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17. Dezember 2012

OptiMedium Dezember 2012

In unserer Weihnachtsausgabe lesen Sie u.a., wie Praxisnetze zur besseren regionalen Versorgung beitragen können.


Studie: Schon wenig Bewegung verlängert das Leben

Auch kleinere Aktivitäten wie Spazierengehen können das Leben verlängern. Das ist das Ergebnis einer Studie vom US National Cancer Institute und der Harvard-Universität, die jetzt in der Fachzeitschrift Plos Medicine veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler haben sechs Langzeitstudien mit insgesamt 650.000 Teilnehmern ausgewertet.

Es zeigte sich, dass Menschen, die sich pro Woche 2,5 Stunden bewegen gegenüber absoluten Bewegungsmuffeln im Durchschnitt 3,4 Jahre länger leben. Wer sich 7,5 Stunden pro Woche bewegt, gewinnt sogar 4,5 Jahre hinzu. Und auch Menschen, die sich nur wenig bewegen, profitieren laut Studie: Über 40-Jährige, die täglich gut zehn Minuten lang schnell gehen, verlängern ihr Leben um 1,8 Jahre.

Die Studie stützt unsere Hypothese, dass mehr Achtsamkeit der Patienten und ein höheres Bewusstsein für die Gesundheit und die Lebenszeit von zentraler Bedeutung sind. Dies zeigen auch unsere im November veröffentlichten Ergebnisse zur Sterblichkeitsrate von Mitgliedern der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal: Demnach ist die Sterblichkeitsrate der Mitglieder innerhalb des aktuell möglichen Beobachtungszeitraums von zehn Quartalen geringer als die einer Vergleichsgruppe (Details s. OptiMedis-Website). In den zehn Quartalen nach Beginn der Intervention starben in der Interventionsgruppe 1,76% der Versicherten, im Kontrollsample hingegen 3,74% (p < 0.001). Um einen möglichen (Selbst-)Selektionsbias durch eine unterschiedliche Kurzzeitsterblichkeit bei Eingeschriebenen und Nicht-Eingeschriebenen auszuschließen, berücksichtigten die Autoren in einer Sensiti­vitätsanalyse Sterbefälle nur dann, wenn diese sich ab dem dritten Quartal nach Beginn der Intervention ereigneten. Diese Modifikation beeinflusste das Ergebnis kaum: Die Mortalität unter den Eingeschriebenen (1,58%) war weiterhin signifikant geringer (p<0.001) als unter den Nicht-Eingeschriebenen (2,94%).

Wir sehen diese Ergebnisse als Resultat eines verbesserten Arbeitsbündnisses zwischen Ärzten bzw. Therapeuten und Patienten. Die eingeschriebenen Patienten werden von den Ärzten intensiv betreut. Sie werden in Diagnose und Therapie einbezogen, vereinbaren Gesundheitsziele und nehmen an Gesundheitsprogrammen teil. So werden sie unter anderem zu einer gesünderen Ernährung oder mehr Bewegung (z.B. in Vereinen oder Fitnessstudios) motiviert.

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