Hauptdiagnose zwischen Deutschland und der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal verglichen. Der Anteil der ASK der Kernliste an allen Krankenhausfällen entsprach sowohl in Deutschland als auch bei Gesundes Kinzigtal gleichermaßen pro Jahr etwa 27,2 %, wobei sich im Gegensatz zu Deutschland bei Gesundes Kinzigtal ein sinkender Trend im Zeitverlauf zeigte.

ASK GK vs BRDAbbildung 1: Vergleich ambulant-sensitiver Krankenhausfälle zwischen Deutschland und dem Einzugsgebiet der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal.

Aus den Ergebnissen der Jahre 2012 bis 2015 wurden nach Altersstandardisierung jeweils Durchschnittswerte gebildet, um jahresweise Schwankungen in der kleineren IV-Population auszugleichen. Die Durchschnittswerte der ASK-Fälle pro Jahr von Deutschland und Gesundes Kinzigtal wurden zum Vergleich danach auf eine Population von 30.000 Individuen hochgerechnet, was etwa der regionalen Versichertenpopulation entspricht, die aufgrund des Wohnorts in die Erfolgsberechnung der integrierten Versorgungsverträge von Gesundes Kinzigtal eingeschlossen ist.

Die Gegenüberstellung in Abbildung 1 zeigt, dass im Versorgungsbereich Kinzigtal im Schnitt 352 weniger ambulant-sensitive Krankenhausfälle entstehen als in Deutschland. Lediglich bei den Indikationen Herzinsuffizienz, depressive Störungen, Gonarthrose und sonstige vermeidbare psychische und Verhaltensstörungen lassen sich durchschnittlich etwas mehr ASK-Fälle beobachten. In den restlichen 18 der 22 Diagnosegruppen der ASK-Kernliste liegt die IV-Region Kinzigtal unter dem Bundesdurchschnitt.

Besseres Management chronischer Erkrankungen

Bewertet man jeden Krankenhausfall mit den durchschnittlichen Fallkosten, ergibt sich durch die geringere Anzahl an ASK in der Region Kinzigtal pro Jahr eine durchschnittliche Einsparung von ca. 850.000 Euro, wobei hier ein steigender Trend festzustellen ist. Insbesondere die geringeren Fallzahlen bei ischämischer Herzkrankheit und Rückenschmerzen haben einen bedeutenden Anteil daran.

Als wichtigstes Werkzeug zur Vermeidung unnötiger Krankenhausaufenthalte gilt die Verbesserung des Managements chronischer Erkrankungen. Weitere positive Faktoren sind die Reduktion medizinischer Unsicherheiten, die Verbesserung der Versorgungskontinuität und finanzielle Anreize. Ähnlich sieht es die WHO in ihren Empfehlungen zur Reduktion von ASK-Fällen. Es kann entsprechend angenommen werden, dass die Versorgungskontinuität, das Einschreiben in Versorgungsprogramme sowie die Patientenaktivierung inklusive des Case Managements in Gesundes Kinzigtal Maßnahmen sind, die einen wichtigen Beitrag zum sinkenden Trend der ASK-Fälle im Vergleich zu Deutschland leisten. Den Ärzten und der Geschäftsführung von Gesundes Kinzigtal ist bewusst, dass die Aufrechterhaltung dieses positiven Trends einer steten Wachsamkeit und eines beständig fortgesetzten Engagements verlangt.

Internationales

Gründung von OptiMedis-COBIC UK

Das Joint Venture zwischen der OptiMedis AG aus Deutschland und der COBIC Ltd aus Großbritannien soll künftig die Entwicklung und Umsetzung von populationsorientierten, integrierten Versorgungsmodellen im britischen National Health Service (NHS) maßgeblich vorantreiben. Den beteiligten Experten steht dafür nun das vereinte Know-how und die langjährige Erfahrung von zwei etablierten, auf die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens spezialisierten Unternehmen zur Verfügung.

Ziel ist die Verbesserung der Patientenversorgung durch die bereits gestartete regionale Vernetzung von Leistungserbringern und Leistungseinkäufern im britischen Gesundheitssystem. „Der NHS wird zur Zeit komplett auf den Kopf gestellt: Galt bisher der sogenannte purchaser-provider split, ist die Etablierung von Accountable Care Organisation nunmehr nicht nur möglich, sondern explizit vom NHS gewollt“, erläutert Dr. Oliver Gröne, stellvertretender Vorstandsvorsitzender OptiMedis AG. Er hat lange zu diesem Thema geforscht und ist für die Kooperation mit den britischen Partnern zuständig. Von COBIC sind Dr. Nicholas Hicks, Gründer und geschäftsführendes Vorstandsmitglied, sowie Andrew P. Smith, leitendes Gründungsmitglied, verantwortlich.

Gemeinsam widmen sich die erfahrenen Experten bereits folgenden Aufgaben:

  • Entwicklung und Umsetzung mehrerer Fortbildungskurse zum Thema Outcome-Based Commissioning für Imperial College Health Partners (ICHP).
  • Beratung von Leistungseinkäufern zur Definition von relevanten Zielgrößen für die Ergebnismessung.
  • Angebot eines Executive Training Programms mit internationalen Experten wie Prof. Steven Shortell von der University of Berkeley.
  • Aktuell bereitet OptiMedis-Cobic UK Ltd mehrere größere Ausschreibungen zur Etablierung von integrierten Versorgungsnetzen vor. Parallel dazu gibt es Gesprächen mit verschiedenen sozialen Investoren um diese Projekte zu skalieren.

Weitere Informationen unter: www.optimedis-cobic.co.uk

Deutsch-russische Konferenz in Hamburg: Value-based Healthcare for Regions

Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und dem Hamburger Kooperationsnetzwerk für Versorgungsforschung veranstaltet die OptiMedis AG am 1. Juni 2017 eine Konferenz rund um das Thema “Value-based Healthcare for Regions”. Diese ist Teil des Petersburger Dialogs, unter dessen Dach die Arbeitsgruppe Gesundheit für einen regelmäßigen Austausch deutscher und russische Experten und Multiplikatoren aus dem Gesundheitswesen gegründet wurde. Die Koordination der Gruppe hat von deutscher Seite Andrea Fischer, Bundesgesundheitsministerin a.D. und Dezernentin für Finanzen und Gebäudewirtschaft Region Hannover, übernommen.

Während der bilateralen Tagung in Hamburg berichten und diskutieren renommierte Experten über neue Trends und Beispiele zukunftsfähiger Versorgungsmodelle in Deutschland und Russland. Zentrale Fragestellungen werden dabei u.a. sein, inwiefern „Value-based Healthcare“ und populationsbezogenes Gesundheitsmanagement den Anforderungen von urbanen Settings gerecht werden, und welche Art von Versorgungs- und Präventionsmodellen speziell in armen Stadtvierteln die Krankheitslast der Menschen verbessern können. Der Fokus wird außerdem auf die Fragen gerichtet, welchen Beitrag zu einer verbesserten Gesundheit bestimmter Populationen einzelne staatliche und nichtstaatliche Akteure (Kliniken, Universitäten, soziale Einrichtungen etc.) leisten können, und welche statistischen Sozial- und Gesundheitsdaten für die bedarfsgerechte Gestaltung von „Value-based Healthcare“-Lösungen auf regionaler Ebene benötigt werden.

Über den Petersburger Dialog

Im Jahr 2001 als deutsch-russisches Diskussionsforum ins Leben gerufen, fördert der Petersburger Dialog die Verständigung sowie einen offenen Dialog zwischen allen Bereichen der Zivilgesellschaften beider Länder. Einmal jährlich findet die Hauptveranstaltung abwechselnd in Russland und Deutschland statt, und widmet sich gesellschaftlichen Zeitfragen und Fragen der deutsch-russischen Beziehungen. Rückgrat des Petersburger Dialogs sind zehn themenspezifische Arbeitsgruppen, die einen zusätzlichen Fachaustausch fördern. Die Tagungen der Arbeitsgruppen bieten durch die Einbeziehung zentraler Institutionen und nichtstaatlicher Organisationen weitere Möglichkeiten zur Stärkung bestehender Netzwerke sowie zur Erarbeitung neuer Konzepte und konkreter Projektideen. Finanziert wird der Petersburger Dialog von politischen und privaten Stiftungen, den jeweiligen Bundesregierungen und von Wirtschaftsunternehmen beider Länder.

Informationen zur Teilnahme

Da die Anzahl der Teilnehmerplätze für die kostenlose Veranstaltung am 1. Juni in Hamburg begrenzt ist, sind alle Interessierten, die teilnehmen und/oder weitere Informationen erhalten möchten, gebeten, eine kurze Erläuterung ihres Interesses an kommunikation@optimedis.de zu richten. Die Einsendungen werden an das Organisationsteam weitergeleitet.

Das Programm zur Veranstaltung finden Sie hier zum Download.

Neues von OptiMedis

Analytik von Versorgungsdaten: Wie aus Daten Wert entsteht

2017 OM Broschüre Versorgungsmanagement A4 E09 002Informationen rund um die Analysemöglichkeiten von Versorgungs- und Gesundheitsdaten der OptiMedis AG finden Sie in unserer neuen Broschüre.Versorgungssituationen analysieren, Gesundheits-Outcomes messen und Lernimpulse für ein innovatives Gesundheitssystem geben: Das Potenzial von Versorgungsdaten ist groß. Diese jedoch so zu nutzen, dass ein Mehrwert entsteht, birgt einige Herausforderungen – das zeigt das Beispiel Gesundes Kinzigtal. Seit über elf Jahren verknüpfen wir gesundheitsbezogene Daten der Integrierten Versorgung in Baden-Württemberg aus verschiedenen Quellen in einem Data Warehouse miteinander, bereiten sie auf und stellen sie dem Management über ein hoch entwickeltes Business Intelligence-System zur Verfügung.

Mit unserer leistungsfähigen Business Intelligence-Lösung inklusive Data Warehouse, für die wir 2013 mit dem BARC-Best-Practice-Preis ausgezeichnet wurden, untersuchen wir GKV-Routinedaten der Krankenkassen sowie andere gesundheitsrelevante Daten und bereiten sie für die Bedürfnisse unserer Partner datenschutzkonform auf. Auch klinische Daten aus den Praxisverwaltungssystemen können wir verarbeiten, sofern wir das Einverständnis der Patienten und Ärzte haben. Anhand unserer Datenanalysen lässt sich das Versorgungsgeschehen in einer Region insgesamt, für Teilpopulationen oder für einzelne Praxen und spezifische Themen überblicken. So können Innovationen zielgerichtet geplant und im Verlauf schnell reagiert werden. Wir bereiten die Daten individualisiert oder in Form von Standardberichten so auf, dass die Ergebnisse einfach und schnell erfasst werden können.

Wir richten uns unter anderem an Kranken- und Pflegeversicherungen, GKV wie PKV, Universitäten und (Forschungs-)Institute, Ärztenetze und Managementgesellschaften, Krankenhäuser und andere Leistungserbringer im Gesundheitswesen, Kommunen und Konsortien, die sich für den Innovationsfonds bewerben.

Unser Angebot haben wir in einer Broschüre für Sie zusammengefasst. Dort finden Sie und Veröffentlichungen in hochrangigen internationalen Journals.

Vorstand für die Wachstumsstrategie im In- und Ausland erweitert

optimedis vorstand webVorstand der OptiMedis (v.l.n.r.):, Dr. Alexander Pimperl, Dr. h. c. Helmut Hildebrandt und Dr. Oliver Gröne.Internationalisierung, neue Projekte und noch mehr Innovation: Die Zeichen der OptiMedis AG stehen auf Wachstum. Seit Februar hat Unternehmensgründer Dr. h. c. Helmut Hildebrandt deshalb Unterstützung auf Vorstandsebene erhalten. Dr. Alexander Pimperl und Dr. Oliver Gröne sind mit geballter Expertise aus Leitungspositionen der OptiMedis aufgerückt. „Die Weichen für unsere neue Wachstumsstrategie sind damit gestellt, und wir können uns mit viel Kraft dem Aufbau weiterer Versorgungsregionen im In- und Ausland widmen“, freut sich Hildebrandt, der dem Vorstand als CEO vorsitzt.

Dr. Oliver Gröne ist für die Bereiche Forschung & Entwicklung und Organisation zuständig und übernimmt u.a. auch die Kooperation mit den britischen Partnern bei der Umsetzung populationsorientierter, integrierter Versorgungsmodelle im National Health Service. Seit 2015 war der promovierte Gesundheitswissenschaftler Leiter des Bereichs Forschung & Entwicklung bei OptiMedis; vorher entwickelte er als Associate Professor an der London School of Hygiene and Tropical Medicine Verfahren zur Bewertung und Verbesserung der Versorgungsqualität. Außerdem war er viele Jahre für die Weltgesundheitsorganisation in Barcelona, Kopenhagen und Genf tätig. Dr. Gröne hat Soziologie an der Universität Bielefeld studiert und war DAAD-Stipendiat Gesundheitswissenschaften an der London School of Hygiene & Tropical Medicine. Seine Dissertation erfolgte an der Universität Pompeu Fabra in Barcelona. Er ist Mitherausgeber des International Journal for Quality in Health Care.

Dr. Alexander Pimperl hat den Bereich Finanzen und Datenanalytik übernommen. In seiner Verantwortung liegen Vertragsgespräche und -verhandlungen mit den Kostenträgern sowie Gespräche und Verhandlungen mit Investoren und Finanziers, um benötigte Startinvestitionen für den Aufbau einer dritten Versorgungsregion in Deutschland zu generieren. Dr. Pimperl promovierte an der UMIT health & life sciences university Hall/Tirol im Fachbereich Gesundheitskökonomie und hat ab 2007 den Bereich Health Data Analytics bei der OptiMedis AG aufgebaut. Von 2015 bis 2016 hat er als Harkness Fellow in Health Care Policy and Practice (The Commonwealth Fund) in den USA geforscht. Für ein Jahr arbeitete er insbesondere an der University of California, Berkeley (USA) an dem Thema „Performance Management in Accountable Care Organizations in the U.S. and Germany: From external reporting requirements to enabling internal performance management in physician practices”.

Siebtes OptiMedis Get together in Berlin

Gettogether all webDie OptiMedis AG hatte am Rande des Kongresses für Gesundheitsnetzwerker zu ihrem alljährlichen Get together in die Newton Bar in Berlin eingeladen.Am ersten Abend des Kongresses für Gesundheitsnetzwerker konnten Vorstand und Mitarbeiter der OptiMedis AG rund 80 Gäste zum gemütlichen Get together in der Newton Bar am Berliner Gendarmenmarkt begrüßen. Partner des Get Together war die Dornstädter Firma axaris – software & systeme GmbH, die für Gesundes Kinzigtal die IT-Vorarbeiten zur Direkthonorierung der Praxen im Kinzigtal betreut. Bereits zum siebten Mal waren Vertreter von Ärztenetzen, Krankenkassen, Industrie und Politik sowie Entscheider aus der Gesundheits- und Sozialwirtschaft der Einladung zum regen Austausch über eine Gesundheitsversorgung von morgen und zum Knüpfen neuer Kontakte gefolgt.

Gettogether Vorstand webVorstand der OptiMedis AG (v.l.n.r.): Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, Dr. Alexander Pimperl und Dr. Oliver Gröne.

Vorstandsvorsitzender Dr. h. c. Helmut Hildebrandt stellte in großer Runde noch einmal die neuen Vorstandsmitglieder Dr. Oliver Gröne und Dr. Alexander Pimperl vor – gemeinsam verantworten sie die auf Wachstum und Internationalisierung ausgerichtete Strategie der OptiMedis AG. Besonderes Interesse bestand an dem im Januar gestarteten Innovationsfonds-Projekt in den beiden deprivierten Hamburger Stadtteilen Billstedt und Horn, das bereits wichtige Meilensteine im Projekt- und Netzwerkaufbau erreicht hat und viel Aufmerksamkeit aus Fachwelt und Medien erhält.

 

Ein Buch als „Weckruf für das Gesundheitswesen“

20170330 Gesundheitsnetzwerker2017 501Dr. h. c. Helmut Hildebrandt hat das in Berlin vorgestellte Buch „Kooperation und Integration – das unvollendete Projekt des Gesundheitssystems“ gemeinsam mit Andreas Brandhorst und Prof. Dr. Ernst-Wilhelm Luthe herausgegeben. Fotos: SeeSaw Agency/Jule Halsinger

„Kooperation und Integration – das unvollendete Projekt des Gesundheitssystems“ lautet der Titel des umfangreichen Bandes, den Andreas Brandhorst, Dr. h. c. Helmut Hildebrandt und Prof. Dr. Ernst-Wilhelm Luthe Anfang März herausgegeben haben. Im Fokus stehen die Fragen: Was behindert Kooperation und Integration im Gesundheitssystem und wie können wir die Fesseln lösen und eine besser integrierte sowie an den Bedürfnissen der Patienten ausgerichtete und bezahlbare Gesundheitsversorgung schaffen? Namhafte Autoren entwerfen dazu interdisziplinäre, spannende Ansätze und skizzieren ein Versorgungsmanagement der Zukunft.

20170330 Gesundheitsnetzwerker2017 499Mario Czaja (CDU) hob die hohe politische Relevanz des umfangreichen Bandes hervor. Vorgestellt wurde das Buch im Rahmen des Kongresses für Gesundheitsnetzwerker von Mario Czaja (CDU), ehemaliger Senator für Gesundheit und Soziales von Berlin, im Gespräch mit Dr. h. c. Helmut Hildebrandt. Die perspektivreichen Lösungsansätze für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung aus Wissenschaft, Verbänden, Sozialversicherung, Verwaltung, Praxis und Industrie seien als handlungsweisend zu betrachten, so Czaja. Die Chance, diese mit Leben zu füllen, müsse nun – und hier richte sich der Blick auf die kommende Koalition – von gesundheitspolitischer Seite genutzt werden. Die Handlungsempfehlungen sollten dabei sowohl Vorbild für die kommunale und landespolitische Ebene als auch für den Bund sein. „Wir dürfen sektorenübergreifendes Denken nicht nur dann diskutieren, wenn es um die Reduzierung von Kosten oder den Mangel an Fachkräften geht, sondern auch mit Blick auf unsere älter werdende Gesellschaft mit einer Fülle an Erkrankungen“, so Czaja, der das Buch als einen Weckruf für das Gesundheitswesen bezeichnete.

20170330 Gesundheitsnetzwerker2017 497Für weitere Informationen finden Sie hier einen zweiseitigen Auszug aus dem Buch sowie einen Info-Flyer.

Das Buch ist in der Reihe „Gesundheit. Politik – Gesellschaft – Wirtschaft“ von Springer Fachmedien erschienen. Einen Online-Zugang zum Buch erhalten Sie beim Springer Verlag. Das eBook können Sie hier bestellen.

Termine

17th International Conference on Integrated Care, 8. bis 10. Mai 2017, Dublin, Irland

Unsere Vorträge

Performance Management in Accountable Care Organizations in the U.S. and Germany: From external reporting requirements to enabling internal performance management in physician practices
Dr. Alexander Pimperl, Vice Chairman of the Board, OptiMedis AG

From clinical commissioning to contracting for outcomes: prerequisites and facilitators to embed Accountable Care Organizations within the National Health Service in England
Dr. Oliver Gröne, Vice Chairman of the Board, OptiMedis AG

Reducing Hospitalisations for Ambulatory Care-sensitive Conditions in Integrated Care Systems
Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, Chairman of the Board, OptiMedis AG

Conducting a Health Needs Assessment to Identify Potentials for Population-based Integrated Care Models in Socially Deprived Urban Regions – The Example of the Integrated Care Project “Billstedt-Horn” in Hamburg, Germany
Timo Schulte, Head of Health Data Analytics and IT, OptiMedis AG

„My Health“ – A new coaching approach for empowering people to health activities in an integrated care setting.
Christian Melle, Projektleiter Abteilung Verwaltung und Forschung, Gesundes Kinzigtal GmbH

Gesundes Kinzigtal 4.0 – A new financial model and performance metrics for the delivery of population-based integrated care
Ingo Meyer, Leiter Versorgungs- und Gesundheitsmanagement, Gesundes Kinzigtal GmbH

Poster

Appropriate prescription of antibiotics due to multi-modal approaches
Ingo Meyer, Leiter Versorgungs- und Gesundheitsmanagement, Gesundes Kinzigtal GmbH

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BMC-Hintergrundgespräch mit Dr. Alexander Pimperl, 17. Mai 2017, Berlin

16:00 bis 18:00 Uhr, Langenbeck-Virchow-Haus, Raum „B. v. Langenbeck“, Luisenstr. 58/59, 10117 Berlin

Wo stehen die Amerikaner bei populationsbezogenen Versorgungsmodellen / ACOs?
Dr. Alexander Pimperl, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der OptiMedis AG und Harkness Fellow in Health Care Policy and Practice, University of California, Berkeley

Weitere Informationen und Anmeldung

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Gesundheitskongress „SALUT! Dasein gestalten“ 17. bis 18. Mai 2017, Saarbrücken

Moderation

18. Mai 2017, 15:15 bis 16:45 Uhr, congress centrum saar | ccs, Hafenstraße 12, Saarbrücken

Von der Überwindung der Sektoren zur Angleichung der Strukturen – Impulse für die nächste Legislaturperiode“
Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, Geschäftsführer Gesundes Kinzigtal GmbH, Vorstandsvorsitzender OptiMedis AG und Geschäftsführer Gesundheit für Billstedt/Horn UG (haftungsbeschränkt)

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13. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft am 23. bis 24. Mai 2017, Rostock

Unsere Vorträge

24. Mai 2017, 14:00 bis 15:30 Uhr

Versorgungsherausforderungen und –lösungen in strukturschwachen Räumen
Ulf Werner, Senior Manager Integrated Care, OptiMedis AG

Weitere Informationen und Anmeldung

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Petersburger Dialog: Konferenz der Arbeitsgruppe Gesundheit zum Thema „Value-based Healthcare for Regions“, 1. Juni 2017, Hamburg

10:00 bis 18:15 Uhr, Erikahaus am UKE, Martinistrasse 52, 20246 Hamburg

Unsere Vorträge

Regionally integrated healthcare business
Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, Executive director of Gesundheit für Billstedt/Horn UG and Gesundes Kinzigtal GmbH, Chairman of the Board of OptiMedis AG

Moderation

Value-based healthcare and population health management
Dr. h. c. Helmut Hildebrandt (Germany) & Prof. Dr. Evgeny Shlyakhto (Russia)

Weitere Informationen und Anmeldung

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KBV Sicherstellungskongress 2017, 27. bis 28. Juni 2017, Berlin

Unsere Vorträge

28. Juni 2017, dbb Forum, Berlin

Skalierbarkeit einer komplexen Intervention: kann eine integrierte Versorgung a la ´Gesundes Kinzigtal´ im urbanen Kontext funktionieren?
Dr. Oliver Gröne, stellvertretender Vorstandsvorsitzender OptiMedis AG

Weitere Informationen und Anmeldung

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1. HAM-NET Symposium Hamburger Kooperationsnetzwerk für Versorgungsforschung, 13. Juni 2017, Hamburg

Podiumsdiskussion

17:00 bis 18:00 Uhr, UKE, Erikahaus, Gebäude West 29

Entwicklungsperspektiven des Netzwerks und Bedarfe in der Region
u.a. mit Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, Vorstandsvorsitzender OptiMedis AG und Geschäftsführer Gesundheit für Billstedt/Horn UG (haftungsbeschränkt)

Weitere Informationen und Anmeldung

Anmeldung bis 30. April 2017 per E-Mail an: chcr@uke.de oder unter 040 7410 – 55141
Daniel Bremer, Koordination Center for Health Care Research & Hamburg Network Health Services Research

16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung 4. bis 6. Oktober 2017, Berlin

Unsere Vorträge

05. Oktober 2017, Urania – Berlin

Nachhaltige, regional integrierte Versorgung: wissenschaftliche Ansätze zu einer Übertragung des IV-Modells Gesundes Kinzigtal auf städtische Kontexte und Großregionen
Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, Geschäftsführer Gesundes Kinzigtal GmbH, Vorstandsvorsitzender OptiMedis AG und Geschäftsführer Gesundheit für Billstedt/Horn UG (haftungsbeschränkt)

Weitere Informationen und Anmeldung

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Presseschau

  • Die Hebelkraft in deprivierten Regionen ist höher
    Monitor Versorgungsforschung, April 2017
    Download
  • Ein gesundes Projekt für einen benachteiligten Stadtteil
    Gesundheit Aktiv – Das Magazin, März 2017
    Download
  • Internationale Experten in Billstedt: Gesundheitsprojekt findet europaweit Aufmerksamkeit
    Hamburger Wochenblatt, März 2017
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  • Regionale Projekte haben die Nase vorn
    Ärzte Zeitung, 30.03.2017
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  • Preisträger gibt Patienten Zugriff auf eigene Daten
    Ärzte Zeitung, 29.03.2017
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  • Vertragsärztliches Honorar: Regionale Lösungen für die Vergütung
    Deutsches Ärzteblatt, 114(6) A-246 / B-222 / C-222
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  • Netzärzte vereinfachen Honorarsystem
    Ärzte Zeitung, 26.01.2017
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  • Managed Care: Finanzielle Anreize allein reichen nicht
    Ärzte Zeitung, 01.02.2017
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  • „INVEST Billstedt Horn“ soll die Gesundheitsversorgung in Hamburger Problemvierteln verbessern
    Medscape, 05.01.2017
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  • Reduzierter Antibiotikaverbrauch: Gesundes Kinzigtal zeigt, wie es funktioniert
    Ärzte Zeitung, 02.01.2017
    Link

Publikationen

  • Brandhorst, A., Hildebrandt, H. (2017). Kooperation und Integration – das unvollendete Projekt des Gesundheitswesens: Wie kommen wir weiter?. In: Brandhorst, A., Hildebrandt, H., Luthe E.W. (Hrsg.): Kooperation und Integration – das unvollendete Projekt des Gesundheitswesens. Wiesbaden. Springer VS. 573-612. Link
    Brandhorst und Hildebrandt gehen der Frage auf den Grund, warum Krankenkassen ihrer zugedachten Rolle als Innovationsmotoren, die sich nicht nur um die Finanzierung sondern auch um die Qualität der Gesundheitsversorgung kümmern, nur unzureichend gerecht werden. Sie fassen die verschiedenen Eindrücke namhafter Autoren bezüglich dieser Fragestellung zusammen, formulieren zukunftsweisende Ansätze für eine künftige Gesundheitspolitik hin zu mehr Kooperation und Integration anstelle von fragmentierter Regelversorgung und benennen die Antriebskräfte für eine derartige Entwicklung.
  • Schulte, T., Pimperl A., Hildebrandt, H., Bohnet-Joschko, S. (2017). Accountable Care Organizations als neue Form der Kooperation mit Verantwortungsübernahme. In: Brandhorst, A., Hildebrandt, H., Luthe E.W. (Hrsg.): Kooperation und Integration – das unvollendete Projekt des Gesundheitswesens. Wiesbaden. Springer VS. 535-551. Link
    Im US-amerikanischen Gesundheitssystem ist unter der Obama-Administration infolge des hohen Reformdrucks ein Aufschwung populationsorientierter Modelle der Integrierten Versorgung zu beobachten. Der Fokus liegt dabei auf Accountable Care Organizations. (ACOs), die als Zusammenschluss von Leistungserbringern verstärkt auf Kooperation und ein Qualität setzen. Ihre Vergütung ist erfolgsbasiert und wird von Qualitätskennzahlen begleitet. Schulte et al. Gewähren Einblick in erste Ergebnisse aus den USA, identifizieren Herausforderungen und Erfolgsfaktoren von ACO-Modellen und untersuchen deren Übertragbarkeit auf das deutsche Gesundheitssystem.
  • Hildebrandt, H., Gröne, O., Pimperl, A., Werner, U., & Huber, B. (2017). Das vernetzte Krankenhaus der Zukunft ist primär ein regionales Versorgungssystem – eine Skizze. In Krankenhaus-Report 2017 (S. 17). Stuttgart: Schattauer Gmbh. Link
    Der Blick wird auf den internationalen Trend „value-based health care“ gerichtet, und an Beispielen gezeigt, unter welchen Voraussetzungen Krankenhäuser sich aus der Pfadabhängigkeit lösen und sich in Richtung Outcomeverbesserung der Population weiterentwickeln können. Erstmals wird eine Idee ausgearbeitet, die zeigt, wie Krankenhäuser durch eine Teil-Budgetverantwortung für alle Krankenhauskosten unterhalb einer IV-Managementgesellschaft à la Kinzigtal einen Anreiz bekommen würden, Krankenhausaufnahmen auf das nötige Maß zu begrenzen.
  • Pimperl, A., Hildebrandt, H., Gröne, O., Schulte, T., Meyer, I., Wetzel, M., Udayakumar, K., Gonzalez-Smitz, J., Kadakia, K., Thoumi, A. (2017). Case Study: Gesundes Kinzigtal Germany. Accountable Care in Practice: Global Perspectives. Duke University’s Robert J. Margolis, MD, Center for Health Policy. Link
    Unser bekanntes populationsorientiertes Versorgungsmodell Gesundes Kinzigtal wurde als internationaler Best Practice Case für Accountable Care von der Duke University und dem Commonwealth Fund ausgewählt. Gemeinsam mit dem Duke-Margolis Center for Health Policy und dem Commonwealth Fund haben wir im letzten Jahr die Lessons Learned aus Gesundes Kinzigtal in einer Case Study aufbereitet und Implikationen für die Accountable Care Organization Bewegung in den USA erörtert. Weitere Accountable Care Case Studies, sowie eine Aufzeichnung der Diskussion der Case Studies von dem Symposium “Translating International Models of Accountable Care for High-Need, High-Cost Populations in the United States”, 30.01.2017, Washington, finden Sie hier.