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07. November 2012

OptiMedium November 2012

Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, recht hat der Vorsitzende des Sachverständigenrates Prof. Ferdinand W. Gerlach, wenn er sagt: „Der Qualitätswettbewerb fristet in der deutschen Gesundheitsversorgung auch im Vergleich zum Mengen- bzw. Preiswettbewerb immer noch ein Schattendasein“. Auch wenn die Forderung nach mehr Wettbewerb in aller Munde ist, so fehlt uns für einen echten Qualitätswettbewerb doch […]

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

recht hat der Vorsitzende des Sachverständigenrates Prof. Ferdinand W. Gerlach, wenn er sagt: „Der Qualitätswettbewerb fristet in der deutschen Gesundheitsversorgung auch im Vergleich zum Mengen- bzw. Preiswettbewerb immer noch ein Schattendasein“. Auch wenn die Forderung nach mehr Wettbewerb in aller Munde ist, so fehlt uns für einen echten Qualitätswettbewerb doch etwas ganz Entscheidendes: Indikatoren, die die „Gesundheitswerte“ von Populationen valide messen.

Qualitätsindikatoren auf der Ebene einzelner Arztpraxen oder Krankenhäuser reichen nicht aus – sie bergen immer die Gefahr zu kleiner Fallzahlen und sind nicht umfassend genug. Vielmehr müssen wir, wie Gerlach fordert, sektorenübergreifende Indikatoren finden und damit den Outcome ganzer populationsbezogener integrierter Versorgungssysteme messen. In diese Richtung denkt auch Prof. Edmund Neugebauer, Vorsitzender des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung, wenn er sagt: „Der Nutzen für den Patienten muss der Bewertungsmaßstab für Qualität sein.“

Ein möglicher aussagekräftiger Endpunkt ist zum Beispiel die Sterblichkeitsrate der Patienten, die wir ganz aktuell in Gesundes Kinzigtal für Eingeschriebene und Nicht-Eingeschriebene verglichen haben – und das mit erstaunlichen Ergebnissen (vgl. unsere Sonderausgabe vom 31. Oktober zur Studie „Drei Dimensionen im internen Vergleich“). Lesen Sie hierzu in dieser Ausgabe unser Interview mit dem Aufsichtsratsmitglied der OptiMedis AG, Prof. Gerd Glaeske. Er spricht über die Patientenorientierung als wichtige Zielgröße bei allen Interventionen im Gesundheitswesen, über Krankenkassen als Anbieter von Versorgungskonzepten und über die Zukunft regionaler Integrierter Versorgung.

Nicht zuletzt die positiven Ergebnisse zur Mortalitätsrate wie auch zur wirtschaftlichen Effizienz und zur Mitgliedertreue wecken die Neugier bei unseren ausländischen Nachbarn. So verbrachte im September eine sechsköpfige Projektgruppe der niederländischen Krankenkasse Achmea zwei Tage in Gesundes Kinzigtal. Da unser Modell in den Niederlanden mittlerweile als Referenzprojekt für sektorenübergreifende Versorgung gilt, will die Krankenkasse dort mit unserer Hilfe ein vergleichbares System aufbauen.

Und auch der griechische Krankenkassenverband EOPPY möchte unsere Erfahrungen nutzen. In einem Brief von Mitte Oktober heißt es: „The regional model you have rolled out in Gesundes Kinzigtal … constitute … an attractive scenario of a functioning and achievable public-private partnership venture creating value and better quality of care by reducing costs on the same side.“ Wir sind gespannt, wie es weitergeht!

Außerdem in dieser Ausgabe: Sind Pay for Performance-Modelle für das Erreichen bestimmter Gesundheitsziele sinnvoll? Oder stehen sie der Absicht, „Gute Medizin“ zu machen, sogar entgegen?

Eine spannende und kurzweilige Lektüre wünscht

 

Helmut Hildebrandt

Helmut Hildebrandt

 

 

Helmut Hildebrandt

 

 

Inhalt

Editorial
Aus den Regionen
Sozialministerin Altpeter: Gesundes Kinzigtal ist Erfolgsgeschichte
Gesund am Arbeitsplatz: Gesundes Kinzigtal kooperiert mit Sparkasse
BMC besucht Gesundes Kinzigtal
Gesundheitsnetz Leinetal: Im Verbund gegen den Ärztemangel
Arztbrief per Knopfdruck: Klinikum Region Hannover und Praxen vernetzen sich
Auszeichnungen für innovatives Gesundheitsmanagement: QuE Nürnberg und Gesundes Kinzigtal
Aus Politik und Verbänden
Glaeske: Patientenorientierung ist bei allen Interventionen wichtige Zielgröße
Wille: Qualitätswettbewerb erfordert valide Outcome-Indikatoren
50 Praxisnetze sind reif für die KV-Förderung
IV: Auch Managementgesellschaften dürfen Versichertendaten nutzen
OptiMal infomiert
Aus der Wissenschaft
Pay for Performance: Mehr Schaden als Nutzen?
Studie: Empathie sorgt für bessere Gesundheit
Neues von OptiMedis
Rückkehr in die Unternehmenskommunikation
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