Der aktuelle Stand der Nutzung von Patient-Reported Outcome Measures (PROM) und Patient-Reported Experience Measures (PREM) in Deutschland befindet sich im europäischen Vergleich noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Die Anwendung dieser Instrumente erfolgt bisher nur in einem fragmentierten und unkoordinierten Rahmen (1).
Es besteht Nachholbedarf bei der Patientenorientierung im deutschen Gesundheitssystem. Eine flächendeckende und systematische Implementierung, die sowohl stärker patientenorientierte Ergebnisse (2) fördert als auch in bestimmten Therapiesituationen realistischere evidenzbasierte Endpunkte schaffen könnte, ist noch nicht umgesetzt.
Der 13. Fachkongress von „Monitor Versorgungsforschung“ widmet sich daher dem Thema „Mit PROM und PREM zu Patient Centered Care“.
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sind Deutschland und Österreich bei der Anwendung dieser Methoden bislang eher zurückhaltend. In Ländern wie Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz ist die Integration von Patient-Reported Outcomes (PRO) bereits fest in gesundheitspolitische Strategien eingebunden (3). Großbritannien erhebt seit 2009 systematisch Patient-Reported Outcome Measures (PROM) als Qualitätsindikatoren (4). In Belgien sind Patient-Reported Experience Measures (PREM) sogar Teil des Pay-for-Performance-Programms für Krankenhäuser, während Schweden und die Niederlande nationale Standards oder Register für PROM etabliert haben.
Die Gründe für die zurückhaltende Implementierung in Deutschland und Österreich sind komplex und erfordern eine eingehende Analyse der systemischen und strukturellen Barrieren sowie eine detaillierte Untersuchung des Potenzials von PROM und PREM für eine patientenzentrierte Versorgung.
Diese Themen werden am 9.12.2024 im Raum Alliance der AOK Nordost in Berlin im Rahmen des Fachkongresses diskutiert. Der Kongress soll als Impuls für ein Umdenken und einen möglichen Paradigmenwechsel dienen. Interessierte sind eingeladen, sich frühzeitig anzumelden, da der Raum auf 60 Teilnehmende begrenzt ist.
Den Vorsitz des Kongresses übernehmen gemeinsam Prof. Dr. Bertram Häussler, Leiter der IGES Gruppe.
Unsere Vorträge
09. Dezember 2024, 10:50 Uhr