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17. Februar 2014

OptiMedium Februar 2014

Unsere Themen der ersten Ausgabe 2014: Patientenbefragung Gesundes Kinzigtal: Wie sich die IV auf das Gesundheitsverhalten auswirkt, Netzmanagement-Cockpit: Versorgung steuern und Effekte messen, Kongress Innovation 2014: Sonderpreise für unsere Leser.


Neues von OptiMedis

Netzmanagement-Cockpit analysiert regionalen Versorgungsbedarf und misst Erfolge

In der freien Wirtschaft werden Performance Management-Systeme schon lange eingesetzt. Sie ermöglichen es, Schwachstellen im Unternehmen zu identifizieren und Optimierungspotenziale zu nutzen. In der Integrierten Versorgung ist Performance Management dagegen Neuland – und das, obwohl schon lange mehr Transparenz in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Qualität gefordert wird.

Die OptiMedis AG hat nach ihrem bereits etablierten „Versorgungscockpit“ für Arztpraxen jetzt ein „Netzmanagement-Cockpit“ entwickelt. Es gibt Netzmanagern oder Krankenkassen auf einen Blick wichtige Informationen zur medizinischen Versorgung und Wirtschaftlichkeit in einer Region. Zum Beispiel: Welche potenziell ungeeigneten Arzneimittel werden für bestimmte Patientengruppen vergleichsweise häufig verordnet? In welchem Umfang orientieren sich die ärztlichen Partner an indikationsspezifischen Leitlinien? Siehe in Abb. 1 etwa einen Auszug einer Analyse zu leitlinienkonformen Arzneimittel-Verordnungen für Patienten mit diagnostizierter Herzinsuffizienz.

Netzmanagement Cockpit Abb.1Abb. 1: Beispiel für Analysemöglichkeiten des Cockpits, Entwicklung des Anteils leitlinienkonform behandelter Patienten pro Praxis (LP = Leistungspartner-Praxis der Integrierten Versorgung, NLP = Nicht-Leistungspartner-Praxis)

Erläuterung der Grafiken: Die blauen Säulen stehen jeweils für ein Quartal. So lässt sich in diesem Fall die Entwicklung über die vergangenen acht Quartale verfolgen. Sobald die Entwicklung (signifikant) ist, erscheint rechts in der Spalte ein Pfeil, der über seine Steigung die jeweilige Entwicklung anzeigt. Zusätzlich erleichtert die Notation das Lesen: Ist die Entwicklung signifikant negativ, ist der Pfeil rot. Ist sie positiv, ist der Pfeil blau. Die angegebenen Prozentwerte beziehen sich immer auf das letzte Quartal.

Die genannten Praxen in der linken Spalte gehören alle zu den Leistungspartnern in diesem Beispiel. Es ist ersichtlich, an welcher Stelle sie in der jeweiligen Auswertung liegen und ob sie unter bzw. über dem Durchschnitt der Leistungspartner und dem Durchschnitt der Nicht-Leistungspartner liegen.

Besonders relevant für das Netzmanagement sind auch Analysen, die die folgenden Fragen beantworten: Wo könnte es sinnvoll sein, speziell an die regionalen Gegebenheiten angepasste Versorgungsprogramme zu implementieren und in welchem Umfang nutzen die Praxen die Möglichkeit zur Einschreibung (siehe Abb. 2)? Wer nimmt solche Angebote wahr und welche Effekte zeigen sich bei Versicherten, die an speziellen Programmen teilnehmen, gegenüber solchen, die dies nicht tun?

Netzmanagement Cockpit Abb.2Abb. 2: Beispiel für Analysemöglichkeiten des Cockpits, Entwicklung des Anteils an Patienten, die in Disease Management oder IV-spezifische Versorgungs- bzw. Präventions-Programme eingeschrieben wurden (LP = Leistungspartner-Praxis der Integrierten Versorgung, NLP = Nicht-Leistungspartner-Praxis

Auf einem Übersichtsblatt für das Netzmanagement werden aktuelle Ergebnisse, die Entwicklung der letzten Perioden und der Entwicklungstrend für verschiedene Bereiche abgebildet. Von den dort genannten Kennzahlen kann man kontextspezifisch auf detaillierte Einzelberichte wie beispielsweise die in den Abbildungen gezeigten Analysen zugreifen.

Das Netzmanagement kann mit diesen Daten sowohl die Versorgung steuern als auch gegenüber Vertragspartnern oder den Kassenärztlichen Vereinigungen im Zusammenhang mit der Förderung nach § 87b SGB V Transparenz zeigen. Für Krankenkassen ist das Netzmanagement-Cockpit ebenfalls ein gutes Tool, um Versorgungsbedarfe in einer Region zu identifizieren und erzielte Effekte von Interventionen in der Versorgungsrealität zu beobachten.

Basis des Netzmanagement-Cockpits sind derzeit GKV-Routinedaten, Daten aus der Praxisverwaltungssoftware von Ärzten, Patientenbefragungen oder Zusatzdokumentationen bei speziellen Versorgungsprogrammen. Es können zusätzlich auch Daten aus den eDMP herangezogen werden.

In der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal wird das Netzmanagement-Cockpit in Kürze eingesetzt. Die Ärzte dort haben bereits Erfahrung mit Performance Management, da sie das Versorgungscockpit für ihre Praxis schon seit mehreren Jahren zur Reflektion der eigenen Arbeit und zum Vergleich untereinander nutzen.

Selbstverständlich kann das Versorgungscockpit an andere Netzwerke angepasst und dort eingesetzt werden, um die Versorgung weiter zu verbessern. Und auch für Krankenkassen ist das Cockpit interessant – bitte wenden Sie sich bei Fragen an Timo Schulte, Health Data Analyst OptiMedis AG.
Mehr über die dem Cockpit zugrunde liegende Business Intelligence-Lösung lesen Sie im nächsten Artikel.