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20. Dezember 2017

OptiMedium Dezember 2017

In dieser letzten Ausgabe vor dem Jahreswechsel lesen Sie u. a. mehr über den ersten Gesundheitskiosk Deutschlands und das im November gegründete Digital & Health Innovation Centre, das einen ergänzenden Bewertungs- und Skalierungsprozess für erfolgversprechende Innovationen im Gesundheitswesen bietet. OptiMedis und Gesundes Kinzigtal können außerdem einige gewonnene Förderungen und die Beteiligungen an spannenden Projekten vermelden. 


Aus den Regionen

10-Jahres-Evaluation von Gesundes Kinzigtal erhält Förderung vom Innovationsfonds

Die populationsorientierte Integrierte Versorgung Gesundes Kinzigtal wird im Rahmen des Evaluationsprojekts INTEGRAL für die Jahre 2005 bis 2015 umfassend und im Vergleich zur Regelversorgung durch verschiedene Universitäten evaluiert. Möglich macht dies eine Förderung mit insgesamt 528.513 Euro über zwei Jahre, die vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Verfügung gestellt wird.

Frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass die Versorgung in Gesundes Kinzigtal verglichen mit der Regelversorgung kostengünstiger und die Qualität im Vergleich mit anderen Gebieten Baden-Württembergs tendenziell höher ist. „Jetzt soll die Evaluation untersuchen, wie sich die Versorgungsqualität langfristig unter Alltagsbedingungen im Vergleich zu ähnlichen Regionen entwickelt hat“, erklärt Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, Geschäftsführer der Gesundes Kinzigtal GmbH, der die Konsortialführung des Projektes verantwortet. Dr. Ingrid Schubert, Leiterin der PMV forschungsgruppe der Universität zu Köln, ergänzt: „Die Evaluation der Aufbauphase von Gesundes Kinzigtal in den Jahren 2006 bis 2011 durch die PMV forschungsgruppe ergab erste Hinweis auf positive Effekte des Versorgungsmodells. Durch INTEGRAL können nun auch die langfristigen Ergebnisse bis zum Jahr 2015 evaluiert werden.“

Hierzu entwickeln Prof. Dr. Max Geraedts und sein Team (Universität Marburg) Indikatoren, die zur Qualitätsmessung herangezogen werden können. Gemeinsam mit Prof. Dr. Werner Vach (Universität Freiburg), der für die Anwendung innovativer statistischer Methoden verantwortlich ist, und Dr. Achim Siegel (Universitätsklinikum Tübingen) werden auch mögliche nicht intendierte Folgen einer Integrierten Versorgung durch den Vergleich mit anderen Regionen in Baden-Württemberg in den Blick genommen. Ein weiteres wichtiges Ziel der Evaluation ist es, eine Vorgehensweise zu entwickeln, die auch von anderen Projekten der Integrierten Versorgung zum Versorgungsmonitoring angewendet werden kann.

Durchgeführt wird die Evaluation von der PMV forschungsgruppe an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität zu Köln, dem Institut für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie an der Universität Marburg, dem Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Tübingen sowie dem Institut für Medizinische Biometrie und Statistik am Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau. Grundlage sind pseudonymisierte sektorenübergreifende Daten von Versicherten der AOK Baden-Württemberg, die das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO), ebenfalls ein Kooperationspartner im Projekt, bereitstellt.

Weitere Informationen zu den früheren Evaluationsergebnissen der pmv forschungsgruppe lesen Sie in: Schubert, I., Siegel, A., Köster, I., Ihle, P. (2016). Evaluation der populationsbezogenen ‚Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal ‚(IVGK). Ergebnisse zur Versorgungsqualität auf der Basis von Routinedaten. Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen (ZEFQ). Link