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31. Juli 2018

OptiMedium Juli 2018

In dieser Ausgabe lesen Sie u. a. einen Gastbeitrag von Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. In Nordhessen startet aktuell der Aufbau eines weiteren Gesundheitsnetzwerks nach dem OptiMedis-Modell, es wurden weitere spannende Projekte beim Innovationsfonds eingereicht und OptiMedis stellt ein neues 5-Punkte-Sofortgramm für die Politik für eine patientenzentrierten integrierten Versorgung vor.


Modellprojekt: M@DITA will Schwangere, Hebammen und Gynäkologen in Schleswig-Holstein vernetzen

Steigende Geburtenzahlen, Schließung von Geburtskliniken und zunehmender Hebammenmangel – die Situation in der Betreuung rund um Schwangerschaft und Geburt ist angespannt. Darunter leiden vor allem (werdende) Mütter. Psychosoziale Risiken und eine geringe Inanspruchnahme der Mutterschaftsvorsorge verstärken den bestehenden Trend: Deutschland liegt europaweit im oberen Bereich bei den Früh- und Mangelgeburten. Gerade Frauen mit höherem Unterstützungsbedarf nehmen Hebammen und andere Hilfesysteme wie Beratungsstellen mangels Kenntnis zu wenig in Anspruch. Und auch bei der Stillquote liegt Deutschland im Mittelfeld. Nur ein Drittel der Babys werden mit vier Monaten noch voll gestillt.

Früh- und Mangelgeburtenrate senken, Stillquote erhöhen

MaditaDas Modellprojekt M@DITA soll die Mutterschaftsvorsorge in Schleswig-Holstein stärken. Foto: pixabayDas Mutterschaftsvorsorge-Projekt „M@DITA“[1] aus Schleswig-Holstein will dagegen etwas tun – mit dem Ziel, die Früh- und Mangelgeburten zu senken und die Stillquote bis zum vierten Monat nach der Geburt zu erhöhen. Gelingen soll dies durch eine bessere Zusammenarbeit und Vernetzung der Schwangeren, der Frauenärzte, Hebammen und Geburtskliniken im nördlichsten Bundesland. Ein digitaler Mutterpass und eine Kommunikationsplattform inklusive App sollen dabei helfen. Allen Schwangeren soll bereits frühzeitig eine intensivierte Stillberatung durch eine Hebamme angeboten werden. Neben den medizinischen Risiken sollen die psychosozialen und lebensstilbedingten Risiken in der Schwangerschaft mithilfe eines Risikoscreenings frühzeitig erkannt werden. Schwangere mit erhöhtem Unterstützungsbedarf oder erhöhten sozialen oder gesundheitlichen Belastungen erhalten gezielt Angebote zu Präventionsprogrammen. Sie sollen zudem kommunale Beratungs- und Hilfesysteme wie die Frühen Hilfen in Anspruch nehmen. Dem Programm zugrunde liegt ein abgestimmter Versorgungspfad, der mit eindeutiger Feststellung der Schwangerschaft startet und vier Monate nach Entbindung endet.

„M@DITA“ wurde initiiert von der AOK NORD-WEST, der Techniker Krankenkasse, dem Berufsverband der Frauenärzte – Landesverband Schleswig-Holstein, dem Hebammenverband Schleswig-Holstein und der OptiMedis AG. Die technische Beratung erfolgt durch die Philips DACH GmbH. Starten könnte „M@DITA“ ab dem nächsten Jahr. Das Projekt wurde im März dieses Jahres zur Förderung beim Innovationsfonds eingereicht. Die Initiatoren hoffen nun auf grünes Licht aus Berlin.

In dem Projekt wurden die von der OptiMedis AG entwickelten Vorschläge zum Partnerschaftsmodell Mutter-Hebammen-Arzt aufgegriffen. Das Unternehmen hatte 2016 im Auftrag des Kieler Sozialministeriums einen Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Situation der Geburtshilfe in Schleswig-Holstein erstellt.


[1] Das Akronym steht für „Mutterschaftsvorsorge@digital im Team von Anfang an“.