Liebe Leserinnen und Leser,
was wird die neue Bundesregierung in der Gesundheitsversorgung umsetzen? Kommen wir endlich weiter in der so notwendigen Transformation hin zu einem integrierten, patientenzentrierten, präventiven und digital unterstützten Gesundheitssystem? Die Pläne der neuen Bundesregierung, ausgedrückt im Koalitionsvertrag, sind in Bezug auf Gesundheit noch sehr unkonkret und die Interpretationsmöglichkeiten groß. Das schafft Freiräume für strukturelle Veränderungen. Die Bestellung der Juristin Nina Warken als Gesundheitsministerin, die zuvor das Gesundheitswesen eher aus der Patienten- und aus der Perspektive allgemeiner Politik wahrgenommen hat, könnte sich da als ein Glücksgriff erweisen. Eine Ministerin, die ohne Vorfestlegung durch spezifische Berufsgruppen und Prägungen mit einem freien Blick und umfangreicher politischer Erfahrung auf die großen Herausforderungen zugeht, kann vielleicht besser die mutigen Lösungen herbeiführen, die wir jetzt benötigen.
In Hamburg bekennt sich der neue rot-grüne Senat klar zu einer stärkeren regionalen, integrierten Versorgung. Die Themen, für die wir uns seit Jahren einsetzen – von sektorenübergreifenden Versorgungsmodellen bis hin zur Stärkung regionaler Netzwerke – rücken damit weiter in den Fokus der Gesundheitspolitik. So soll in Hamburg beispielsweise geprüft werden, wo kommunale MVZ gebraucht werden. Lokale Gesundheitszentren mit Community Health Nurses sollen gestärkt, Modellprojekte für Stadtteilkliniken umgesetzt und eine Gesundheitsregion entwickelt werden.
Wir sehen diese Entwicklungen als Auftrag und Ansporn zugleich: Wir wollen unser Know-how für die großen Aufgaben der Krankenhausreform, der Notfallreform und der Pflegereformen einbringen, mitgestalten und neue Impulse setzen. Denn klar ist auch: Damit die geplanten Reformen tatsächlich Wirkung entfalten, braucht es Erfahrung, Engagement und den Mut, Dinge anders zu denken. Und unsere Beispiele weiter unten in unserem Newsletter zeigen, dass das durchaus schon geht!
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine inspirierende Lektüre und freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!
Ihr Helmut Hildebrandt
Vorstand OptiMedis
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REGIONALES
Gesundheitskiosk Bochum-Wattenscheid eröffnet – für mehr Chancengleichheit

Partner und Gäste bei der Eröffnung des Gesundheitskiosk am 12.02.2025 in Bochum-Wattenscheid. Foto: Lutz Leitmann/Stadt Bochum
Am 12. Februar 2025 öffnete der Gesundheitskiosk in Bochum-Wattenscheid, eine zentrale Beratungs- und Lotsenstelle, seine Türen. Das Team unterstützt bei Arztterminen oder Anträgen und gibt Tipps für eine gesunde Lebensweise – kostenlos, individuell und vertraulich. Realisiert wurde das Projekt von der Stadt Bochum, der AOK NordWest und der WAT gesund gGmbH – einer Kooperation von AWO Ruhr-Mitte und OptiMedis.
Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch sagte bei der Eröffnung, der Gesundheitskiosk biete niedrigschwellige Antworten auf gesundheitsbezogene Fragen, individuelle Hilfe und Angebote. Damit schließe er eine wichtige Lücke in der Versorgung. Finanziert wird der Kiosk von der Stadt Bochum und der AOK NordWest. „Menschen mit geringem Einkommen, Sprachbarrieren oder chronischen Erkrankungen haben oft Schwierigkeiten, sich im Gesundheitswesen zurechtzufinden. Der Gesundheitskiosk ist eine Antwort auf diese Herausforderungen“, betonte Bernd Marchlowitz, Leiter ambulante Versorgung bei der AOK NordWest. Ersatz für Hausärzte oder andere medizinische Einrichtungen sei der Kiosk aber nicht, sondern eine Ergänzung.
Justin Rautenberg, Geschäftsführer der WAT gesund gGmbH und Senior Manager Integrierte Versorgungslösungen bei OptiMedis, ergänzt: „Ziel ist unter anderem, dass wir Gesundheitskompetenz verbessern und zu mehr Eigeninitiative in Bezug auf Gesundheit aktivieren.“
Quartier mit besonderen Herausforderungen
Warum ein Kiosk gerade in Wattenscheid so wichtig ist, erklärte Marc Schaaf, Geschäftsführer der WAT gesund gGmbH und der AWO Ruhr-Mitte: „Wattenscheid-Mitte ist ein Quartier mit besonderen Herausforderungen. Das wissen wir nicht zuletzt aus unseren jahrelangen Erfahrungen, die wir in unseren Kitas vor Ort, im Quartiersmanagement oder in den Migrationsberatungen sammeln konnten.“
Die Nachfrage ist da – bei einem Tag der offenen Tür am 26. März 2025 informierten sich viele Menschen direkt vor Ort. Auch viele Netzwerkpartner:innen und Vertreter:innen aus Medizin und Gesundheitswesen unterstützten die weitere Verankerung im Quartier. Allein in den zehn Wochen haben 71 Klient:innen von 14 Krankenkassen insgesamt 146 Beratungen eingeholt. Die Beratung kann in folgenden Sprachen erfolgen: Albanisch, Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch, Türkisch.
Die Webseite sowie erste Flyer und Plakate wurden von OptiMedis umgesetzt. Weitere Informationen und Kontakt: www.watgesund.de

OptiMedis hat das Konzept des bundesweit ersten Gesundheitskiosks in Hamburg Billstedt/Horn mitentwickelt, mit Partnern umgesetzt und war an der Evaluation beteiligt. Auch in anderen Regionen sind wir an Entwicklung und Betrieb beteiligt. Sie möchten einen Gesundheitskiosk aufbauen oder evaluieren? Kontaktieren Sie uns gerne über gesundheitskiosk@optimedis.de.
Vernetzen, informieren, erleben – Event im Werra-Meißner-Kreis begeistert Gäste

Die Teilnehmenden des Netzwerkevents. Foto: Gesunder Werra-Meißner-Kreis
Regionale Initiativen werden gebraucht
Ein besonderer Programmpunkt war der Impulsvortrag von Prof. Dr. Edgar Franke, der zum Zeitpunkt der Veranstaltung noch Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium war. Er sprach über aktuelle Herausforderungen im Gesundheitssystem, die geplanten Strukturreformen im Krankenhausbereich und die wichtige Rolle regionaler Initiativen wie Gesunder Werra-Meißner-Kreis.
Interaktives Highlight des Abends: das Smoothie-Bike: Mit eigener Muskelkraft konnten die Gäste leckere Smoothies mixen.
Sie möchten sich über den Aufbau von Gesundheitsregionen informieren? Oder Sie haben Interesse an Konzepten wie dem DIGILO oder BGM-Angeboten und -Schulungen? Kontaktieren Sie uns gerne über gesundheitsregionen@optimedis.de.
Neu: Der PNDConnect-Newsletter
Bleiben Sie informiert und vernetzt – mit dem neuen Newsletter vom Parkinson Netzwerke Deutschland e.V. (PND). Mit dem PNDConnect erhalten Sie vierteljährlich aktuelle Informationen rund um die Parkinson-Versorgung, kompakt, praxisnah und vernetzend. Die erste Ausgabe erscheint im Sommer.
Die Rubriken im Überblick:
- Netzwerk-News
- Vereins-Perspektiven
- Welt der Wissenschaft
- Gesundheitspolitik kompakt
- Termine
Jetzt anmelden: https://www.parkinsonnetzwerke.de/ueber-uns/#newsletter
Der PND unterstützt Menschen und Institutionen aus dem Bereich der Versorgung von Patient:innen mit Parkinson dabei, regionale Parkinsonnetzwerke zu initiieren, zu steuern, weiterzuentwickeln und sie erfolgreich zu etablieren. Dabei wagt der Verein auch den Blick über den nationalen Tellerrand, um den Wissensaustausch, die Ausbildung, Forschung und Versorgung im Netzwerk im Bereich Parkinson – auch politisch – voranzutreiben. Seit Mai 2023 hat OptiMedis die Geschäftsführung inne und bringt dabei langjährige Expertise in Integrierter Versorgung ein.
Weitere Informationen und Kontakt:
www.parkinsonnetzwerke.de
Sie haben Interesse an Kooperationen im Bereich der Parkinson-Versorgung oder möchten selbst ein regionales Netzwerk initiieren? Dann sprechen Sie uns bitte an: kommunikation@parkinsonnetzwerke.de
BGM als Schlüssel für gesundes Arbeiten – Abschluss der Fortbildung mit dem vdek
Die von OptiMedis im Auftrag des vdek e.V. durchgeführte sechsmonatige Fortbildung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) für Beschäftigte aus Kliniken und stationären Pflegeeinrichtungen nähert sich dem Abschluss. Am 8. April fand die letzte Präsenzveranstaltung im Rahmen des Abschlussmoduls statt. Im Mittelpunkt standen Themen wie Verantwortungsübernahme im BGM, Argumentationsgrundlagen gegenüber der Geschäftsführung und den Mitarbeitenden sowie eine intensive Reflexion der bisherigen Lehrinhalte.
Nachhaltige Verankerung ist größte Herausforderung
Bei der letzten Präsenzveranstaltung haben wir den Teilnehmenden ihr Zertifikat überreicht. Am 20. Mai folgt die letzte Veranstaltung online. OptiMedis erstellt parallel bis Ende Mai den Abschlussbericht und eine Gesamtevaluation für den vdek. Die bisherigen Erkenntnisse zeigen: BGM ist für Kliniken und stationäre Pflegeeinrichtungen nach wie vor ein hochrelevantes Thema. Die größte Herausforderung bleibt die nachhaltige Verankerung in den Organisationen.
Die Fortbildung wurde insgesamt sehr positiv bewertet – insbesondere der interaktive Austausch mit anderen Teilnehmenden, dem vdek, OptiMedis und den Fachreferent:innen wurde als besonders wertvoll hervorgehoben.
Durch das MEHRWERT:PFLEGE-Angebot des vdek erhalten die Organisationen neben dem fachlichen Know-how durch die BGM-Fortbildung auch nach dem Programm eine umfassende Begleitung, um den Praxistransfer von Fachwissen und Umsetzungsstrategien in die Organisation zu gewährleisten.
OptiMedis hat in seinen Gesundheitsregionen, aber auch in Präventionsprojekten mit Krankenkassen und Betrieben umfassende Expertise zum BGM aufgebaut. Krankenkassen, Großbetriebe sowie kleine und mittelständische Unternehmen können sich bei Interesse an BGM, Maßnahmen zur Gesunderhaltung, telemedizinischer Versorgung oder der besseren Verzahnung von Betriebs- und Allgemeinmedizin außerhalb des Betriebs bei uns melden unter: bgm@optimedis.de
Parkinson: Prototyp für regionale Netzwerkportale ist online

Im Auftrag des Parkinson Netzwerke Deutschland e. V. (PND) hat OptiMedis eine zentrale digitale Plattform für Versorgende, Patient:innen und Angehörige konzipiert – jetzt ist der erste Prototyp online. Die neue, skalierbare Lösung bringt Informationen und Austausch an einem Ort zusammen und schafft so die Grundlage für eine intensivere, digital gestützte Netzwerkarbeit.
Der Prototyp wurde am Beispiel der Parkinsonnetzwerke Münsterland+ und Osnabrück+ umgesetzt, soll in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden und kann nun modular auf weitere regionale Parkinsonnetze in ganz Deutschland übertragen werden. Unterstützt wird das Projekt „Regio-Net Parkinson“ über vier Jahre von der Franz und Ursula Coppenrath-Stiftung.
Zentrale Anlaufstelle für Versorgende, Patient:innen und Angehörige
Das neue Portal dient als zentrale Anlaufstelle für Versorgende, Unterstützer:innen, Patient:innen und Angehörige. Es informiert detailliert über Parkinson, lädt zu Veranstaltungen ein, erleichtert die Kontaktaufnahme zu Netzwerkakteur:innen und ermöglicht Spenden zur Unterstützung der Netzwerkarbeit.
Für Fachkräfte wie Ärzt:innen, Therapeut:innen oder Pflegende bietet das Portal einen geschützten Mitgliederbereich mit Funktionen für den berufsübergreifenden Austausch, die Koordination interdisziplinärer Versorgung und den gemeinsamen Zugriff auf relevante Informationen.
Auch Betroffene und Angehörige profitieren: Sie finden qualitätsgesicherte Gesundheitsinformationen, wohnortnahe Angebote und praktische Alltagshilfen – etwa durch einen digitalen Lotsen. Das Portal fördert so ein aktives Selbstmanagement und soll dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Hier geht es zu den Portalen: www.pnoplus.de und www.pnmplus.de
Für mehr Informationen zum Projekt „Regio-Net Parkinson“ wenden Sie sich gerne per E-Mail an den PND: kommunikation@parkinsonnetzwerke.de
Südthüringen: Hildburghausen nimmt die Versorgung ganzheitlich in den Blick
Die „Sektorenübergreifende Versorgung (SUV)“ ist zwar eines der besonders häufig erwähnten Schlagworte der Gesundheitspolitik in Berlin – in der Praxis jedoch kaum umgesetzt. Anders im Landkreis Hildburghausen in Südthüringen. Hier wurde nach der Auftrennung und Rekommunalisierung des Regiomed-Verbundes ein konsequenter Schritt unternommen.
Die Henneberg Kliniken Hildburghausen GmbH und ihr kommunaler Träger, der Landkreis Hildburghausen, haben beschlossen, die gesamte gesundheitliche Versorgung in der Region in den Fokus zu rücken. In Abstimmung mit dem Gesundheitsausschuss des Landkreises wurde OptiMedis beauftragt, ein Konzept zur langfristigen Sicherung der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung sowie zur gezielten Reduktion der regionalen Krankheitslast zu entwickeln. OptiMedis kann hierbei langjährige Erfahrungen in ambulant-stationärer Vernetzung und Regionalplanung einbringen.

Hohe Prävalenzraten und Versorgungsengpässe
Hildburghausen zeigt bei verschiedenen Krankheitsbildern hohe Prävalenzraten, etwa bei Kniegelenkarthrose und Gicht – laut bifg – BARMER Institut für Gesundheitssystemforschungund WIdO – Wissenschaftliches Institut der AOK mit bundesweiten Spitzenwerten. Gleichzeitig drohen erhebliche Versorgungsengpässe im ambulanten und pflegerischen Bereich. Daher liegt der Fokus auf der optimalen Vernetzung der regionalen Versorgenden, der flächendeckenden Sicherung der Versorgung sowie der Optimierung von Versorgungsangeboten und -pfaden.
Derzeit nehmen wir Kontakt mit den relevanten Krankenkassen auf, um deren Perspektiven, Herausforderungen und Planungen mit einzubeziehen. Auf Basis dieser Gespräche erarbeiten wir eine Meilensteinplanung, die den Übergang in die nächste Phase der Zusammenarbeit mit ärztlichen, pharmazeutischen und weiteren regionalen Akteur:innen ermöglicht.
Ziel ist der Aufbau einer tragfähigen, sektorenübergreifenden und zukunftsorientierten Versorgungsstruktur für die Menschen im Landkreis Hildburghausen.
Sie brauchen Unterstützung in den Bereichen Strategieberatung und Restrukturierung, beim Gründen von Sektorübergreifenden Versorgungseinheiten (SVE), beim Netzwerkaufbau oder in der Datenanalytik? Sprechen Sie uns gerne an: krankenhaeuser@optimedis.de
Gesundheitsregion Oberes Filstal: Landrat Wolff über Ziele, Projekte und Perspektiven

Landrat Edgar Wolff. Foto: Landratsamt Göppingen.
Herr Wolff, wenn Sie auf das Projekt Gesundheitszentrum Helfenstein und die Gesundheitsregion Geislingen/Oberes Filstal schauen: Was ist Ihr übergeordnetes Ziel? Was wünschen Sie sich für die Gesundheitsversorgung in der Region langfristig?
Nach dem angesichts des Fachkräftemangels und der widrigen Rahmenbedingungen notwendig gewordenen Schließungsbeschluss für die bisherige Helfenstein Klinik in Geislingen im Jahr 2021 und der Aufgabe der stationären Versorgung dort, lag die oberste Priorität auf dem Erhalt der medizinischen Versorgung für die Raumschaft im Oberen Filstal. Das gelang uns mit dem Ausbau der rettungsdienstlichen Notfallversorgung, der Ausweitung ambulanter Strukturen, der Gewinnung und Verortung neuer Angebote z. B. einer Kurzzeitpflege mit einem Invest von über drei Millionen Euro sowie einer hervorragenden Arbeit unserer Kommunalen Gesundheits- und Pflegekonferenzen unter der Federführung des Gesundheitsamts und des Kreissozialamts. Mit Hilfe der sehr gut vernetzten Zusammenarbeit aller Partner streben wir an, das Geschaffene zu erhalten und auszubauen. Unser Ziel muss sein, die Menschen in der Region bestmöglich medizinisch zu versorgen und bedarfsgerechte Angebote zu schaffen. Wir konnten über die Jahre das in dieser Form neu entstandene Gesundheitszentrum Helfenstein auch mit neuer Namensgebung nach außen sichtbar machen.
Was ist Ihnen persönlich dabei besonders wichtig – inhaltlich, aber auch im Zusammenspiel mit Stadt und Region?
Die Schaffung und der Erhalt eines bedarfsgerechten Angebots mit dem Ziel einer bestmöglichen Wirkung aus medizinischer und gesundheitlicher Sicht für die dort lebenden Menschen. Die Städte und Gemeinden in der Gesundheitsregion Oberes Filstal werden von uns auch mit Hilfe von OptiMedis als neutralem Akteur intensiv eingebunden, Bedarfe abgefragt und Synergien generiert, um gemeinsam das Machbare umzusetzen.
Welche konkreten Maßnahmen und Projekte haben Sie bereits angestoßen, um diese Ziele zu erreichen?
Über die bereits genannten hinaus konnte beispielsweise über die kreiseigene ALB FILS KLINIKUM GmbH eine Praxis für Allgemein- und Akutmedizin etabliert und das Leuchtturmprojekt einer Kurzstationären Allgemeinmedizinische Versorgung (KAV) eröffnet werden. Zudem haben wir Außenstellen des Pflegestützpunkts und des Gesundheitsamts am Standort eröffnet. Aktuell wird außerdem ein Förderantrag „OrtsNahePflege BW“ maßgeblich durch OptiMedis vorangetrieben, um die regionale Vernetzung der vorhandenen Strukturen auszubauen.
Parallel dazu wird an der Gesundheitsregion gearbeitet: Können Sie uns einen kleinen Einblick geben, welche Versorgungsprojekte besonders vielversprechend sind?
Unser Projektpartner OptiMedis hat mit seiner Expertise Anfang 2024 notwendige Bedarfe aufgezeigt. Nun arbeiten wir fokussiert am konzeptionellen Unterbau, um dann regional vernetzte, bedarfsgerechte Versorgungsansätze zu etablieren. Damit zielen wir auf eine verbesserte Patientensteuerung und eine Arztentlastung, aber auch eine Entlastung der Zentralen Notaufnahme in unserem Akutkrankenhaus in Göppingen. Zudem müssen die Angebote bekannter werden, nur dann werden diese auch angenommen. Insofern arbeiten wir aktuell an mehreren Stellen. Passende Versorgungsprojekte, die aus der intensiven Kommunikation mit lokalen Akteuren inzwischen destilliert wurden, sind z. B. ein Wundnetzwerk, Gemeindeschwester oder -pfleger, aber auch beispielsweise passende Strukturen für die Unterbringung junger Menschen mit Behinderung.
Mit OptiMedis wird ein in Gesundheitsstandorten erfahrenes Unternehmen eingebunden: Welche Erwartungen knüpfen Sie an diese Zusammenarbeit?
Nicht nur ich, auch die Politik und die Raumschaft selbst knüpfen an die Zusammenarbeit eine hohe Erwartungshaltung. Das Vorzeigeprojekt „Gesundes Kinzigtal“ inspiriert im Blick auf eine bedarfsangepasste Lösung für die Raumschaft des Oberen Filstals. Hierfür setzen wir auf OptiMedis. OptiMedis vernetzt, arbeitet Bedarfe heraus, führt zusammen, erarbeitet Entscheidungsgrundlagen und beleuchtet Alternativen, um dies – idealerweise – in die Tat umzusetzen. Zudem erwarten wir bei einer angespannten Finanzlage des Landkreises und der Kommunen auch die Akquise von Fördermitteln mindestens zur Ko-Finanzierung.
Der Verkaufsprozess soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein – das klingt ambitioniert. Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass dieser Zeitplan eingehalten werden kann?
Ich verlasse mich hier auf die bisherigen Aussagen unserer Expertinnen und Experten. Wir haben insbesondere mit Dolde Mayen & Partner, Stuttgart, ein renommiertes Rechtsanwaltsbüro, welches bereits mehrere solcher Prozessschritte erfolgreich umgesetzt hat. Wichtig ist mir persönlich aber nicht das Ziel aus zeitlicher Sicht, sondern aus inhaltlicher Sicht. Wir benötigen den einen richtigen Kaufinteressenten, mit welchem wir unser gemeinsames Ziel umsetzen können, nämlich den Erhalt eines bedarfsgerecht ausgebauten und erfolgreichen Gesundheitszentrums Helfenstein.
Und zum Abschluss: Was wäre aus Ihrer Sicht ein wirklich gutes Ergebnis in zwei, drei Jahren, wenn man auf die Entwicklung des Gesundheitszentrums Helfenstein zurückblickt?
Ich würde mir wünschen, dass wir mittelfristig zurückblickend sagen könnten: Die Raumschaft ist mit dem geschaffenen Angebot zufrieden, es wird angenommen und die „Gesundheitsregion Oberes Filstal“ ist mit ihrem Herzstück dem „Gesundheitszentrum Helfenstein“ so zu einer Bereicherung für das Leben der Menschen vor Ort geworden.
Sie brauchen Unterstützung in den Bereichen Strategieberatung und Restrukturierung, beim Gründen von Sektorübergreifenden Versorgungseinheiten (SVE), beim Netzwerkaufbau oder in der Datenanalytik? Sprechen Sie uns gerne an: krankenhaeuser@optimedis.de
INTERNATIONALES
Videoserie: ASCERTAIN präsentiert „3 Things About“

In den vergangenen Monaten hat das EU-Projekt ASCERTAIN, das innovative Gesundheitstechnologien einschließlich Arzneimitteln in Europa besser und schneller zugänglich machen soll, nach und nach eine neue Videoreihe vorgestellt – jetzt ist die vollständige Serie online verfügbar! Mit sechs kompakten Videos bietet die Reihe „3 Things About“ einen verständlichen Einstieg in zentrale Themen rund um den Zugang zu neuen Medikamenten. Jedes Video erklärt drei wesentliche Aspekte eines Themas – prägnant, anschaulich und gut verständlich.
Folgende Themen werden behandelt:
- Market access: Wie gelangen Medikamente überhaupt zu den Patient:innen?
- Tiered pricing: Warum unterscheiden sich die Preise zwischen Ländern?
- Pricing of new drugs: Wieso sind neue Medikamente oft besonders teuer?
- Reimbursement: Warum wird nicht jedes zugelassene Medikament erstattet?
- Cost-effectiveness: Wann gilt eine Therapie als „ihr Geld wert“?
- Value of new cancer drugs: Wie bewerten verschiedene Akteur:innen den Wert neuer Krebsmedikamente?
Die Videos richten sich an alle, die sich für gesundheitspolitische, ökonomische und regulatorische Fragen rund um innovative Therapien interessieren – egal ob aus Wissenschaft, Politik oder Versorgungspraxis.
Hier gehts direkt zur Serie:
Schauen Sie gerne vorbei und erhalten Sie einen kompakten Überblick über einige der wichtigsten Fragen rund um den Zugang zu Medikamenten!
Patientensicherheit international stärken: SAFEST öffnet sich für neue Kliniken

Bild: iStock/katleho Seisa
Das EU-Projekt SAFEST geht in die nächste Phase und lädt weitere Krankenhäuser weltweit zur Teilnahme ein. Über eine offene Selbstevaluation können Einrichtungen ihre Sicherheitspraktiken in der perioperativen Versorgung eigenständig bewerten und mit internationalen Benchmarks vergleichen. Basis sind die evidenzbasierten SAFEST-Standards, die zu Beginn des Projekts entwickelt wurden. Diese stehen auch in deutscher Sprache zur Verfügung.
Die Selbstevaluation erfolgt über die digitale SAFEST-Plattform, unterstützt durch Webinare und Schulungsmaterialien in acht Sprachen, darunter auch Deutsch.
Die Webinare finden an folgenden Terminen statt:
- 28. Mai, 17:00 Uhr
- 10. Juni, 17:00 Uhr
- 25. Juni, 16:00 Uhr
- 3. Juli, 16:00 Uhr
- 24. Juli, 16:00 Uhr
Weltweit erreicht uns reges Interesse an einer Teilnahme. Von deutschen Krankenhäusern liegen bislang jedoch leider keine Zusagen vor.
Jetzt Interessenbekundung zur Teilnahme abgeben: Join Our EU-Funded Project to Improve Patient Safety
Einblicke aus der Praxis: SAFEST Innovation Spotlights
Zehn Pilotkrankenhäuser sind bereits in der Umsetzungsphase. Seit Mitte 2024 integrieren sie ausgewählte SAFEST-Standards in ihren Klinikalltag – mit innovativen Ansätzen und vielversprechenden Lösungen zur Verbesserung der Patientensicherheit.
In unserer Serie „SAFEST Innovation Spotlights“ stellen wir ihre Erfahrungen vor: In kurzen Interviews berichten Verantwortliche aus den Kliniken von Erfolgen, Herausforderungen und Erkenntnissen aus der Praxis.
Es erscheinen regelmäßig neue Beiträge auf der SAFEST-Website.
HPH Netzwerk plant Massive Open Online Course (MOOC)
Beim International Network of Health Promoting Hospitals & Health Services (HPH), das von OptiMedis geleitet wird, hat sich einiges getan: Zum einen ist der Annual Report 2024 des HPH ab sofort verfügbar! Der Bericht unterstreicht das anhaltende Engagement unseres Netzwerks für die stärkere Verankerung von Gesundheitsförderung im Gesundheitswesen. Wir blicken mit Stolz auf die gemeinsam erreichten Meilensteine des vergangenen Jahres zurück und danken allen Mitgliedern und Partner:innen für ihre wertvollen Beiträge. Ihre kontinuierliche Unterstützung stärkt unser Netzwerk und trägt zur Weiterentwicklung gesundheitsfördernder Versorgungssysteme bei.
Neue Bildungsinitiative für HPH-Mitglieder: MOOC startet nach dem Sommer
Das HPH-Netzwerk umfasst fast 600 Mitglieder – Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen in 30 Ländern weltweit. Um zukünftig auch verstärkt so genannte „Second-Level“-Mitglieder (Fachkräfte außerhalb der Koordinationsfunktionen in nationalen und regionalen Netzwerken) einzubinden, entsteht derzeit ein interdisziplinärer Massive Open Online Course (MOOC).
Der Kurs wird praxisnahe Inhalte zur Gesundheitsförderung vermitteln und gezielt auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe zugeschnitten sein. Nach dem Sommer startet eine Reihe mit neun Online-Seminaren, jeweils mit zwei Fachvorträgen und moderierten Diskussionen. Die Inhalte werden von den jeweiligen Task-Force- und Arbeitsgruppenleitungen entwickelt und umfassen Good-Practice-Beispiele, Fallstudien und thematische Vertiefungen. Ein Abschlusstest mit Teilnahmebescheinigung rundet das Angebot ab. Die technische Umsetzung erfolgt über die Moodle-Plattform des HPH-Sekretariats. Gleichzeitig wird der Kurs auch dazu beitragen, die neu eingerichtete HPH-eCommunity mit Leben zu füllen.
Möchten Sie eigene Praxisbeispiele einbringen oder an der Gestaltung des Kurses mitwirken? Dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme: info@hphnet.org
Save the Date: Internationale HPH-Konferenz 2026 in Malmö
Die nächste internationale HPH-Konferenz findet vom 20. bis 22. Mai 2026 in Malmö, Schweden, statt. Weitere Informationen folgen in Kürze – wir freuen uns schon jetzt auf den Austausch!
HealthIntel Act gestartet – OptiMedis erneut Teil eines internationalen Promotionsprogramms
Das Doktorandenprogramm HealthIntel Act ist erfolgreich in die erste Phase gestartet. Die internationale Nachfolgeinitiative von HealthPros, an der OptiMedis auch dieses Mal beteiligt ist, trifft auf großes Interesse: Über 400 Bewerbungen für die voll-finanzierten 17 Doktorandenstellen sind eingegangen – ein starkes Zeichen für die Relevanz der Themen People, Planet und Prosperity im Gesundheitswesen.
Die Themenbereiche des Programms bleiben zentral:
- People – Stärkung patientenzentrierter Versorgung sowie Förderung von Fairness und Inklusivität
- Planet – Verbesserung der Umweltverantwortung im Gesundheitswesen
- Prosperity – soziale und finanzielle Nachhaltigkeit von Gesundheits- und Versorgungssystemen
Im April wurden aus dem großen Bewerberfeld Shortlists erstellt, nun finden die Interviews mit den vielversprechendsten Kandidat:innen statt. Insgesamt werden 17 Doktorand:innen ausgewählt. Drei von ihnen werden ab Herbst (voraussichtlich September / Oktober) ihre Forschung bei OptiMedis aufnehmen.
Forschung für eine nachhaltige und datenbasierte Versorgung
Die bei OptiMedis angesiedelten Forschungsprojekte befassen sich mit folgenden Themen:
1. Data driven people-centred care: machine learning and trustworthiness
2. Measuring and mitigating the eCO2 impact of novel health care models
3. Reducing regional health system inefficiencies optimizing its financial sustainability
Zum Health Intel Act-Konsortium gehören neben OptiMedis: die University of Amsterdam (Konsortialführer), North Denmark Region / Aalborg University, University of Medicine and Pharmacy „Carol Davila“ Bukarest, Scuola Superiore Sant’Anna (Italien), Ministère de la Santé et de la Sécurité Sociale (Luxemburg), National Institute of Public Health (Slowenien) und die University of Oxford.
So können Sie beitragen: Haben Sie Interesse an einem der drei genannten Forschungsthemen? Setzen Sie sich gerne mit unserem Chief Scientific Officer Prof. Dr. Oliver Gröne in Verbindung (o.groene@optimedis.de).
DIGITALES
Update aus dem Projekt MO!N – Medikamentenoptimierung im Norden

Bild: iStock/blackCAT
Zwei Apps, ein Ziel: bessere Arzneimittelversorgung
Das Projekt verfolgt einen zweigleisigen Ansatz und richtet sich sowohl an Patient:innen als auch an Ärzt:innen. Dazu entstehen zwei miteinander verbundene Applikationen, die auf einer gemeinsamen Plattform zusammengeführt werden.
Die Ärzt:innen-Applikation ermöglicht die Eingabe, Bearbeitung und Optimierung der Medikation. Patient:innen erhalten in ihrer mobilen App einen verständlich aufbereiteten Überblick über ihre aktuelle Medikation sowie die Hintergründe möglicher Änderungen.
Dieser Ansatz orientiert sich konsequent an den Bedürfnissen der Nutzer:innen. Bereits die ersten Interviews mit Patient:innen haben gezeigt: Die Eingabe komplexer medizinischer Daten stellt für viele eine Herausforderung dar.
Nächste Entwicklungsschritte
Die nächsten Schritte für MO!N umfassen mehrere miteinander verbundene Leistungen:
- Validierung und Anreicherung des Prototyps mit unterschiedlichen Nutzergruppen in Workshops und Interviews.
- Erarbeitung zusätzlicher Anforderungen (technische und rechtliche Rahmenbedingungen wie Datenschutz).
- Weiterentwicklung zu einem klickbaren High-Fidelity-Prototyp, der gemeinsam mit der Dokumentation von fachlichen Prozessen und Anforderungen die Grundlage für die spätere Umsetzung bildet.
Zum Hintergrund: Die digitale Lösung baut auf dem FORTA-Algorithmus auf, der Medikamente für Patient:innen über 65 Jahren mit mehreren chronischen Erkrankungen unter Bezug auf klinische Werte nach Nutzen und Risiko von A (besonders vorteilhaft) bis D (vermeiden) individuell bewertet.
OptiMedis wird im Projekt unterstützt vom Initiator der FORTA-Klassifikation, Prof. Dr. Wehling, sowie diesen Partnern: AllipA – Allianz pflegende Angehörige, KISS Hamburg, MSH Medical School Hamburg, Adler-Apotheke, Elefanten-Apotheke und EppenDocs.
Seit längerer Zeit arbeiten wir mit Ärztegruppen, Apotheken und Krankenhäusern am klinischen Einsatz von FORTA. Interessierte Akteure aus Pharmazie, Ärzteschaft, Krankenhaus und Krankenkassen sowie Risikokapitalgeber sind herzlich eingeladen, mit uns in Kontakt zu treten unter: digitales@optimedis.de
Digitaler Wandel im ÖGD: gesundheitsamt.bayern geht in die nächste Projektphase
Die Digitalisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) schreitet weiter voran – mit einem ambitionierten Projekt zur Entwicklung eines zentralen Bürgerportals vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege sowie dem Bayrischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Es soll die Kommunikation zwischen Gesundheitsämtern, Bürger:innen, Unternehmen und Einrichtungen künftig deutlich vereinfachen.
Seit rund einem Jahr befindet sich das Portal mit dem Namen gesundheitsamt.bayern nun in der technischen Entwicklung. Zusammen mit den behördlichen Auftraggebern verantwortet OptiMedis dafür die Steuerung des umfangreichen und komplexen Entwicklungsprojekts. Ziel ist es, ein datenschutzkonformes, nutzerfreundliches und medienbruchfreies Portal zu entwickeln, das landesweit zum Einsatz kommen kann und für die Nachnutzung in weiteren Bundesländern verfügbar ist.
Zwei zentrale Themen im Fokus
Aktuell arbeitet das Projektteam insbesondere an zwei Schlüsselthemen:
- Parallel zur technischen Entwicklung laufen Vorbereitungen für die Einführung des Portals im Bundesland des Auftraggebers. Dazu gehören umfangreiche Maßnahmen im Bereich Kommunikation, Schulung und Change Management mit den nutzenden Gesundheitsämtern. Außerdem begleitet OptiMedis die Überführung des Portals aus der reinen Entwicklungsumgebung in den operativen Betrieb und die weitere fachlich getriebene Ausgestaltung.
- Derzeit arbeitet das Team auch an der Entwicklung weiterer Fachmodule – unter anderem zu Infektionsschutz bei meldepflichtigen Erkrankungen, Immunitätsnachweisen, den Beratungsleistungen der Gesundheitsämter sowie den Services rund um die Schuleingangsuntersuchung. Diese Module sollen bis Ende des Jahres zur Verfügung stehen. In weiteren Ausbaustufen sind zusätzliche Fachmodule vorgesehen, außerdem sind die Nutzung der in anderen Bundesländern entwickelten Fachanwendungen sowie ein elektronischer Datenaustausch zwischen den bayerischen Gesundheitsämtern geplant. Das Portal gesundheitsamt.bayern soll perspektivisch auch anderen Bundesländern zur Nutzung angeboten werden.
Die erste Stufe des Portals wird dieses Jahr noch in Betrieb genommen. Schrittweise soll es dann weiter ausgebaut und mit zusätzlichen Funktionen versehen werden.
Die digitale Transformation im ÖGD gehört zu unseren Schwerpunkten: Wir bieten Ihnen nicht nur fundierte strategische Beratung, sondern stehen Ihnen auch in jeder Phase der digitalen Projekte zur Seite – von der ersten Idee, der wissenschaftlichen Evaluation, über die Planung bis hin zur erfolgreichen Umsetzung und darüber hinaus. Kontaktieren Sie uns gerne unter: oegd@optimedis.de
WISSENSWERTES
Handlungsaufruf für eine starke Wirtschaft: Mit Gesundheit aus der Wachstumskrise
Die deutsche Wirtschaft steht unter Druck: Stagnation, Fachkräftemangel und steigende Kosten belasten Unternehmen und öffentliche Haushalte. Gleichzeitig bleibt das Potenzial eines entscheidenden Wirtschaftsfaktors ungenutzt: Gesundheit. Ein leistungsfähiges Gesundheitswesen hilft, Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern und stärkt die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
Führende Expert:innen des Gesundheitswesens rufen parteiunabhängig dazu auf, Gesundheit als Fundament für nachhaltiges Wachstum und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zu stärken.
„Gesundheit ist der Schlüssel für eine stabile und prosperierende Gesellschaft“, sagt Prof. Dr. Dennis A. Ostwald, CEO vom WifOR Institute. „Gesundheitspolitik ist daher nicht nur eine soziale, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit.“

Das Positionspapier zeige, wie proaktive Gesundheitspolitik Lebensqualität verbessert und wirtschaftliche sowie soziale Stabilität sichert. Besonders strukturschwache Regionen profitierten, betont Dr. Helmut Hildebrandt, Vorstand von OptiMedis. Dr. Ruth Hecker, Vorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, ergänzt: „Der Handlungsaufruf zeigt wichtige Punkte auf, um die Resilienz im Gesundheitswesen durch mehr Patientensicherheit und eine bessere Gesundheitskompetenz der Menschen zu stärken“.
Gesundheit als Investition
Die Autor:innen fordern konkrete Reformen in mehreren Bereichen:
- Gesundheit als Rückgrat der Wirtschaft und Gesellschaft
- Prävention als Wachstumsmotor
- Digitalisierung als Innovationstreiber
- Bewältigung des Fachkräftemangels
Insgesamt plädieren sie für eine nachhaltige Strategie der Politik, die Gesundheit nicht als Kostenfaktor, sondern als Investition in die gesamtwirtschaftliche Stabilität versteht.
Das vollständige Positionspapier finden Sie hier.
Außerdem ist ein ausführlicher Artikel in der Welt der Gesundheitsversorgung erschienen.
VERANSTALTUNGEN
Parkinson-Netzwerkkongress 2025 – Feuer und Flamme für Netzwerke
Adobe Stock/Jacob Lund
21. und 22. November 2025 | Osnabrück
Ein starkes Netzwerk lebt davon, Wissen zu teilen, gemeinsam weiterzudenken und neue Wege zu gehen. Genau dafür steht der Parkinson-Netzwerkkongress! Treffen Sie Parkinson-Expert:innen sowie Netzwerker:innen aus ganz Deutschland, lernen Sie neue regionale Netzwerke kennen und erweitern Sie Ihr Wissen zur multidisziplinären Versorgung von Menschen mit Parkinson.
Zertifizierte Fortbildung inklusive
Teilnehmende können das zweite Basiszertifikat „Multidisziplinarität im Parkinson-Netzwerk“ erwerben. Die Fortbildungsinhalte orientieren sich an aktuellen Versorgungsstandards.
Programm-Highlights
Im Fokus stehen Zusammenarbeit, Wissensaustausch und Praxistransfer. In der Netzwerk-Akademie und in Themenpavillons erfahren Sie mehr über aktivierende Therapien, Ernährung, Parkinson Nursing und Fachkliniken.
Netzwerkabend und Abendveranstaltung
Am Freitagabend findet ein gemeinsames Dinner mit allen Teilnehmenden statt. Die Abendveranstaltung bietet viel Raum zum Kennenlernen und für den Austausch von Ideen.
Weitere Informationen und Anmeldung.
Sie möchten Partner der Veranstaltung werden?
ANGEBOTE
OPTIMEDIS UND AQUA-INSTITUT: GEMEINSAM FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT IM GESUNDHEITSWESEN
OptiMedis und das aQua-Institut bündeln künftig ihre Kräfte, um nachhaltige Strukturen und Standards im Gesundheitswesen zu stärken. „Wir engagieren uns schon lange für den Klimaschutz – auch weil die Integrierte Versorgung, wie wir sie umsetzen, hier große Chancen bietet. Mit dem aQua-Institut können wir unser Engagement nun gezielt ausweiten“, sagt OptiMedis-Vorstand Dr. h. c. Helmut Hildebrandt.
Qualitätssiegel „Nachhaltige Praxis“
Ein zentrales Element ist das Qualitätssiegel Nachhaltige Praxis des aQua-Instituts – eine Auszeichnung für Arztpraxen und Medizinische Versorgungszentren, die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit integrieren. Es steht allen ambulanten Fachrichtungen offen. Besonders attraktiv: In vielen Regionen wird das Siegel im Rahmen von Hausarztverträgen finanziell honoriert.
Es basiert auf Indikatoren aus dem Projekt „RESILARE“ und wurde mit allgemeinmedizinischen Einrichtungen der Universitäten Frankfurt, Heidelberg und Köln sowie der Initiative KLUG und der Techniker Krankenkasse weiterentwickelt.
Vier Schritte zur nachhaltigen Praxis
1. Wissen aneignen: E-Learning-Module vermitteln Wissen zu Klimaschutz, Pharmakotherapie, Patientenversorgung und Resilienz. Anerkannt mit 8 CME-Punkten.
2. Nachhaltige Maßnahmen umsetzen: Mit Hilfe von Unterstützungsmaterialien (z. B. Muster-Hitzeschutzplan) entwickeln die Teilnehmenden ein individuelles Nachhaltigkeitskonzept und integrieren es in den Praxisalltag.
3. Audit absolvieren: Ein Online-Audit (max. zwei Stunden) validiert die Ergebnisse.
4. Qualitätssiegel erhalten: Nach erfolgreichem Audit verleiht die Stiftung Praxissiegel e. V. das Siegel – eine sichtbare Auszeichnung.
INNOVATION FÜR DEN GESUNDHEITSMARKT – GEMEINSAM MIT INDUSTRIE UND START-UPS
Die Gesundheitsbranche befindet sich im Wandel: Eine alternde Gesellschaft, steigende Kosten und neue regulatorische Anforderungen erfordern neue Antworten. Pharma-, MedTech- und Start-up-Unternehmen sind mehr denn je gefragt, Versorgung aktiv mitzugestalten und gemeinsam mit den Akteuren im Gesundheitswesen innovative Lösungen zu entwickeln, die Patient:innen in den Mittelpunkt stellen.
OptiMedis unterstützt Sie dabei, Ihre Rolle als strategischer Partner im Gesundheitssystem zu stärken.
Mit unseren langjährigen Erfahrungen in der Konzeption innovativer Versorgungsmodelle sowie der datenbasierten Analyse und wissenschaftlichen Evaluation in unserem starken Netzwerk helfen wir Ihnen, Ihre Innovationen gezielt in Versorgungssysteme zu integrieren – und deren Wirksamkeit nachhaltig zu belegen.
Ob erste Idee oder konkretes Produkt – wir beraten Sie dabei:
- neue Versorgungsansätze zu entwickeln
- Ihre Lösungen wirksam zu platzieren
- tragfähige Partnerschaften aufzubauen
- Versorgungseffekte messbar zu machen
- Förderanträge zu entwickeln und umzusetzen
Sprechen Sie uns an – wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!
Dr. Eva Catalá-Lehnen, Chief Innovation Officer, Leiterin Versorgungsinnovationen & -lösungen
E-Mail: e.catala@optimedis.de
Carina Lummer, Senior Managerin, Stellvertretende Leitung Versorgungsinnovationen & -lösungen
E-Mail: c.lummer@optimedis.de
Möchten Sie mehr erfahren? Hier geht es zum Infoflyer.
LESETIPP
GESUNDHEITSSYSTEME PATIENTENZENTRIERTER GESTALTEN
Im Interview mit Monitor Versorgungsforschung (02/2025) spricht Prof. Dr. Oliver Gröne über die internationale OECD-Initiative Patient-Reported Indicator Survey (PaRIS).
Gröne zieht eine Parallele zur Bedeutung des PISA-Programms im Bildungsbereich: PaRIS soll künftig alle vier Jahre einen einzigartigen Satz an Indikatoren liefern, die entscheidend für die Weiterentwicklung von Gesundheitssystemen sind. Er betont, dass Patientenerfahrungen und -ergebnisse systematisch erfasst werden müssen, um Versorgung patientenzentrierter, effizienter und gerechter zu gestalten. Im Fokus stehen insbesondere chronisch erkrankte Menschen ab 45 Jahren.
Das Interview gibt spannende Einblicke in die Entstehung des Surveys, die Methodik, die Herausforderungen und die erste Ergebnispräsentation – sowie einen Ausblick auf künftige Chancen für Länder wie Deutschland, sich künftig aktiver zu beteiligen.
Lesen Sie das vollständige Interview:
„Grundstein für Weiterentwicklung von Gesundheitssystemen“ (Monitor Versorgungsforschung, 02/2025, S. 16–21)
Wollen Sie mehr zur Messung von PROMs und PREMs erfahren oder ein Projekt in diesem Bereich planen? Setzen Sie sich gerne mit unserem Chief Scientific Officer Prof. Dr. Oliver Gröne in Verbindung: o.groene@optimedis.de
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