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25. März 2014

AQUIK®-Qualitätsindikatoren bestehen Praxistest

Ambulante Qualitätsindikatoren des von der KBV entwickelten AQUIK®-Sets wurden in der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal erstmals im Praxisalltag getestet.

umschlag projektbericht aquik

Ambulante Qualitätsindikatoren des von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) entwickelten AQUIK®-Sets wurden in der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal erstmals im Praxisalltag getestet. AQUIK® steht für Ambulante Qualitätsindikatoren und Kennzahlen. Ausgewählte Indikatoren beispielsweise zu Herzinsuffizienz, arterieller Hypertonie oder rheumatoider Arthritis wurden auf ihre Praxistauglichkeit geprüft. Erstmals konnten die von der KBV entwickelten – nicht nur auf administrativen sondern auch auf konkreten primären medizinischen Daten beruhenden – Prozess- und Ergebnisindikatoren anhand der schon ohnehin vorhandenen Daten aus den Praxisverwaltungssystemen erfolgreich überprüft werden. Projektpartner sind die KBV, die OptiMedis AG, die Gesundes Kinzigtal GmbH und das Medizinische Qualitätsnetz Ärzteinitiative Kinzigtal e.V.

IT ist Schlüsselfaktor für Erhebung von Qualitätsindikatoren

Im Rahmen des Projekts wurde eine interoperable IT-Infrastruktur zur vereinfachten Datenerhebung aus Praxisverwaltungssystemen (PVS) entwickelt, die keinen zusätzlichen Dokumentationsaufwand für die Ärzte bedeutete. Medizinische Daten konnten so generiert werden, dass die AQUIK®-Indikatoren berechnet, ausgewertet und dokumentiert werden konnten. Allerdings erschweren nach Ansicht der Projektpartner die Vielfalt der PVS und die fehlende Standardisierung der Speicherung medizinischer Daten eine generalisierte und valide Erhebung und Auswertung von Qualitätsindikatoren in der vertragsärztlichen Versorgung.

Ärzte wollen aussagekräftige und verständliche Qualitätsindikatoren

Eine Befragung der beteiligten Hausärzte zeigt, dass die Mehrheit der teilnehmenden Ärzte den Einsatz von Qualitätsindikatoren im Praxisalltag als positiv empfand. Die Qualitätsindikatoren dienen den Ärzten zur Verbesserung der Versorgungsqualität sowie zum internen Vergleich untereinander. Gefordert wurden leicht verständliche Qualitätsindikatoren mit hoher Aussagekraft sowie wenig Dokumentationsaufwand. Allerdings – so die Ergebnisse der Befragung – ist ein offener Austausch und Umgang unter den Ärzten auf Basis einer schon vorhandenen Qualitäts- und Vertrauenskultur innerhalb eines Netzes eine wichtige Voraussetzung, um einen wirklich qualitätsorientierten Entwicklungs- und Verbesserungsprozess zu entwickeln.

Vergütung langfristig stärker an Ergebnisqualität koppeln

Der Pilottest in Gesundes Kinzigtal hat deutlich gemacht, dass der Weg hin zu einer validen und automatisierten Erhebung, Auswertung und Anwendung von Qualitätsindikatoren für die ambulante Versorgung deutlich länger ist als angenommen. Dies gilt in besonderem Maße für alle Überlegungen in Richtung Pay for Performance (P4P). Allerdings empfehlen die Ärzte im Kinzigtal, dass nicht die Einzelpraxis die erfolgsorientierte Vergütung erhält, sondern das Ärztenetz in Form eines P4P-Modells. Denn die Ergebnisqualität entsteht insbesondere bei Chronikern durch eine fachgruppenübergreifende Kooperation und nicht allein durch den einzelnen Arzt.

Damit allerdings Ärztenetze die technische Infrastruktur zur Messung von Qualitätsindikatoren aufbauen können, muss ein nicht unerhebliches Investment getätigt werden. Für Gesundes Kinzigtal und OptiMedis war dies einer der Beweggründe dafür, mit CGM Net die Kooperation einzugehen. Die Förderung von Praxisnetzen durch die KVen könnte hier eine Initialwirkung auslösen.

Die Ergebnisse des Pilottests der AQUIK®-Indikatoren in Gesundes Kinzigtal sind in einem Projektbericht dokumentiert und werden auf dem Kongress durch KBV, Gesundes Kinzigtal, Medizinische Qualitätsnetz Ärzteinitiative Kinzigtal und OptiMedis bekanntgemacht. Zum Download klicken Sie bitte hier!