Digital & Health Innovation Centre

Innovationen – vor allem im digitalen Bereich – spielen eine große Rolle für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens. Doch obwohl das Potenzial so groß ist, gelangen sie oft nicht in die Regelversorgung.

Das liegt zum Teil daran, dass die klassischen Innovationsbewertungen und Zertifizierungen losgelöst von den zugrundeliegenden Anreiz- und Versorgungsstrukturen durchgeführt werden. Der praktische Nutzen, die Akzeptanz auf Seiten der Anwender sowie epidemiologische und gesundheitsökonomische Aspekte werden dabei oft nicht einbezogen.

Wir wollen digitale und andere Innovationen, die einen Nutzen für Patienten, Ärzte und Kostenträger haben, fördern und bieten in unserem Digital & Health Innovation Centre einen ergänzenden Bewertungsprozess an.

Health Apps, Online-Interventionen, krankheitsspezifische Programme und vieles mehr testen wir in der Versorgungsrealität auf Nutzen, Akzeptanz und Machbarkeit. Ergänzend entwickeln wir Modelle für die Implementierung, die epidemiologische, gesundheitsökonomische und regionale Faktoren einbeziehen. Unser Innovation Centre richtet sich mit diesem Angebot an Krankenkassen, Managementgesellschaften, Ärztenetze oder Krankenhäuser, die das Potential neuer Technologien nutzen möchten.

Der Bewertungsprozess im Innovation Centre ist mehrstufig – von der Identifizierung relevanter Innovationen über die Erprobung bis hin zur Skalierung.

Zunächst vergleichen wir unterschiedliche Innovationen miteinander und bewerten sie auf Grundlage bestehender Evidenz sowie in Bezug auf die Durchführbarkeit. Dadurch können wir Unterschiede zwischen einzelnen Innovationen herausarbeiten und unter Berücksichtigung von Bedürfnissen und Bedarfen Prioritäten setzen. In der zweiten Phase wird die Anwendung, sofern sie geeignet ist, mit ausgewählten Anwendern in der Praxis auf Akzeptanz und Nutzen hin getestet. Im Vergleich zu anderen Bewertungsprozessen können wir dadurch Real-World-Evidenz generieren. Wenn die Ergebnisse erfolgversprechend sind, setzen wir sie in der dritten Phase in unseren kooperierenden Netzwerken im In- und Ausland ein und evaluieren sie auf Basis realer Versorgungsdaten. In dieser Phase kann das Innovation Centre auch Modelle entwickeln, die die Implementierung erleichtern. Zum Beispiel sind Modelle möglich, bei denen die Anreizstrukturen so verändert werden, dass der Gesamtnutzen einer Neuerung für das System honoriert wird.

Ein Beispiel aus der Praxis: Eine Managementgesellschaft möchte den Versicherten in einer Region, in der die Sprachbarrieren hoch sind, eine digitale Dolmetscher-Lösung anbieten. Sie möchte wissen, welche der vielen Lösungen die beste Qualität bietet und gleichzeitig von Patienten und Ärzten gut angenommen wird. Das Innovation Centre vergleicht zunächst mehrere Lösungen und bewertet die Qualität. Die für die spezielle Region erfolgversprechendste Anwendung wird dann in einer Pilotphase eingesetzt, wie jetzt aktuell in den Hamburger Stadtteilen Billstedt und Horn. Auf Basis der Testphase können wir auch modellieren, welche gesundheitlichen und finanziellen Effekte die Anwendung kurz-, mittel- und langfristig entwickelt. Wenn die Testphase erfolgreich ist, kann die Lösung – ggf. in angepasster Form und mit den richtigen Anreizen zur Nutzung – in weiteren Regionen implementiert und evaluiert werden. Der Datenschutz hat dabei selbstverständlich oberste Priorität. Für unsere Evaluationen verwenden wir nur Daten, die für solche Forschungszwecke auch freigegeben wurden.

Wir arbeiten seit vielen Jahren mit Innovationen im Gesundheitsbereich, haben umfangreiche Expertise in der Entwicklung und Umsetzung von Versorgungsmodellen und analysieren in unserem Bereich Datenanalytik Gesundheits- und Versorgungsdaten zum Beispiel für Kostenträger, Universitäten, Kommunen, Krankenhäuser oder Managementgesellschaften.

Kontakt

Oliver Gröne

Stellv. Vorstandsvorsitzender

+49 40 22621149-21

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