Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
alle reden von innovativen Versorgungsformen, die regional erprobt werden sollen. Doch häufig wird ein Aspekt dabei vernachlässigt: Wer zahlt das eigentlich? In dieser Ausgabe des OptiMediums beschäftigen wir uns schwerpunktmäßig mit der Frage nach der Finanzierung innovativer Versorgungskonzepte. Bei der Finanzierung ist es auch durchaus lohnend, nach Brüssel zu schauen. Denn die EU-Kommission hat eine Vielzahl von Förderprogrammen aufgelegt, die angesichts des demografischen Wandels insbesondere die Versorgung und Assistenz älterer und pflegebedürftiger Menschen in den Fokus stellen. Wie wir solche Förderprogramme in die Versorgung einbinden, erfahren Sie in dieser Ausgabe.
Das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz kann in Kraft treten, nachdem es vom Bundestag nun auch vom Bundesrat beschlossen wurde. Die Änderungen gegenüber dem Kabinettsentwurf der Bundesregierung sind nicht unerheblich. Der Gesundheitsausschuss des Bundestages untermauerte das „Strucksche Gesetz“, wonach kein Gesetz aus dem Parlament so herauskommt, wie es eingebracht worden ist. Dies zeigt sich unter anderem beim Innovationsfonds – dem zukünftigen Instrumentarium in der GKV, das zumindest in den kommenden vier Jahren neue Versorgungsformen fördern soll. Ob und wie der Fonds wirken kann, beleuchten wir in dieser Ausgabe.
Dass neue Versorgungsformen wirken, zeigt einmal mehr das Kinzigtal. Mithilfe eines psychotherapeutischen Krisenpräventionsprogramms gelingt es dort, die Zahl der Krankenhauseinweisungen bei den Programmteilnehmern zu verringern. Dieses Ergebnis wird untermauert durch die externe Begleitforschung von Gesundes Kinzigtal. Danach konnte – indikationsübergreifend – die Zahl der vermeidbaren Krankenhausaufenthalte bei den Versicherten, die bei Leistungspartnern von Gesundes Kinzigtal behandelt werden, seit 2006 signifikant verringert werden. Die Häufigkeit der vermeidbaren Klinikaufenthalte bei den Versicherten, die bei Nicht-Leistungspartnern behandelt werden, steigt dagegen im gleichen Zeitraum deutlich an. Ergo: Eine koordinierte und strukturierte Versorgung kann eine Antwort auf die Herausforderung in strukturschwächeren Regionen mit geringerer (Fach-)Arztdichte sein. In innovativen Versorgungsregionen führt der Mangel an (Fach-)Ärzten nicht zwangsläufig zu einem Anstieg der vermeidbaren Klinikaufenthalte.
Beim Thema Innovation lernen deutsche und internationale Akteure wechselseitig voneinander. Um den Dialog und den Austausch mit internationalen Kollegen zu intensivieren, werden wir in Kürze die erste Ausgabe eines englischsprachigen Newsletters herausbringen. Die Themen sind etwas anders gewichtet als in der deutschen Ausgabe, da der Schwerpunkt auf Themen mit internationalem Bezug liegen wird. Wenn auch Sie sich für das englische OptiMedium registrieren möchten, klicken Sie bitte hier.
Eine spannende Lektüre wünscht
Ihr Helmut Hildebrandt |
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Inhalt
Aus den Regionen |
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Edgar Franke besucht Gesundes Kinzigtal | > mehr | |||
Gesundheitswelt Kinzigtal: Der Bau geht voran | > mehr | |||
Hamburg: Erste Ergebnisse zur gesundheitsfördernden Stadtteilentwicklung | > mehr | |||
KV Westfalen-Lippe fördert unser Partnernetz | > mehr | |||
„Psychotherapie Akut“ verhindert Krankenhausaufenthalte | > mehr | |||
Aus Politik und Verbänden |
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Versorgungsstärkungsgesetz verabschiedet – neue Impulse für die IV? | > mehr | |||
Internationales |
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Private Investoren für innovative Versorgungsformen | > mehr | |||
Case Study für die World Bank: Gesundes Kinzigtal Vorbild für China? | > mehr | |||
Jurriaan Pröpper: Das Interesse an populationsorientierten Verträgen in den Niederlanden ist groß | > mehr | |||
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