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31. Juli 2018

OptiMedium Juli 2018

In dieser Ausgabe lesen Sie u. a. einen Gastbeitrag von Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. In Nordhessen startet aktuell der Aufbau eines weiteren Gesundheitsnetzwerks nach dem OptiMedis-Modell, es wurden weitere spannende Projekte beim Innovationsfonds eingereicht und OptiMedis stellt ein neues 5-Punkte-Sofortgramm für die Politik für eine patientenzentrierten integrierten Versorgung vor.


Aus den Regionen

Startschuss für populationsorientierte Versorgung in Hessen – BKK Werra-Meißner und OptiMedis schließen erfolgsabhängigen Vertrag

Die BKK Werra-Meißner und die OptiMedis AG wollen gemeinsam eine integrierte und populationsorientierte Integrierte Versorgung im nordhessischen Landkreis Werra-Meißner aufbauen. Im Mai 2018 haben die Partner einen langfristigen, erfolgsabhängigen Vertrag mit einer Teilübernahme der Budgetverantwortung gemäß § 140 a SGB V geschlossen. Gemeinsam mit dem Landkreis, Ärztenetzen, sozialen Einrichtungen und der Wirtschaftsförderung planen die Partner nun, ein umfassendes Gesundheitsnetzwerk nach dem Modell von Gesundes Kinzigtal in Baden-Württemberg aufzubauen, um die Versorgung besser und wirtschaftlicher zu machen. Die Organisation wird eine regionale Managementgesellschaft übernehmen, an der sich die Ärzte und auch andere Partner beteiligen können.

Althans MarcoMarco Althans, Vorstand der BKK Werra-Meißner. Foto: BKK Werra-Meißner.In der Region leben 100.715 Einwohner. Die BKK Werra-Meißner hat einen Anteil von knapp 25 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten und ein großes Interesse, die regionale Versorgung zu verbessern und zu sichern. „Wir engagieren uns seit langem für eine bessere Gesundheit der Bevölkerung im Werra-Meißner-Kreis. Mit OptiMedis haben wir nun einen sehr erfahrenen und innovativen Partner gefunden, mit dem wir nicht nur einzelne Projekte umsetzen, sondern die Gesundheitsversorgung mit einem umfassenden Ansatz zukunftssicher machen können“, sagt Marco Althans, Vorstand der BKK Werra-Meißner.

Geplant ist, dass die Versicherten sich schon ab Anfang 2019 aktiv beteiligen und die Angebote des Netzwerks nutzen können. „Wir werden die Gesundheitsversorgung neu organisieren, den medizinischen mit dem sozialen Sektor verbinden und den Menschen die Chance geben, mehr Eigeninitiative in Bezug auf ihre Gesundheit zu entwickeln“, erklärt OptiMedis-Vorstand Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, der selbst im Werra-Meißner-Kreis aufgewachsen ist. Dahinter steht der in Gesundes Kinzigtal über viele Jahre erprobte Ansatz, die Anreize im Gesundheitswesen umzukehren – hin zu einem System, in dem die Gesunderhaltung der Menschen belohnt wird. „Wir wollen nicht nur auf vorhandene Erkrankungen reagieren, sondern aktiv dazu beitragen, dass Gesundheit entsteht. Dementsprechend investieren wir viel in Prävention, Gesundheitsförderung, Aktivierung der Patienten und gezieltes Versorgungsmanagement, insbesondere bei chronisch Kranken“, erklärt Hildebrandt.

Ambulante Versorgung sichern – Gesundheitskompetenz fördernHildebrandt Poträt 05Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, Vorstandsvorsitzender OptiMedis.

Erste Gespräche mit Ärzten aus dem Werra-Meißner-Kreis haben gezeigt, dass die Sicherung der ambulanten Versorgung ein besonderer Schwerpunkt in der Region sein wird, da es bereits einige Praxisschließungen gab. Auch die Weiterqualifizierung der Medizinischen Fachangestellten in den Praxen, die Stärkung der Eigenaktivität der Patienten und die zusätzliche Honorierung der Praxen für gezielte Beratungsangebote zugunsten der Gesunderhaltung ihrer Patienten sind den Ärzten wichtig.

Damit möglichst viele Versicherte teilnehmen können, sollen auch mit weiteren Krankenkassen der Region Verträge geschlossen werden. „Und Partner aus anderen Bereichen sind natürlich ebenfalls herzlich willkommen“, betont Hildebrandt. Das Startinvestment für das Gesundheitsnetzwerk wird über Banken, Drittmittel und Bürgschaften finanziert. Auf Dauer soll es sich aus den erreichten Verbesserungen bei den Krankenkassen tragen. Denn indem Gesundheit gefördert und Krankheiten verhindert oder frühzeitig erkannt werden, sinken auf Dauer die Kosten für die medizinische Versorgung in der Region.