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21. Dezember 2016

OptiMedium Dezember 2016

In dieser Ausgabe lesen Sie u. a., wie es mit unserem vom Innovationsfonds geförderten Projekt INVEST Billstedt/Horn weitergeht und warum die Ärzte im Leinetal das Arzneimittelkonsil fortführen wollen. Außerdem befassen wir uns mit zwei politischen Initiativen zur Stärkung der Kompetenzen der Kommunen in der Gesundheitsversorgung und berichten über die Entwicklung von Performance Management-Systemen in den USA.


Neues von OptiMedis

OptiMedis leistet Beitrag zum DAK-Pflegereport 2016

Das Team Health Data Analytics und IT von OptiMedis hat in diesem Jahr in Kooperation mit dem Hauptautor des DAK-Pflegereports, Prof. Thomas Klie, Evangelische Hochschule Freiburg, den Bereich „Studien zum DAK-Pflegereport 2016“ gestaltet. Mittels Analyse von GKV-Routinedaten sollten Erkenntnisse darüber erlangt werden, welche Leistungen der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung pflegebedürftige Versicherte ein Jahr vor ihrem Tod in Anspruch nahmen, welche Kosten dabei entstanden und welche Diagnosen sie aufwiesen. Nach Qualitätsprüfung zu allen im Jahr 2015 in Deutschland verstorbenen Pflegebedürftigen (VP) konnten 61.056 Versicherte ausgewertet werden.

Zur Analyse des Zeitraums vor dem Tod wurden relative Zeitbezüge mit dem Todestag als t0 für alle verstorbenen Pflegebedürftigen berechnet und vier relative Quartale (91 Tage) vor dem Todestag untersucht. Es standen folgende Leistungsbereiche zur Analyse zur Verfügung: Ambulant ärztliche Versorgung, Krankenhaus, Rettungsfahrten, Hospizversorgung, häusliche Krankenpflege und spezialärztliche Palliativversorgung. Das Durchschnittsalter der verstorbenen Pflegebedürftigen lag bei 83,2 Jahren (weiblich (w): 84,6; männlich (m): 80,7). Die Durchschnittsdauer, die sich ein verstorbener Pflegebedürftiger vor dem Tod in der aktuellen Pflegestufe befand, betrug 604 Tage. Bei über 90%der verstorbenen Pflegebedürftigen war in allen Quartalen vor dem Tod mindestens ein Arztbesuch dokumentiert. Häufige ambulante Diagnosen waren z.B. Hypertonie (w: 67,3%; m: 66,3%), chronische ischämische Herzkrankheit (w: 23,6%; m: 37,5%), Demenz (w: 29,7%; m: 23,2%) oder Dekubitalgeschwür (w: 15,4%; m: 14,1%).

Die durchschnittlichen Kosten in den untersuchten Leistungsbereichen betrugen ein Quartal vor dem Tod (t-1) 7.481,4 Euro bzw. ein Jahr vor dem Tod 15.723,0 Euro. Mit steigendem Alter nahmen die durchschnittlichen Kosten vor dem Tod ab. Mit einem Anteil von 83,0 Prozent entstand der Großteil der Kosten im Krankenhaus. Im Quartal des Todes befanden sich 69,1 Prozent aller verstorbenen Pflegebedürftigen in stationärer Behandlung (w: 65,3%; m: 75,8%). Die drei häufigsten Hauptdiagnosen nach ICD-Dreisteller waren Herzinsuffizienz (w: 7,7%; m: 8,7%), Pneumonie (w: 4,7%; m: 7,0%) und Hirninfarkt (w: 3,3%; m: 2,7%). Die mit 30,1% häufigste ICD-Gruppe waren bösartige Neubildungen.

Häufige Krankenhaus-Wiederaufnahmeraten zeigten sich bei bösartigen Neubildungen (30-40%), COPD (35%) und Herzinsuffizienz (25%), die häufigsten Akutereignisse waren intrazerebrale Blutungen, akutes Nierenversagen und sonstige Sepsis. Etwa die Hälfte der verstorbenen Pflegebedürftigen mit Krankenhaus-Aufenthalt im Quartal des Todes wies dabei eine Rettungsfahrt auf. Es wurden außerdem die zehn häufigsten Inanspruchnahme-Muster untersucht. Am häufigsten war „Regelmäßiger Arztkontakt in allen Quartalen vor dem Tod und Krankenhaus-Fall mit Rettungsfahrt im Quartal des Todes, keine häusliche Krankenpflege, spezialärztliche Palliativ- oder Hospizversorgung“. Die spezialärztliche Palliativversorgung wurde in t-1 am häufigsten von Patienten mit bösartigen Neubildungen und sonstigen Formen der Herzkrankheit genutzt und war in Kombination mit wiederholten Krankenhaus-Fällen mit Rettungsfahrt und regelmäßigem Arztkontakt insgesamt das teuerste Inanspruchnahme-Muster.

Alle Interessierten finden diese Analyse nebst Weiteren im aktuellen DAK-Pflegereport auf den Seiten 43-67. Der DAK-Pflegereport ist frei zugänglich, er steht hier zum Download.

Sollten sich diesbezüglich Fragen, Anregungen oder Kooperationsanfragen ergeben, richten Sie diese gerne an Timo Schulte, Head of Health Data Analytics & IT (t.schulte@optimedis.de).