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03. Juli 2014

OptiMedium Juli 2014

Unsere aktuelle Ausgabe hat als Schwerpunkt aktuelle Ergebnisse der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal – wirtschaftlich, qualitativ und in Bezug auf Mitgliederzufriedenheit.


Herzinsuffizienz: Versorgernetz Bochum startet erstes Projekt

Das neu gegründete Versorgernetz Bochum startet mit seinem ersten Projekt. Patienten, die unter Herzinsuffizienz leiden, werden künftig interdisziplinär, sektorenübergreifend und nach einem strukturierten programmierten Diagnose-, Behandlungs- und Versorgungspfad versorgt. 35 Hausarzt-Praxen, eine Facharztpraxis, das Herzzentrum NRW (Bad Oeynhausen) sowie die beiden Bochumer Universitätskliniken St. Josef-Hospital (Kardiologie) und Bergmannsheil (Kardiologie und Herzchirurgie) sind dabei. Initiiert wurde das Versorgernetz von dem Medizinischen Kooperationsnetz Bochum unter Beteiligung ihres Kooperationspartners OptiMedis AG.

Der neue Pfad sieht folgenden Ablauf für den Patienten vor: Bei Symptomen für eine Herzinsuffizienz setzt der am Versorgernetz beteiligte Hausarzt eine spezielle Messtechnik ein. Mit ihr wird innerhalb einer Viertelstunde über den Biomarker BNP mit über 90-prozentiger Sicherheit festgestellt, ob eine Herzschwäche vorliegt. Liegt der Nachweis vor, wird die kardiologische Diagnostik innerhalb des Versorgernetzes in Gang gesetzt – unter anderem mit EKG, Labor-Diagnostik, Kardio-MRT, Koronar-CT und Linksherz-Katheteruntersuchung.

Verbunden ist die neue Behandlungsstruktur mit einer Studie. Ziel dabei ist, die medikamentös-therapeutische Wirkung durch die Messung des Biomarkers BNP zu optimieren. Bei mindestens einem Tag Krankenhausaufenthalt im Verlauf der Behandlung soll untersucht werden, ob die medikamentöse Therapie zu einer Verbesserung der Prognose bei Herzinsuffizienz und zu einer Reduzierung des Krankenhausaufenthalts führt.

Dr. Michael Tenholt, Vorsitzender des Medizinischen Qualitätsnetzes Bochum und selbst Kardiologe, sieht in einer programmierten und strukturierten medizinischen Versorgung nicht nur eine große Chance für die Optimierung der Behandlung der Patienten, sondern darüber hinaus auch für die Verbesserung des Gesundheitsstandortes Bochum. Er kündigte an, dass weitere Versorgungspfade folgen werden, beispielsweise für Schlaganfall, akute und chronische Rückenschmerzen, Depression, Demenz oder Parkinson. Ziel des Versorgernetzes Bochum ist, die Zusammenarbeit aller behandelnden Akteure strukturiert zu regeln und die medizinische Versorgung zu verbessern. Eine zentrale Organisationsstelle ist geplant.