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07. November 2013

OptiMedium November 2013

Welche Voraussetzungen brauchen wir für disruptive (bahnbrechende) Innovationen im Gesundheitswesen? Und wie viel und welches Management braucht Managed Care? Mit diesen Fragen und vielen weiteren Themen rund um Integrierte Versorgung beschäftigt sich die Novemberausgabe unseres OptiMediums.


Aus Politik und Verbänden

Wird eher die Ökonomie als die Politik es richten? Weshalb regionalen Systemanbietern die Zukunft gehört

Die Regelungsdichte im Gesundheitswesen ist hoch, die Detailregulierungsfreudigkeit der Politik nimmt weiter zu, gleichzeitig steigen der Veränderungsdruck und die Vorhersehbarkeit von Versorgungsproblemen in der nahen Zukunft. Ob Ärzte- oder Pflegenotstand, Transplantationsmanipulationen oder Kostensteigerungen – die Politik soll es richten.

Aber ist die Politik wirklich diejenige, die das Geschehen bestimmt? Kostensteigerungen, Personal- und Kompetenzprobleme, zunehmende Komplexität kennen wir auch in anderen Wirtschaftsbereichen. Und dennoch zeigt die Erfahrung, dass es in all diesen Bereich letztendlich immer wieder gelingt, günstigere Lösungen für eine größer werdende Zahl von Konsumenten zu entwickeln.

Der amerikanische Harvard-Professor und Innovationsökonom Clayton Christensen bezeichnet diese Lösungen, die neue Produktausprägungen in Verbindung mit neuen Geschäftsmodellen schaffen, als „disruptive innovations“, im Deutschen am ehesten mit bahnbrechenden oder marktverändernden Innovationen zu übersetzen1. Diese stehen im Gegensatz zu den evolutionären Innovationen, die lediglich bestehende Lösungen weiter verbessern. Ein Beispiel für disruptive Innovationen ist die Einführung der Kreditkarte in Verbindung mit einem neuen Wertschöpfungssystem und dem dafür erforderlichen Netzwerk und entsprechender Informationstechnologie.

Christensen untersuchte gemeinsam mit dem erfahrenen Krankenhausexperten Jerome Grossman und dem Arzt Jason Hwang auch das Gesundheitswesen und seine Subsysteme und sieht hier ebenfalls eine Welle von disruptiven Innovationen auf uns zukommen (vgl. Christensen, Grossman, Hwang 2008).

In einem Artikel für IMPLICONplus – Gesundheitspolitische Analysen hat Helmut Hildebrandt, Vorstand der OptiMedis AG, die Überlegungen von Christensen zum US-Gesundheitswesen auf das deutsche übertragen und weiterentwickelt. Gibt es überhaupt eine ausreichende technologische Basis für disruptive Innovationen im deutschen Gesundheitswesen, wie sie Christensen fordert? Wie könnte ein neues Geschäftsmodell im Gesundheitswesen aussehen? Und wie könnte man ein Netzwerk gegenseitiger Wertschöpfung etablieren? Antworten hierzu lesen Sie in der Ausgabe 08/2013 von IMPLICONplus.

1Christensen C.M., Grossman J.H., Hwang J. The innovator’s prescription: a disruptive solution to the healthcare crisis. New York; London: McGraw-Hill Professional, 2008